Das Augsburger Friedensfest 2024 ist vorbei

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Das Friedensfest in Augsburg ist vorbei, auch wenn der Höhepunkt mit dem Augsburger Hohen Friedensfest morgen noch kommt

Eine Blick aus dem Norden

Augsburger Hohes Friedensfest

Das Augsburger Friedensfest 2024, das unter dem Motto „Demokratie“ stand, hat zahlreiche lokale Veranstaltungen geboten, die die Bedeutung der Demokratie hervorheben sollten. Aus dem hohen Norden der Republik betrachtet, bleibt die Wirkung des Festes jedoch weitgehend auf die Stadt Augsburg und einige wenige engagierte Bürger:innen begrenzt.

Das Kulturprogramm, das seit dem 20. Juli läuft und morgen am 8. August mit dem Hohen Friedensfest seinen Höhepunkt erreicht, umfasste eine Vielzahl von Aktivitäten wie Theateraufführungen, Diskussionen, Kunstaktionen und Friedenstafeln in verschiedenen Stadtteilen. Diese Veranstaltungen förderten den Austausch und die Partizipation auf lokaler Ebene, schafften es jedoch nicht, eine breitere, überregionale Aufmerksamkeit zu erlangen.

Besorgniserregend ist die aktuelle Bildungslandschaft in Augsburg, wie in ganz Bayern. Durch ein kürzlich beschlossenes Gesetz zur Förderung der Bundeswehr in Bayern werden Schulen und Universitäten einer verstärkten Einflussnahme ausgesetzt. Hochschulen müssen künftig mit der Bundeswehr zusammenarbeiten, können zur militärischen Forschung gezwungen werden. Dies unergräbt die freie Willensentscheidung und damit die demokratische Bildung, was langfristig die Vielfalt und kritische Reflexion innerhalb der Gesellschaft und den Friedensauftrag noch weiter untergräbt. Zudem ist durch das Verbot von Gendersprache in Schulen und Behörden in Bayern, Stichwort „Sprachpolizei“, das Gendern mit Zeichen verboten. Dies schränkt das Bewusstsein für Geschlechtsidentitäten und Gleichberechtigung erheblich ein und behindert die inklusive Sprache, was wiederum langfristig demokratiegefährdend wirkt. Beides war kein öffentlich hörbares Thema beim Friedensfest.

So verwundert es denn auch nicht, dass die „Mayors for Peace“-Flagge nicht vor dem Rathaus, sondern in Oberhausen gehisst wurde. Dies setzte kein wirkliches Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen, sondern blieb eine symbolische Geste ohne den Willen zu tieferer Wirkung. Es wäre ja auch zu viel des Friedens für das Friedensfest und die Welt.

Mit dem diesjährigen Motto „Demokratie“ wurde ein wichtiges Thema mit dem Augsburger Friedensfest aufgegriffen, aber es ging kein Impuls für die Demokratieentwicklung aus. Es gleicht mehr einer Marketingveranstaltung für die Stadt und dient letztlich dazu, demokratische Kräfte ruhigzustellen.

Gastbeitrag

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