Täuferisches Leben in Bayern

Eine Spurensuche

Im Jahr 2025 blickt die in der Reformationszeit entstandene Täuferbewegung auf eine 500-jährige Geschichte zurück. Täuferisches Gedankengut verbreitete sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts in vielen Teilen Europas – auch in Gebieten des heutigen Bayern. (Augsburg, Nürnberg und Regensburg als Beispiel war damals noch freie Reichsstädte, Franken und Schwaben gehörten noch nicht zu Bayern, Baiern war damals noch ein Territorialherzogtum, nichts war zusammenhängend.) Trotz harter Verfolgungen konnten sich täuferische Gemeinden bilden, in denen verschiedene täuferische Prediger:innen wirkten – eine von ihnen war Helena von Freyberg. Nicht selten bezahlten sie ihren Dienst mit dem Leben.

Aber nicht nur im 16. Jahrhundert war Bayern für die Täufer, aus denen sich die Mennoniten, Amischen und Hutterer entwickelten, von Bedeutung. Im frühen 19. Jahrhundert intensivierte Kurfürst Maximilian I. Joseph – ab 1806 König von Bayern - die Besiedlung und Urbarmachung vieler Moosgebiete Bayerns, in die dann Mennoniten und Amische aus der Kurpfalz einwanderten.

Sieht man von dem Buch „Toleranz bejahten, Jesus Christus bekennen, 200 Jahre Mennoniten in Bayern“, das auf die Zeit von 1802 bis 2002 eingeht ab, gibt der Sammelband „Täuferisches Leben in Bayern – Eine Spurensuche“ laut Beschreibung erstmals einen Gesamtüberblick über das täuferische Leben in Bayern. Dabei werden unterschiedliche Aspekte in den Blick genommen. Diese reichen von Fragen der täuferischen Identität über Verfolgung, Aus- und Einwanderung bis hin zur Rolle heutiger täuferischer Gemeinden in der Ökumene.