Israel; Besetztes Palästinensisches Gebiet: „Man hat das Gefühl, kein Mensch zu sein“ – Israels Völkermord an den Palästinenser:innen im Gazastreifen
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Amnesty International-Bericht zur Lage in Gaza: Einblicke in Belege für Völkermord
Ein neuer Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mit dem Titel „You Feel Like You Are Subhuman: Israel’s Genocide Against Palestinians in Gaza“ analysiert die Situation der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen. Der Bericht legt Belege dafür vor, dass Israel im Umgang mit der palästinensischen Zivilbevölkerung gezielte Maßnahmen ergriffen hat, die nach den Kriterien der UN-Völkermordkonvention den Tatbestand des Völkermordes erfüllen. Amnesty beschreibt detailliert, wie die israelische Politik in Gaza systematisch darauf abzielt, die palästinensische Bevölkerung zu unterdrücken und bereits Lebensbedingungen geschaffen hat, die zur fortschreitenden Auslöschung der Gemeinschaft führen.
Hier geht es zum Amnesty International-Bericht "Israel begeht Völkermord an Palästinenser:innen in Gaza" auf der Netzseite von Amnesty-International. Der Bericht ist in englischer Sprache.
Der Gazastreifen ist seit Jahren Schauplatz von Konflikten und Spannungen. Israel und Palästina befinden sich in einem festgefahrenen politischen Konflikt, der das Leben der Menschen auf beiden Seiten stark beeinträchtigt. Der Amnesty-Bericht konzentriert sich insbesondere auf die Auswirkungen der israelischen Blockade, die seit 2007 andauert. Diese Blockade hat weitreichende Folgen für den Alltag in Gaza: Eingeschränkte Bewegungsfreiheit, wirtschaftliche Not und ein prekäres Gesundheitssystem sind nur einige der Faktoren, die das Leben der Menschen in Gaza erschweren.
Amnesty beschreibt die Lebensbedingungen der Menschen in Gaza als systematische Verletzung ihrer grundlegenden Menschenrechte. Die Organisation betont, dass die Zivilbevölkerung unter einem enormen wirtschaftlichen Druck leidet, der durch die Blockade und die wiederkehrenden militärischen Eskalationen verschärft wird. Die Lebenssituation der Palästinenserinnen und Palästinenser werde durch die extreme Verknappung wichtiger Ressourcen wie sauberes Wasser, Strom und medizinische Versorgung noch weiter verschärft – ausgehungert.
Die systematische Unterdrückung der Bevölkerung, die zu einer massiven Verschlechterung der physischen und psychischen Lebensbedingungen geführt, sind Beweis für Völkermord. Die Menschenrechtsorganisation zitiert Zeugenaussagen, die ein erschreckendes Bild zeichnen: Die Menschen fühlen sich entmenschlicht, haben kaum Perspektiven und sind einem allgegenwärtigen Gefühl der Hoffnungslosigkeit ausgesetzt. Amnesty zeigt auf, dass dieses Gefühl der Entmenschlichung das Ergebnis einer bewussten und systematischen Politik der Schwächung und Verdrängung der palästinensischen Bevölkerung ist.
Von israelischer Seite wird der Bericht erwartungsgemäß zurückgewiesen. Die israelische Regierung betont, dass die Blockade eine sicherheitspolitische Notwendigkeit sei, um Angriffe militanter Gruppen aus Gaza zu verhindern. Dabei wird häufig darauf verwiesen, dass die Hamas de facto eine dominierende Rolle im Gazastreifen einnimmt und wiederholt Raketenangriffe auf israelisches Gebiet durchgeführt hat. Dies stellt den Sicherheitsdiskurs in den Mittelpunkt der israelischen Argumentation.
Ein zentraler Aspekt dieses Berichts ist jedoch, dass die Zivilbevölkerung den Preis für den Konflikt zahlt – in Form von fehlenden Zukunftsperspektiven, wachsender Armut, eingeschränkter Bewegungsfreiheit und einem tief verwurzelten Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Die Menschen in Gaza leben unter extremen Bedingungen, oft ohne Ausweg, und viele fühlen sich mit Grund von der Welt vergessen und im Stich gelassen. Amnesty International fordert die internationale Gemeinschaft eindringlich auf, den vorgelegten Beweisen nachzugehen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Völkermord zu beenden, Druck auf die Konfliktparteien auszuüben und insbesondere die katastrophale humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern. Der Bericht macht deutlich, dass eine langfristige Lösung des Konflikts nur möglich ist, wenn das Leid der Zivilbevölkerung in den Mittelpunkt gerückt wird und konkrete Schritte unternommen werden, um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort nachhaltig zu verbessern und ihnen wieder Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft zu geben.
Der Amnesty-Bericht mischt sich mit einem neutralen Blick in die öffentliche Debatte ein. Er fordert die internationale Gemeinschaft auf, dringend nach Wegen zu suchen, die humanitäre Krise zu lindern, die Rechte der palästinensischen Bevölkerung zu schützen und sie unverzüglich von Völkermord und Unterdrückung zu befreien. Die Sicherheitsbedürfnisse Israels und die Rechte der Palästinenserinnen und Palästinenser müssen gleichermaßen anerkannt werden. Der Amnesty-Bericht ist ein weiterer lauter Weckruf, um auf die menschlichen Kosten dieses andauernden Konflikts hinzuweisen und die Aufmerksamkeit auf diejenigen zu lenken, die keine Stimme haben: die Zivilbevölkerung, die tagtäglich mit den Folgen politischer Entscheidungen leben muss.
Der Genozid in Gaza muss enden – es braucht jetzt einen Waffenstillstand!
„Völkermord und andere Verbrechen müssen nach internationalem Recht konsequent geahndet werden. Die jahrzehntelange Straflosigkeit für Verbrechen in den besetzten palästinensischen Gebieten und in Israel muss sofort beendet werden. Die internationale Gemeinschaft ist verpflichtet, alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente – sei es der Internationale Strafgerichtshof, der Internationale Gerichtshof, extraterritoriale Gerichtsbarkeit einschließlich des Weltrechtsprinzips - entschlossen einzusetzen, um sicherzustellen, dass diejenigen, die der Verantwortung für Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verdächtigt werden, vor Gericht gestellt werden.“
Zum Video von Amnesty International auf YouTube "Stoppt den Völkermord in Gaza!