Aktuell Sea-Eye und MOAS beginnen mit enger Zusammenarbeit
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Ein weiterer Meilenstein: Die Hilfsorganisationen Sea-Eye und MOAS haben eine intensive Zusammenarbeit zur gemeinsamen Durchführung von Such- und Rettungsmissionen mit der SEA-EYE 4 auf dem zentralen Mittelmeer vereinbart. Die SEA-EYE 4 ist ein 48 Jahre altes Offshore-Versorgungsschiff (Baujahr 1972, 55 m lang, 11 m breit). Sea-Eye erwarb das Schiff mit der maßgeblichen Unterstützung des Bündnisses United4Rescue und baut es derzeit zum Rettungsschiff um.
Das gemeinsame Ziel beider Organisationen ist es, operativ zusammenzuarbeiten, um gemeinsam mehr Menschenleben zu retten und Aufmerksamkeit für die Menschen zu erzeugen, die weiterhin durch die EU-Abschottungspolitik im Mittelmeer sterben.
“We firmly believe that nobody deserves to die at sea in search of safety, that’s why we founded MOAS in 2013: to save lives. We are very happy about this partnership with Sea-Eye, to share our knowledge and expertise on SAR operations.
Between 2014 and 2017, with our missions in the Mediterranean and Aegean Sea, MOAS rescued more than 40,000 people. Now, together with our partners, we want to rescue as many people at risk as possible. Civil society strongly believes that the implementation of #SafeAndLegalRoutes of migration is important to avoid further deaths at sea”, sagt Regina Catrambone, Direktorin von MOAS.
„Wir sind stolz darauf, die Seenotretter*innen von MOAS auf unserem Schiff zurück in den Einsatz zu bringen. Für Sea-Eye ist das ein Meilenstein. Unsere operative Zusammenarbeit hat vor allem ein Ziel: gemeinsam mehr Menschenleben zu retten. Zwischen 2016 und 2017 begegneten sich die Crews von Sea-Eye und MOAS im Rettungseinsatz. Nun arbeiten wir zusammen auf der SEA-EYE 4“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.
MOAS war die erste Hilfsorganisation, die seit 2014 auf dem zentralen Mittelmeer aktiv wurde, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Die gemeinsamen Missionen mit der SEA-EYE 4 sind ab Februar 2021 geplant. Die Einsatzpläne dazu werden in den kommenden Wochen gemeinsam entwickelt. MOAS wird Sea-Eye mit professionellem Personal, gemeinsamen Such- und Rettungstrainings, strategischer Expertise und mit einer internationalen Spendenkampagne unterstützen.
Im laufenden Jahr hat insbesondere die Covid19-Pandemie zu einer weiteren Verschlechterung der Situation für schutzsuchende und flüchtende Menschen geführt, da viele Länder ihre Grenzen schlossen. Mittelmeeranrainer wie Malta, Italien, Griechenland und Spanien werden weiter von den anderen EU-Mitgliedsstaaten bei der Aufnahme von Geflüchteten im Stich gelassen. Deutschland kam in 2020 seinen Zusagen zur Aufnahme von Geflüchteten nur schleppend nach. Der deutsche Verkehrsminister und der deutsche Innenminister versuchten sogar, den Einsatz von deutschen Schiffen zur Seenotrettung zu verhindern. Eine staatliche Seenotrettung ist weiterhin nicht in Sicht. Mehr als 700 Menschen sind deshalb, allein im zentralen Mittelmeer, in diesem Jahr im Mittelmeer ertrunken.
“We are resuming SAR operations with the intent of saving as many lives as possible of those seeking protection from war, torture and famine on board of unseaworthy boats. Although we cannot put an end to the instability and ongoing conflicts which force people to leave their countries, we do have a chance to reduce the number of deaths at sea by providing assistance to those who, in their desperation, continue to attempt the Mediterranean crossing”, so Regina Catrambone weiter.
„Die gemeinsamen Missionen mit der SEA-EYE 4 sind ab Februar 2021 geplant. Die Einsatzpläne dazu werden in den kommenden Wochen gemeinsam entwickelt“, sagt Jan Ribbeck, Vorstand und Einsatzleiter von Sea-Eye e. V.
Quelle: Pressemitteilung sea-eye.org