Begegnungstag in Haar am 22. November 2025. Täuferisches Leben in Bayern: Eine Spurensuche
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Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die Vereinigung Bayerischer Mennonitengemeinden laden zu einem weiteren besonderen Begegnungstag rund um das Buch „Täuferisches Leben in Bayern” ein. Die Veranstaltung ist am Samstag, den 22. November 2025, von 10.30 bis 16.30 Uhr im Habekerhof (Gronsdorfer Straße 22, 85540 Haar [bei München]).
Im Rahmen einer Lesereise gewähren die Autor:innen des Buches „Täuferisches Leben in Bayern: Eine Spurensuche“ Einblicke in Biografien, Überzeugungen und Erfahrungen aus der täuferischen Tradition in Bayern und eröffnen zugleich einen Raum für Austausch, Reflexion und gemeinsame Impulse. Im Jahr 2025 blickt die Täuferbewegung, die im Zuge der Reformation entstand, auf eine 500-jährige Geschichte zurück. In vielen Regionen Europas fanden ihre Ideen bereits im frühen 16. Jahrhundert Verbreitung – auch in Bayern. Trotz massiver Repressionen entstanden Gemeinden, in denen unterschiedlichste täuferische Prediger wirkten. Viele von ihnen zahlten dafür mit dem Leben.
Doch Bayern war nicht nur im Reformationszeitalter ein prägender Ort für die täuferischen Strömungen, aus denen später die Mennoniten, Amischen und Hutterer hervorgingen. Auch im 19. Jahrhundert kam es zu bedeutenden Entwicklungen. So förderte Kurfürst Maximilian I. Joseph die Ansiedlung und Urbarmachung vieler Moosgebiete Bayerns, was zur Einladung und Einwanderung von Mennoniten und Amischen aus der Kurpfalz führte. Der Sammelband „Täuferisches Leben in Bayern” bietet erstmals eine umfassende Zusammenschau dieser historischen und theologischen Entwicklungen. Thematisiert werden Fragen nach Identität, Migration und Verfolgung ebenso wie das heutige Selbstverständnis täuferischer Gemeinden innerhalb der Ökumene.
Den Auftakt bildet ein Vortrag der Historikerin Dr. Astrid von Schlachta zur Geschichte der Täufer im 16. Jahrhundert. Anschließend spricht der Historiker Hermann Hage über die Geschichte der Amischen in Bayern. Weitere Beiträge kommen von Michael Martin, evangelischer Theologe, und Pastor Rainer Burkart. Der Nachmittag ist drei thematischen Workshops vorbehalten. Den Abschluss bildet ein gemeinsames Friedensgebet.
Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte verschiedenster Hintergründe, also an Menschen, die mit der Täuferbewegung vertraut sind, ebenso wie an jene, die ihr erstmals begegnen möchten.
Anmeldung:
Die Teilnahme sammt Mittagessen ist kostenfrei. Um eine angemessene Planung, insbesondere des Mittagessens, zu ermöglichen, wird um eine formlose Anmeldung, unter Angabe der Namen Teilnehmenden, bis spätestens eine Woche vor dem Termin gebeten.
Kontakt: oekumene@elkb.de
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