Jagd auf Täufer im Zürcher Oberland
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Täufer versuchen sich in einem Wald zu verstecken. Jagd auf Täufer im Zürcher Oberland
Das Bild ist ein in der Werkstatt von Rellek revidierte aufgefrischte Version. Für die Netzausgabe wurde der Text »Jagt auf Täufer im Zürcher Oberland« hinzugefügt. Es zeigt eine Szene aus dem Jahr 1526: Verfolgung der Täufer im Grüninger Amt auf der Zürcher Landschaft 1526. Kolorierte Zeichnung aus einer Abschrift der Reformationsgeschichte Heinrich Bullingers von Heinrich Thommann, 1605: Kopienband zur zürcherischen Kirchen- und Reformationsgeschichte, Zürich 1605. Zentralbibliothek Zürich, Ms B 316, f. 142v and 245v. https://doi.org/10.789I/e-manuscripta-18901
Täuferverfolgung hat in der Schweiz Tradition bis in die Gegenwart
Bis in die jüngste Vergangenheit wurden Täufer in Zürich wie in der ganzen Schweiz wegen ihres Glaubens verfolgt. Nicht in allen Orten gleich, es gab auch Duldungen. Verfolgt wurden sie zuletzt meist wegen Militärdienstverweigerung. Besonders den sogenannten Totalverweigerern, die aus Gewissensgründen auch nicht bereit waren eine Militärersatzsteuer zu leisten, wurde das Leben besonders zur Hölle gemacht. Vertriebene wurden nicht in Ruhe gelassen, sie wurden im Exil von Konsulaten und Botschaften schikaniert. Oft noch Jahrzehnt nach ihrer Vertreibung. Ebenso alle anderen, die in der Schweiz aus Gewissensgründen Kriegsdienst verweigerten. Milizangehörige und Sympathisantinnen in Konsulaten und Botschaften handelten möglicherweise aufgrund ihrer Indoktrination oft eigenmächtig, nutzten ihre Macht aus, um Stärke zu demonstrieren. Setzten so immer wieder eines drauf. Menschenrechte mußten hinten anstehen.
Erst 1996 wurde der Zivildienst eingeführt. Aber 2008 mußten Verweigernde immer noch eine Gesinnungsinquisition durchlaufen.