Weltkonferenz 2009

Reisebericht Südamerika - zur Mennonitischen Weltkonferenz 2009

Reiseweg

Von: Waltraud Schmutz

Vorweg: Das Einladungsvideo zur Weltkonferenz

Am 2. Juli 2009 habe ich mich abends auf den Weg nach Südamerika gemacht, um unter anderem an der 15. Mennonitischen Weltkonferenz (MWC) in Asuncion, Paraguay teilzunehmen. Ich habe diese Gelegenheit dann auch genutzt, um auf meinem Weg dorthin auch andere Länder zu bereisen.

So kam es, dass ich am frühen Morgen des 3. Juli in Buenos Aires, Argentinien gelandet bin. Noch am selben Tag bin ich mit der Fähre nach Colonia, Uruguay übergesetzt, um dort in der Mennonitischen Kolonie „Delta“ eine Bekannte zu treffen. Erika war vor 20 Jahren mit mir als MCC Trainee in Minnesota, USA. Sie lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern auf einer Milchwirtschaftsfarm, wie übrigens die meisten Deltaner. Nach ein paar kühlen Tagen (es ist nun ja Winter auf der südlichen Erdhäfte), bin ich dann von Montevideo nach Rio de Janeiro, Brasilien geflogen, um mich dort am berühmten Copacabana Strand etwas aufzuwärmen. Hier konnte ich auch endlich die mitgebrachten Sommersachen aus dem Koffer ziehen. In Rio war dann natürlich auch der Corcovado (Christus Statue) und der Zuckerhut auf dem Programm.

Iguazu Wasserfälle

Nach 4 Tagen ging es dann weiter nach Foz do Iguacu, dem brasilianischen Flughafen der Iguazu Wasserfälle. Dort habe ich mich mit meiner 1. Reisegruppe von der „verstreuten Konferenz“ getroffen. In der weltweiten Mennonitischen Familie hatte ich hier schnell zu den Mitreisenden einen guten Kontakt. Nachdem wir einen ganzen Tag von der argentischischen Seite aus die Iguazu Wasserfälle zu Fuß und auch per Boot erkundet hatten, war am nächsten Tag der Panoramablick von Brasilien aus auf die berühmten Wasserfälle und die Besichtigung des bis 2006 größten Wasserkraftwerkes „Itaipu“ dran.

Konferenzsaal

Im Reisebus ging es dann in einer 6-stündigen Busfahrt nach Asuncion, Paraguay weiter, wo die 15. MWC unter dem Motto: „Miteinander unterwegs auf dem Weg Jesu Christi“ stattfand. Von meiner deutschen Gastfamilie wurde ich abends bei meiner Ankunft in Asuncion bereits freundlich erwartet. Am nächsten Morgen - inzwischen war der 14. Juli – haben wir uns dann für die Weltkonferenz eingeschrieben und unsere Unterlagen abgeholt. Um 17 Uhr ging es dann mit der offiziellen Eröffungsfeier los und jeder Tag stand von nun an unter einem anderen Thema – alle im Zusammenhang mit den Bibelversen aus Philipper 2:1-11. So hörten wir in den folgenden Tagen jeweils in der Früh und abends Gottesdienste und Bibelarbeiten zu den Themen: Der Weg Jesu Christi - Eins werden in Christus – Verbunden in Christus – Dienen wie Christus – Miteinander weitergehen auf dem Weg Jesu Christi. Vor Ort war alles mit vielen Freiwilligen sehr gut organisiert und so konnten mit nur geringer Wartezeit die täglich fast 6000 Gäste während den Mahlzeiten gut versorgt werden. Die Nachmittage waren ausgefüllt mit Workshops, Ausflügen oder Gesprächen.

Ich hatte an Tagesausflügen zu den Jesuiten Ruinen nahe Encarnacion teilgenommen, war beim Mennonitischen Leprakrankenhaus bei KM 81, habe die Kinderarbeit der Mennoniten in Asuncion näher kennen gelernt (Kinderheim, Tagesstätte und Schule) und den Stadtkern von Asuncion mit den Straßenmärkten der Indianer erkundet.

So vergingen die Tage wie im Flug. Wir trafen alte Bekannte und konnten neue Freundschaften mit Mennoniten aus den verschiedensten Kontinenten und Ländern schliessen. Vielleicht habt ihr auch von den beiden Mennonitischen jungen Männern gehört, die sich im Januar mit dem Fahrrad auf die Reise zur MWC gemacht haben. Auch diese beiden sind gut und rechtzeitig in Asuncion angekommen und hatten eine ganze Menge Geschichten von unterwegs zu erzählen.

Nach der Konferenz hatte ich noch eine 3-tägige Reise zu den Mennoniten Kolonien im Chaco gebucht. In der sog. „Grünen Hölle“ von Paraguay konnten sich 3 Mennoniten Kolonien vor und nach dem 2. Weltkrieg ein großes Stück Land kaufen und sich dort niederlassen. Heute hat sich dieses Gebiet durch die dort angesiedelten Mennoniten sehr gut entwickelt. Es gibt eine große Erdnussverarbeitungsanlage, eine Fabrik, die Stärke aus der Maniok-Frucht gewinnt und eine Milchwirtschaftsanlage, die auch über die Grenzen von Paraguay hinaus ihre Milchprodukte verkauft. Auch die Rinder der Mennoniten im Chaco erhalten ständig gute Auszeichnungen für ihr gutes Fleisch. So entstehen viele Arbeitsplätze im Chaco, die die Mennoniten nicht alle selbst ausfüllen könnnen. Auf diese Art erhalten auch die Indianer im Chaco eine faire Chance auf Arbeitsplätze und Bildung. Die Mennoniten haben aus dem Chaco - der „Grünen Hölle“ durch jahrelange harte Arbeit ein fruchtbares Land werden lassen.

Dies waren 3 sehr interessante Wochen für mich und ich bin Gott dankbar, dass ich diese Möglichkeit hatte und jetzt wieder wohlbehalten in Atlanta zurück bin.

Vielleicht hat euch mein Reisebericht Mut gemacht, beim nächsten Mal selbst die Reise zur Mennonitischen Weltkonferenz anzutreten ...

Eure Waltraud Schmutz