Geschichte

Geschichte der Mennoniten Gemeinde Augsburg

Im Jahr 2012 feierte die Gemeinde ihr 100-jähriges Bestehen
und im Jahr 2026 werden wir 100 Jahre Sitz in Augsburg feiern.

Mennoniten Gemeinde Augsburg

Im Jahr 2012 feierte die Gemeinde ihr 100-jähriges Bestehen und im Jahr 2026 – so Gott will – werden wir 100 Jahre Sitz in Augsburg feiern.

Augsburg, das war einst eine Art Hauptstadt der Täuferbewegung in Bayern. Vom 20. bis 24. August 1527 gab es in Augsburg eine große Täufersynode, die heute als Augsburger Märtyrersynode bekannt ist, weil fast alle die daran Teilnahmen verfolgt und ermordet wurden. Um 1590 kam die Täuferbewegung in Bayern dann zum Erliegen, erst ab 1802 tauchten sie auf Einladung des ersten bayerischen König Max I. Joseph wieder auf.

Die Mennoniten, die 1926 ihren Gemeindesitz nach Augsburg verlegten und damit zur Mennoniten Gemeinde Augsburg wurden, gründeten sich 1912 als Mennonitengemeinde Donauwörth. Zuvor hielten sie zur Ingolstädter Mennoniten Gemeinde, der Kern bildeten Mennoniten Familien, die um 1870 in der Umgebung von Donauwörth Gutsbetriebe übernehmen konnten. Der Grund für den Umzug des Gemeindesitzes nach Augsburg war die Ausdehnung und bessere Einbeziehung des Siedlungsgebietes im Süden (bis Buchloe, Schongau, Ammerhöfe, Peißenberg und Weilheim). Zur Sonntagsversammlung (Gottesdienst) traf sich die damals 70 Mitglieder zählende Gemeinde – es sind nur die Getauften gezählt – im evangelischen Gemeindehaus St. Ulrich, später in den Räumen der Evangelisch-methodistischen Kirche, ab 1945 in der Frauentorstraße 43. Seit 2016 feiert die Gemeinde ihre Gottesdienste in den Räumen des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM), in der Ulmer Straße.

Eine große Herausforderung kam 1923 auf die Gemeinde zu, als im Lager Lechfeld, südlich von Augsburg, rußlanddeutsche mennonitische Geflüchtete untergebracht waren. Die Betreuung erfolgte hauptsächlich durch das Mennonitische Hilfswerk Christenpflicht, aber auch die Gemeinde beteiligte sich stark an dieser Aufgabe. Die Verantwortlichen der Gemeinde Ulrich Hege und Daniel Lichti hatten alle Hände voll zu tun, die vielen Menschen durch den Winter zu bringen und sie zusammen mit dem Reiseprediger Peter Löwen seelsorgerlich zu betreuen. Viele der Geflüchteten konnten nach Nordamerika auswandern, so daß das Lager 1926 aufgelöst wurde. Die Zurückgebliebenen hielten Kontakt zur Augsburger Gemeinde.

Im Jahre 1945 stießen Geflüchtete aus Ost- und Westpreußen zu der Gemeinde. 1973 waren es dann Rußlandrückwanderer, die in der Gemeinde integriert werden konnten. Von 1949 bis 1972 bestand eine kleine Zweiggemeinde in Autenried bei Günzburg. Nach dem Tod und Wegzug verschiedener Geschwister hat sich diese wieder aufgelöst.

Die verschiedenen Zuwanderungen ließen die Gemeinde zeitweilig wachsen und gaben ihr Auftrieb. Schmerzliche Erfahrungen waren Todesfälle besonders wenn es sich um langjährige Mitarbeitende handelte, der Wegzug von Familien oder auch Wechsel in andere Gemeinden.

Die meisten Gemeindemitglieder heute wohnen in der Umgebung, das heißt im Osten im Umkreis von ca. 10 km, sonst im Umkreis von bis zu 80 km. Die Verkündigung und geistliche Betreuung der Gemeinde liegt in den Händen von Frauen und Männern der Gemeinde, die sich in Bibelschulkursen entsprechend gerüstet haben.

Obwohl die Mehrheit der Gemeindemitglieder älter ist, kann man von der Gemeinde sagen, sie ist eine junge Gemeinde, jung, einladend und aufgeschlossen in der Nachfolge Jesus. Menschen wie du und ich, die, die Gemeinde als Soziale Gemeinschaft und als Schule für das Leben verstehen.