Tagung: Radikale Religion

Erstellt am:

Radikale Religion — Täufer, Dissidenten, Extremisten

Radikale Formen des Christentums sind so alt wie das Christentum selbst. Jesus forderte von seinen Jüngerinnen und Jüngern radikale Umkehr. Luther ging erbarmungslos mit der Kirche seiner Zeit ins Gericht. Besonders strikte Vorstellungen vom christlichen Leben vertraten in der Reformationszeit die Täufer. Ein kritisches Verhältnis zur Obrigkeit, radikale Gewaltlosigkeit und die Tradition der christlichen Friedenskirchen sind genauso ein Teil der Wahrheit wie die gewalttätig eskalierende Täuferherrschaft in Münster und die blutige Verfolgung der Täufer als religiöse Dissidenten.

Radikale Religion

Die Tagung veranschaulicht historische Grundzüge christlicher Radikalität: radikale Ethik, radikale Sprache und Theologie, radikale Opferbereitschaft. Und sie fragt nach der Radikalität des Christentums in der Gegenwart. Evangelikale verstehen sich als radikale Christen. Politisch positionieren sich Christen aus Glaubensgründen für Abrüstung und Gewaltlosigkeit, für konsequenten Klimaschutz oder für die Aufnahme von Flüchtlingen. Andere christliche Milieus nähern sich dem rechten Spektrum. Radikalität kann und konnte sehr unterschiedliches bedeuten:

  • Sollen und müssen Christen radikal sein?
  • Wo liegen die Chancen und die Gefahren „radikaler Religion“?
  • Welche Rolle spielt das Christentum in einer Welt, in der Polarisierungen und Spannungen zunehmen?

Moderation:

Dr. Christoph Picker
Direktor der Evangelischen Akademie der Pfalz

Dr. Ulrich Andreas Wien
Akademischer Direktor am Institut für Evangelische Theologie der Universität Koblenz-Landau und Vorsitzender des Vereins für Pfälzische Kirchengeschichte

PD Dr. Astrid von Schlachta
Leiterin der Mennonitischen Forschungsstelle in Weierhof und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen, Universität Hamburg

Programm:

  • 14.30 Uhr Begrüßung und Einführung
  • 14.35 Uhr Auftakt: Radikale Religion von der Reformation bis in die Gegenwart
  • 15.15 Uhr Pause
  • 15.30 Uhr Sinn und Grenze einer Typologie der Radikalen des 16. Jahrhunderts
  • 16.10 Uhr Pause
  • 16.45 Uhr Radikale Sprache: Die Hutterer in der Pfalz
  • 17.00 Uhr Radikalismus als Feindbild
  • 17.15 Uhr Radikale Opferbereitschaft: Das Massaker von Alzey 1529
  • 17.30 Uhr Diskussion
  • 18.00 Uhr Pause
  • 20.00 Uhr Angstprediger
  • 20.30 Uhr Schlußpodium: Radikalität als Segen – Radikalität als Fluch
  • 21.30 Uhr Ende der Veranstaltung

Veranstaltende:

Evangelische Akademie der Pfalz in Kooperation mit dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte, dem Mennonitischen Geschichtsverein und dem Institut für Evangelische Theologie an der Universität Koblenz-Landau

Wann / Wo:

Am 21. Januar 2022, online per Zoom

Anmeldung:

Erforderlich, hier: https://www.eapfalz.de/veranstaltungen/programm/radikalereligion/