Begegnung mit der Gemeinde Eichstock

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Begegnung mit der Gemeinde Eichstock

Seit 1841 schaut das „Bethaus der Mennoniten“ vom Eichstocker Hügel in die umliegende Landschaft. Vierzig große Familien umfasste die Gemeinde damals. Am Sonntag 21.7.2013 fand ein halbes Dutzend Gäste aus unserer Augsburger Gemeinde den Weg nach Eichstock.

Der gemeinsame Gottesdienst brachte manches für uns Ungewohnte. Statt aus dem Gesangbuch zu singen, wurden Lobpreislieder an die Wand geworfen. In einer ausführlichen Mittteilungszeit hatten neben persönlichen und gemeindlichen Infos auch Glaubenszeugnisse und Gebetsanliegen Platz. Wir befragten und informierten uns gegenseitig über unsere beiden Gemeinden. Auch die Eichstocker leiden gegenwärtig unter einer geringen Zahl Teilnehmern am Gottesdienst. – Nach mehr als einer Stunde fragte Wolfgang Krauß, ob seine Predigt überhaupt noch gefragt sei. Doch, doch! So stellte Wolfgang das Loblied der Maria (LK 1, 39ff) in den Kontext der Unruhen um den Barfüßerprediger Johannes Schilling 1524. Schilling hatte damals eine Predigtreihe zum Lukasevangelium gestartet. Wegen seiner „aufrührerischen“ Botschaft verbannte ihn der Stadtrat aus Augsburg. Demokratische Ideen und Sozialkritik waren damals verdächtig, auch wenn sie aus dem Evangelium gepredigt wurden: „Gott stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mitGütern und lässt die Reichen leer ausgehen.“ Lk 1, 52f.
Nach dem Gottesdienst erfuhren wir auf dem Friedhofeiniges zur Geschichte der Eichstocker Gemeinde. Frank-Rainer Schulz führte uns auch durchs Gemeindehaus, das wieder mehr als Freizeitheimgenutzt werden soll. Beim gemeinsamen Mittagessen und Kaffee und Kuchen gab es weiteren Austausch. Mehrere Stimmen plädierten dafür, sich nach diesem Kennenlernen nicht aus den Augen zu verlieren.

Wolfgang Krauß