Entschieden auf dem Weg Jesu: Gerechtigkeit und Frieden ohne Gewalt

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Friedenstüchtig

Mennonite Action: Statt uns aus Angst von der vermeintlich bösen Welt korrumpieren zu lassen, gehen wir den geraden und aufrechten Weg Jesu. Leid und Gewalt nicht mit Gegengewalt zu beantworten, sondern durch Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit zu lindern. Es geht darum, in der Welt keinen Schaden anzurichten, während den Leidenden geholfen wird.

Seit nunmehr 500 Jahren folgen Täufer:innen diesem Weg – durch alle Höhen und Tiefen, allzu oft begleitet von eigenem Scheitern. Aber weil Gott uns nicht aufgibt, geben auch wir Gott nicht auf. Immer wieder stehen wir auf, trocknen Tränen, überwinden Hass und fangen neu an. Mit der Welt haben sich auch unsere Möglichkeiten und unser Verständnis gewandelt: von einer Haltung reiner Wehrlosigkeit hin zu aktiver Prävention und mutigem Eintreten für Gerechtigkeit und Frieden. Gemeinsam mit Gott machen wir uns auf den Weg zu der von Gott verheißenen Welt des Friedens – einer Welt, die geprägt ist von Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit, von einer Kultur des Friedens, die sich ausbreitet, ohne zu unterdrücken. Es bleibt unsere Aufgabe, Gerechtigkeit und Freiheit einzufordern, auch wenn wir als Minderheit oft Hass und Verleumdung ausgesetzt sind.

Die Haftbefehle gegen Netanyahu, Gallant und Hamas-Führer sind ein historischer Schritt. Alle Politiker:innen, die Israel bei der Begehung von Völkermord – anders kann man dieses massenhafte Aushungern und Töten nicht nennen – unterstützt und verteidigt haben oder dies weiterhin tun, müssen vom Internationalen Strafgerichtshof zur Verantwortung gezogen werden. Ohne die Unterstützung der USA, Großbritanniens, Deutschlands und anderer Staaten wäre Israel nicht in der Lage, diesen Völkermord zu begehen. Niemand kann behaupten, nichts davon gewusst zu haben, schon gar nicht unsere Politiker:innen – nicht in einer Zeit, in der Kameras und offene Quellen nahezu alles dokumentieren.

Jeder Krieg, jeder gewaltsame Konflikt ist einer zu viel. Er ist immer Ausdruck von Machtmissbrauch. Es gibt keine gerechten Kriege. Hier sei an die Worte der 1. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 1948 in Amsterdam erinnert: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“. Diese Erkenntnis bleibt für die Kirchen im ÖRK Verpflichtung, der sie sich immer wieder stellen und für die sie entschieden eintreten müssen.

Äthiopien, Demokratische Republik Kongo, Jemen, Libanon, Libyen, Myanmar, Somalia, Sudan, Syrien, Xinjiang ...

Mit Besorgnis und tiefem Unverständnis sehen wir, wie der Krieg zwischen USA/NATO und Russland immer mehr außer Kontrolle gerät. In der Ukraine überschneiden sich mehrere Kriege, die parallel geführt werden. Wir haben auch hier kein Verständnis dafür, dass die Beteiligten nicht bereit sind, einen Waffenstillstand zu vereinbaren und Verhandlungen aufzunehmen.

Wie lange soll das Schwert noch unaufhörlich fressen? Weißt du nicht, dass das Ende bitter sein wird? (2. Samuel 2,26)

Das Säbelrasseln ist nicht hinnehmbar! Die Eskalation, die durch immer neue Beschwörungen und weitere Aufrüstung verstärkt wird, trägt nur zur Verschärfung der Konflikte bei. Statt sich an den Friedensauftrag des Grundgesetzes zu halten, liefert Deutschland Waffen, rüstet offen zum Angriff auf, will kriegstüchtig werden und entfernt sich damit von seinem friedenspolitischen Auftrag. Wir fordern Friedenstüchtigkeit, Deeskalation, Abrüstung und Entmilitarisierung, um bestehende Konflikte abzubauen und in Zukunft die Voraussetzungen für friedliche Lösungen zu schaffen. Weltweit für eine Realität eintreten, in der nur Verhandlungen als Mittel zur Verfügung stehen.

Aller Hoffnungslosigkeit zum Trotz, weil Jesus uns Menschen mittendrin echte Hoffnung gibt.

Gewaltlosigkeit, friedenstüchtig werden