Auszug aus dem Gemeindebrief August/September/Oktober 2013
Wir pflügen und wir streuen
den Samen auf das Land, doch Wachstum
und Gedeihen steht in des Himmels Hand:
Der tut mit leisem Wehen sich mild und
heimlich auf und träuft, wenn heim wir gehen,
Wuchs und Gedeihen drauf.
Matthias Claudius, 1783
Zum Titelbild des Gemeindebriefs
Eine Teilnehmerin des Augsburger Friedensfestes hält einen gebackenen Panzer in der Hand, dessen Kanone verknotet ist. Ein Symbol des Friedens und gleichzeitig eine Gabe zum Essen, aus Weizen, der auf unseren Feldern gewachsen ist. Passend zum obigen Liedtext bedeutet dieses Bild zweierlei: Auf der einen Seite das Getreidekorn, das gesät wird, um sich zu vermehren. Das gewachsene Getreide wird geerntet und zu Mehl verarbeitet. Dafür danken wir Gott im Herbst beim Erntedankgottesdienst. Auf der anderen Seite steht dieses Bild für den Frieden: Ein Panzer, dessen Kanone verknotet ist, ist ein Panzer, der nicht zu gebrauchen ist, und, so wünschen wir es uns, nicht gebraucht wird. Panzer sollten nicht mehr notwendig sein, weil die Menschen friedlich zusammen leben. Ein großer Wunsch, der oft unmöglich erscheint. Doch wir Christen sollen die Hoffnung nicht aufgeben und dafür sorgen, Frieden zu säen, damit Gottes Reich wachsen und gedeihen kann. Wir sollen Liebe und Glauben leben, um ein Zeichen zu setzen, für eine friedliche Welt. Für Frieden, wo er schon gelebt wird, danken wir, wo er noch fehlt, bitten wir.
Sybille Lichti