Das Ketzerweib. Historischer Roman

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Anna Jacob wird 1693 von Täuferjägern gefangen und ins Schloß Trachselwald gebracht.

Ein Frauenleben im Emmental

Das Ketzerweib, Roman, Buch.

Täuferjäger! Und sie ist das Wild, Anna Jacob, die sich gegen Kirche und Obrigkeit auflehnt. In einer Aprilnacht im Jahr 1693 wird sie von den Häschern festgenommen und im »Mörderchäschtli« im Turm Schloß Trachselwald an die Wand des Kerkers geschmiedet. Die Gnädigen Herren von Bern kennen keine Gnade: Täufer werden gefoltert, verbannt oder zu einer Galeerenstrafe verurteilt. Doch Anna, Bäuerin und Mutter von acht Kindern, läßt sich nicht brechen …

Autor
Werner Ryser, der Autor des Bestsellers “Walliser Totentanz”, führt uns in eine Zeit, in der Menschen, die die Erwachsenentaufe praktizieren und den Kriegsdienst verweigern, erbarmungslos verfolgt werden. Zu einer Frau, die trotz unmenschlicher Strafandrohungen ihrem Gewissen folgt. Am Johannistag 1688 läßt sich Anna taufen – ein Jahr nachdem die Berner Obrigkeit ihren Mann Ueli als Rudersklaven auf die Galeeren nach Venedig verkauft hat.

Verlag: Cosmos
Gebunden: ‎ 224 Seiten
ISBN-10: ‎ 3305004754
ISBN-13: ‎ 978-3305004751

Was der Autor in seinem Buch schildert, wird durch ein aufschlußreiches zeitgenössisches Dokument gut illustriert. Es handelt sich um den Bericht des Langnauer Pfarrers Johann Jakob Wyttenbach (1681-1759) über seine Kirchgemeinde, den er im Auftrag der Berner Obrigkeit im Juli 1714 abgefaßt hatte. Zum Einzugsbereich dieser Gemeinde hatte bis kurz zuvor auch noch Anna Jakob mit ihrem Mann Ueli Steiner gehört, bevor ihre Güter eingezogen und konfisziert wurden.

Historiker: Hanspeter Jecker

Noch in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in der Schweiz Menschen aufgrund ihres Glaubens übel benachteiligt/verfolgt, inhaftiert, manche um ihr Leben zu retten vertrieben. Freilich nicht mehr so plump wie in früheren Jahrhunderten, subtiler aber genau so wirkungsvoll. Da sich Teile der Miliz mit der Vertreibung nicht zufriedengeben, werden die Vertriebenen im Ausland durch deren langen Arm weiter gegängelt und erniedrigt. Berichten nach, haben die Verfolgungen noch nicht in Gänze aufgehört.