Demokratie im Fokus: Friedensfest 2024

Das diesjährige Augsburger Friedensfest steht unter dem Motto „Demokratie“. Ein wichtiges Thema, denn unsere Demokratie ist in großer Gefahr, in Gefahr gebracht durch jene, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung schützen sollten.

Zweifellos sehen wir uns heute mit ernsten Herausforderungen konfrontiert. Eine wachsende Doppelmoral, die Nichteinhaltung von Grund- und Menschenrechten sowie die Aushöhlung des Grundgesetzes durch Parlamente und Regierungen gefährden die demokratischen Grundlagen. Alle konnten die ungehemmten Auswüchse im Coronakrieg sehen. Eine Sprachpolizei, die durch Gesetze geschlechtersensible Sprache unterdrückt und dadurch die Vielfalt einschränkt, ist Zeichen von faschismus, von autoritärem Denken. Parteien, die sich der Mitte zuordnen, sind nach rechts gerückt und machen Politik, die an extremen Positionen orientiert ist. Zeigt sich unter anderen in Ausgrenzung, Kriegstreiberei, Militarisierung der Gesellschaft und Sparmaßnahmen im sozialen Bereich, die die gesellschaftliche Stabilität weiter untergraben.

Welche Auswege gibt es aus dieser bedrohlichen Lage? Zunächst ist es essentiell, die Überwachung und Zensur der Bürger:innen zu stoppen. Wir müssen den Mut haben, die Demokratie zu stärken und unsere Grundrechte nicht nur zu wahren, sondern auch zu erweitern. Dazu gehört ein Leben ohne Angst. Dazu gehört zum Beispiel ein Grundrecht auf ein Leben ohne Digitalzwang.

Abrüstung und eine aktive Entspannungspolitik sind weitere notwendige Schritte. Statt auf Aufrüstung und Militarisierung zu setzen, muß der Weg der friedlichen Konfliktlösung wieder beschritten werden. Der soziale Ausgleich muß in den Vordergrund rücken, um gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden und den sozialen Frieden zu sichern.

Indem wir uns diesen Herausforderungen stellen und gemeinsam Lösungen erarbeiten, können wir die Demokratie nicht nur schützen, sondern auch für kommende Generationen stärken und weiterentwickeln. Das Friedensfest 2024 bote die Gelegenheit, diese Themen offen zu diskutieren und gemeinsam an einer gerechteren und friedlicheren Zukunft zu arbeiten.

Persequebatur Baptistam

Das offizielle Programmheft mit Veranstaltungen vom 20. Juli bis 8. August zum Download, gibt es auf friedensstadt-augsburg.de:
https://www.augsburg.de/fileadmin/user_upload/kultur/friedensfest/AHF24_Programm_Demokratie.pdf

Seit 1650 feiert Augsburg jedes Jahr am 8. August das Hohe Friedensfest. Dieses Jahr steht das Fest unter dem Motto „Demokratie“. Um 10 Uhr am 8.8. findet ein ökumenischer Gottesdienst in der Basilika St. Ulrich & Afra statt. Anschließend versammeln sich auf dem Rathausplatz über 1000 Menschen aus verschiedenen Nationen, um gemeinsam zu essen und zu trinken. Die Friedenstafel symbolisiert das Festmahl, das als Ziel der gemeinsamen Bemühungen um Frieden und Gemeinschaft gesehen wird.

Kleine Friedenstafel in Oberhausen
Neben der großen Friedenstafel auf dem Rathausplatz am 8. August 2024 gibt es auch in diesem Jahr kleinere Friedenstafeln. Eine davon ist am 4. August 2024 ab 11 Uhr auf dem Friedensplatz in Oberhausen.

Als Mennoniten Gemeinde und andere Reformation leisten wir unseren kleinen Beitrag zum Kulturprogramm des Friedensfestes. Am 8. August 2021, dem offiziellen Augsburger Friedensfesttag, in diesem Jahr ein Dienstag, treffen wir uns traditionell zum ökumenischen Gottesdienst und Brunch an der Friedenstafel auf dem Rathausplatz.

Nachstehend eine unvollständige Liste von Veranstaltungen, an denen wir und/oder Leute von uns Mitwirken:

Der 8. August markiert den Höhepunkt des Augsburger Hohen Friedensfestes, das seit 1650 jährlich gefeiert wird – mit Ausnahme der Kriegsjahre 1942 und 1944. Der Ursprung des Festes liegt im Westfälischen Frieden von 1648, der das Ende der Unterdrückung der Protestanten während des Dreißigjährigen Krieges einläutete.
Seit 1950 ist der 8. August auf Initiative des Bayerischen Landtags ein gesetzlicher Feiertag, der ausschließlich für das Stadtgebiet Augsburg gilt – ein bundesweit einzigartiges Ereignis. Seit 1985 wird dieser Tag ökumenisch begangen.