Fordern wiederholt Waffenstillstand in Gaza, echte humanitäre Hilfe und das Ende der Besatzung Palästinas
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Mennonite Action. Mennonitinnen und Mennoniten sind berufen, Friedensstiftende zu sein. Als Schüler und Schülerinnen der Schule Jesu verbindet uns die gemeinsame Überzeugung, dass es unsere Pflicht ist, unsere Werte des Friedens und der Gerechtigkeit laut und öffentlich zu vertreten. Es ist nicht unsere Aufgabe, Krieg oder seine Vorbereitung in irgendeiner Weise zu unterstützen, verteidigen oder rechtfertigen; unsere Aufgabe ist es, für Gerechtigkeit, Frieden und Gewaltfreiheit einzutreten, was am besten mit dem jüdischen Wort Shalom beschrieben werden kann. Angesichts der aktuellen Ereignisse, dem Krieg Israels gegen das von Israel besetzte palästinensische Gaza, sind wir zutiefst entsetzt, nein, wir sind fassungslos und hilflos. Wir teilen nicht die Haltung der Bundesregierung, die diesen Krieg und die israelische Regierung bedingungslos unterstützt.
Das Aushungern der Menschen in Gaza ist Programm der israelischen Kriegsstrategie, wie der israelische Verteidigungsminister am 9. Oktober 2023 öffentlich verkündetet hat: Wir werden ab jetzt den Gazastreifen vollständig belagern und abriegeln, es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff mehr geben, alles wird heruntergefahren, wir bekämpfen menschliche Tiere und so werden wir handeln.
Wir haben kein Verständnis dafür, dass die Bundesregierung so etwas unterstützt, sie hat damit jedes Vertrauen in ein humanes Handeln verspielt.
Wir stellen die universellen Grund- und Menschenrechte über falsche Freundschaft. Staatsräson ist mit Menschenrechte und dem Grundgesetz (GG) nicht vereinbar. Es ist für uns unverständlich und besorgniserregend, dass ein offener öffentlicher Diskurs über diesen Krieg von der Regierung und den Medien in demokratieschädigender Weise unterdrückt wird. Als eine Gemeinschaft, die sich dem Frieden und der Barmherzigkeit verschrieben hat, verstehen wir uns als Friedensstiftende, die aufgerufen sind, auf humanitäre Bedürfnisse zu reagieren, nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, für Gerechtigkeit einzutreten, Versöhnung zu fördern und langfristige Beziehungen zu pflegen. Unsere Geschichte und unsere Überzeugungen lehren uns, dass Prävention ein wesentlicher Bestandteil einer zivilisierten Gesellschaft ist, um solche Katastrophen im Voraus zu verhindern. Die anhaltende humanitäre Katastrophe in Gaza macht einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand umso dringlicher. Es ist völlig unverständlich, dass er nicht schon längst Realität ist. In diesem entscheidenden Moment sind Stimmen wie die unsrigen im öffentlichen Raum dringend notwendig. Als Hände und Füße Gottes sind wir dazu berufen, das aktive Friedensstiften, das Jesus vorgelebt hat, zu praktizieren und zu zeigen, dass wir als Menschheit die Macht haben, unsere Welt zum Guten zu gestalten. Die gute Nachricht Jesu, die Armen aufzurichten, die Gefangenen zu befreien und das Gnadenjahr des Herrn zu verkünden, inspiriert uns, mit ihm gewaltfrei an der Befreiung aller Menschen zu arbeiten. Wir glauben, dass die eigene Befreiung untrennbar mit der Freiheit aller Menschen verbunden ist. Ja, wir fühlen uns hilflos, als Mennoniten und Mennonitinnen sind unsere Möglichkeiten begrenzt, aber wir schweigen nicht. Ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand und die dringende vor Ort Bereitstellung humanitärer Hilfe für Gaza sind unabdingbar, um weiteres Leid zu verhindern und den Grundstein für eine dauerhafte Friedenslösung zu legen. Wir sind überzeugt, dass nicht Krieg, sondern nur Verhandlungen zu einem dauerhaften Frieden führen können. Wir fordern erneut einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, echte humanitäre Hilfe, das Ende der Besetzung Palästinas und Verhandlungen, die eine friedliche Zukunft sichern, damit Palästinenser:innen und Israeli:innen ein erfülltes und freies Leben führen können.
Mennonite Action