2011 wurde die Wehrpflicht in Deutschland „ausgesetzt“ - aber nicht abgeschafft. Im Spannungs- oder Verteidigungsfall kann sie durch ein einfaches Gesetz wieder in Kraft gesetzt werden.

Derzeit arbeiten sowohl die Regierung als auch die Opposition aus CDU und AfD an einer möglichen Reaktivierung der Wehrpflicht. Stehen wir tatsächlich vor einem Spannungs- oder Verteidigungsfall oder wird ein solcher herbeigeredet? Verteidigungsminister Pistorius sagt: „Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein“, verzichtet aber auf eine politische Analyse. Stattdessen treibt er die schrittweise Wiederbelebung der Wehrpflicht durch einen „Neuen Wehrdienst“ voran, der zwar freiwillig sein soll, die Männer aber zur Ausfüllen von Fragebogen und gegebenenfalls zur Musterung verpflichtet.

Vor diesem Hintergrund wollen viele Männer nicht länger warten und sich lieber frühzeitig ihr Recht auf Kriegsdienstverweigerung sichern - so wie es das Grundgesetz garantiert.

Ein guter Grund, sich jetzt intensiv mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen:

• Verteidigung führt zur Selbstzerstörung! => Nukleare „Verteidigung“ zum Ende der Zivilisation
• „Abschreckung“? Ein Paradox in sich!
• Was tun, wenn die „Abschreckung“ versagt?
• Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung: In Europa anerkannt – und doch mit Füßen getreten!
• Kriegsdienstverweigerung: von der Gewissensentscheidung zur politischen Strategie

Referent Tommy Rödl (München) hat 1973 den Kriegsdienst verweigert und dann lange hauptamtlich in der Friedensbewegung gearbeitet (DFG-VK, HMV-Bildungswerk). Er ist ehrenamtlicher Geschäftsführer des bayerischen Landesverbands der DFG-VK und ehrenamtlicher Geschäftsführer des Helmut-Michael-Vogel-Bildungswerks. Sein Schwerpunkt sind Rüstungskontrolle, Rüstungsproduktion, Abrüstung.