Augsburger Friedenswochen 2023

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Augsburger Friedenswochen, Friedenswochen Augsburg 2023.

44. Friedenswochen in Augsburg

Vom 01. November bis 28. November 2023 gibt es wieder die Augsburger Friedenswochen, organisiert von der Augsburger Friedensinitiative (AFI).

Von Erinnerungskultur und NS-Geschichte über aktuelle Auseinandersetzungen bis hin zu präventiver Gewaltprävention bieten die diesjährigen Friedenswochen ein breites Programm.

Vorläufiges 44. Augsburger Friedenswochen Programm:

01.11.2023: Gedenkveranstaltung „Für die Opfer des Faschismus“

10.30 Uhr, Westfriedhof Augsburg - Treff vor dem Krematorium

Schweigemarsch zur Gedenkstätte mit Kranzniederlegung.
Kurzbiografie, vorgetragen von Renaldo Schwarzenberger (Vorsitzender des Zentralrats der Jenischen in Deutschland).
Ansprache von Tatjana Sambale (VVN-BdA Landesvorstand Bayern).
Danach Jahresrückblick im Bürgerzentrum Pfersee.

Veranstalter: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) KV Augsburg

03.11.2023: Film: Iraqi Odyssey

19.00 Uhr, Zeughaus, Filmsaal, Zeugplatz 4, Augsburg

Regie: Samir, Schweiz/Deutschland/Arabische Emirate/Irak 2014
Regisseur Samir versucht mit seinem Film, die Geschichte seiner in alle Winde verstreuten Familie vor dem Hintergrund der radikalen politischen Umwälzungen im Irak im 20. Jahrhundert zu rekonstruieren. So erzählt er nicht nur die Geschichte seiner Familie, sondern auch die seines Heimatlandes – der Traum nach Moderne, die gewalttätige Diktatur, die Zerstörung des Landes durch den Krieg. Gespickt mit historischen Fakten ergibt sich ein umfassendes Bild eines Landes, das mehr ist als seine Konflikte. Die Filmvorführung ist auch Teil des Doku-Film-Festivals "Mondiale".

Veranstalter: attac-augsburg – Eintritt frei, Spenden erbeten

04.11.2023: Augsburger Weg der Erinnerung - Jüdisches Leben in der Stadtgesellschaft

11.00 Uhr, Treffpunkt vor dem Rathaus, Augsburg

Erinnerungsbänder und Stolpersteine zeigen den Weg zu Orten der NS-Zeit in Augsburg. Sie enthalten Informationen über Widerstand und Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung Augsburger Bürger*innen. Dieser Stadtrundgang am Samstag, den 4. November, widmet sich dem bürgerlichen jüdischen Leben in Augsburgs südlicher Innenstadt. Anhand der Biografien jüdischer verfolgter Bürger wird Zeitgeschichte erkennbar und erlebbar.
Die Route beginnt am Rathaus und endet am Hohen Weg – Dauer 2 ¼ Stunden.
Anmeldung über die VHS, Kursnummer VH11688, Teilnahmegebühr 5,00€

Veranstalter: ErinnerungsWerkstatt, Initiativkreis Stolpersteine für Augsburg und Umgebung, in Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof und der VHS

07.11.2023: Friedensgebet

19.00 Uhr, St. Anna, Im Annahof 2, Augsburg

Das Motto der Friedensdekade in diesem Jahr ist "Sicher nicht - oder?". Gemeinsam mit dem Team von "Punkt 7" möchten wir über dieses Motto und die vorgeschlagenen Texte (z.B. 1. Tess. 5,3-11) nachdenken. Es geht um die starke Verunsicherung in unserer Gesellschaft, besonders seit dem Beginn des Ukrainekriegs, und um die Auseinandersetzung von Christinnen und Christen mit der kriegerischen Gewalt.

Veranstalter: pax christi Augsburg und "Punkt 7"

10.11.2023: Einschüchtern zwecklos: Unermüdlich gegen Krieg und Gewalt – was ein Einzelner bewegen kann?

19.30 Uhr, Hollsaal, Im Annahof 4, Augsburg

Lesung und Diskussion mit Jürgen Grässlin zu seinem neuesten Buch
Die Zahl der Kriegstoten ist auf Rekordhoch. Eine massive Aufrüstung verschlingt die finanziellen Mittel, die zur Bekämpfung des Hungers, des Klimawandels und der sozialen Ungleichheiten benötigt werden. Wie kann man erreichen, dass sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Besseren ändern? Man wird aktiv – mit unbeirrbarer Entschlossenheit, allen Widerständen zum Trotz.
Jürgen Grässlin ist Aktivist, Friedenskämpfer, Optimist – vor allem aber ein hartnäckiger Stachel im Fleisch der Rüstungsindustrie. Seit Jahrzehnten setzt er sich erfolgreich gegen den weltweiten Waffenhandel ein. Seine Mittel sind entlarvende Recherchen, gezielte Kampagnen, Demonstrationen und Gerichtsprozesse. Sein Lebenswerk und seine Erfolge sind Inspiration für alle, die etwas bewirken wollen, sei es für Menschenrechte, Gerechtigkeit, Umweltschutz oder den Frieden.

Veranstalter: attac Augsburg, Augsburger Friedensinitiative (AFI), Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Gruppe Augsburg, pax christi Augsburg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) Kreisvereinigung Augsburg. In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Augsburg – Eintritt frei, Spenden erbeten

17.11.2023: Der Afghanistankrieg – Ursachen, Folgen und Lehren daraus

19.30 Uhr, Zeughaus, Hollsaal a, Zeugplatz 4, Augsburg

Vortrag und Diskussion mit Dr. phil. Matin Baraki
Als westliche Truppen 2021 nach 20 Jahren Krieg gleichsam bei Nacht und Nebel Afghanistan verließen, kamen Vergleiche mit der Niederlage der USA in Vietnam auf. Rund 250.000 Menschen, überwiegend Zivilisten, wurden während des Krieges getötet und es wurde ein wirtschaftlicher und politischer Scherbenhaufen hinterlassen. Mit der Übernahme der afghanischen Armee und auch den Waffenlieferungen aus Deutschland sind die Taliban die bestgerüsteten Islamisten. Welche geostrategischen Interessen spielten bei diesem Krieg eine Rolle? Welche Politik verfolgte Deutschland im 1. und 2. Weltkrieg und im Afghanistankrieg? Wie kann es weiter gehen?
Matin Baraki ist Afghane, gibt Antworten und stellt sein Buch „Afghanistan, Revolution, Intervention, 40 Jahre Krieg“ vor. Dr. phil. Matin Baraki, Politikwissenschaftler mit Schwerpunkt Naher und Mittlerer Osten sowie Zentralasien, Lehrbeauftragter an der Universität Marburg.

Veranstalter: AFI, DFG-VK Augsburg, VVN-BdA Kv Augsburg, Werkstatt Solidarische Welt e.V.

Eintritt frei, Spenden erbeten

21.11.2023: Nach dem Ukrainekrieg: welche Weltordnung, welche Werte und welche Sicherheit?

19.30 Uhr, Augustanasaal, Im Annahof 4, Augsburg

Vortrag und Diskussion mit Andreas Zumach
Welche Weltordnung auf Basis welcher Regeln wollen wir? Eine globale bipolare Konfrontation zwischen „westlichen Demokratien und der Allianz der Diktaturen China und Rußland“ mit massiver und kostspieliger militärischer Aufrüstung wie in den 45 Jahren des Kalten Krieges? Oder eine multipolare Ordnung, deren Akteure -zunächst einmal unabhängig von ihrer Staats- und Regierungsform - kooperieren bei der Bewältigung der Klimaerwärmung, des Hungers und anderer globaler Herausforderungen?  Wäre dann Kritik an Menschenrechtsverletzungen und Diktaturen nicht mehr statthaft? Welche „Sicherheit“ verspricht die „Nationale Strategie“ der Bundesregierung den Menschen in Deutschland und im „Rest“ der Welt?
Andreas Zumach ist freier Journalist und Buchautor und war von 1988 bis 2020 UNO-Korrespondent mit Sitz in Genf für die Berliner "tageszeitung" (taz) und andere Zeitungen sowie für Rundfunksender. Seine Themen sind internationale Konflikte, Sicherheitspolitik, Rüstungskontrolle, Welthandelspolitik sowie UNO, NATO und andere multilaterale Institutionen.

Veranstalter: attac Augsburg, AFI, DFG-VK Augsburg, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Universität Augsburg, pax christi Augsburg, VVN-BdA Kv Augsburg. In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Augsburg

Eintritt frei, Spenden erbeten

22.11.2023: Schicksale jüdischer und politisch missliebiger Ärztinnen und Ärzte aus Augsburg in der NS-Zeit mit Dr. Elisabeth Friedrichs

19.00 Uhr, Augustanasaal. Im Annahof 4. Augsburg

Am 22. März 1933 - einen Tag vor Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes durch den deutschen Reichstag - sandten die Spitzenverbände der deutschen Ärzteschaft in vorauseilendem Gehorsam eine Ergebenheitsadresse an Adolf Hitler. Es folgten Arbeitserschwernis, Ausgrenzung, Vertreibung, Approbationsentzug und Vernichtung jüdischer und politisch mißliebiger Ärztinnen und Ärzte. In Augsburg sind bisher 17 Ärzte, Ärztinnen und Zahnärzte bekannt, die davon betroffen waren. Der Vortrag stützt sich auf Untersuchungen des Jüdischen Kulturmuseums von 2016 sowie auf eigene Forschungen. Es soll beispielhaft über das Leben, aber auch die medizinischen (Pionier-)Leistungen einiger Ärztinnen und Ärzte aus Augsburg berichtet werden, auch über solche, deren Schicksal bisher wenig bekannt ist. Die Referentin Dr. med. Elisabeth Friedrichs beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema ,,Medizin im Nationalsozialismus". Sie ist Mitglied der ErinnerungsWerkstatt Augsburg e.V.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der 'Augsburger Beiträge'[1] mit ihren zehn Kooperationspartnern, sowie dem Forum Interkulturelles Leben und Lernen FILL e.V. und dem Ärztlichen Kreisverband Augsburg statt.

Veranstalter: Fachstelle für Erinnerungskultur, AFI, Evangelisches Forum Annahof, ErinnerungsWerkstatt Augsburg, Gegen Vergessen – Für Demokratie RAG Schwaben, Initiativkreis Stolpersteine für Augsburg und Umgebung, Jüdisches Museum Augsburg Schwaben, pax christi Augsburg, Regionalverband Deutscher Sinti & Roma Schwaben e.V., VVN-BdA Kv Augsburg. In Kooperation mit dem Forum interkulturelles Leben und Lernen FiLL e.V. und Ärztlicher Kreisverband Augsburg

[1] https://www.augsburg.de/kultur/erinnerungskultur/veranstaltungen

23.112023: Rechtsruck in Israel: Gibt es noch Chancen für den Friedensprozeß?

19.30 Uhr,  online als Webinar

Vortrag und Diskussion mit Jakob Reimann
Nach der Wahl der ultrarechten Regierung unter dem Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich die Lage in Palästina und Israel weiter verschärft, gipfelnd in dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel mit einem Massaker an israelischen Zivilist*innen. Dies hat eine weitere Gewaltspirale in Gang gesetzt, mit massivsten Bombardierungen der Zivilbevölkerung in Gaza durch die israelische Armee. Gibt es nun noch Chancen für den Friedensprozeß und Kräfte in der Region, die sich für einen gerechten Frieden einsetzen?
Jakob Reimann hat nach seinem Master 2014 an der An-Najah University in Nablus, Palästina, gearbeitet und lebte im Anschluß als freier Journalist und Autor längere Zeit in Israel und mehreren Ländern in Osteuropa und auf dem Balkan. Als freier Journalist und Autor arbeitet er für verschiedene linke Medien zu Fragen um Krieg und Frieden im Großraum Nordafrika und West-/Zentralasien sowie zu antikolonialen, ökologischen und Frauenrechtskämpfen im Globalen Süden.

Veranstalter: AFI, DFG-VK Augsburg, pax christi Augsburg, VVN-BdA Kv Augsburg

(Dieser Vortrag war am 25.07.2023 und am 20.11.2023 vorgesehen, mußte verschoben werden und wird jetzt in aktualisierter Form "online" nachgeholt.)

Anmeldung: an mit dem Betreff "Anmeldung zum Vortrag mit Jakob Reimann" bis zum 20.10.2023. Die Zugangsdaten werden dann zwei Tage vor der Veranstaltung zugeschickt.

Zoomzugangsdaten:

https://us06web.zoom.us/j/85309103348?pwd=lcy0mbTYVBhWgP87mIxse2NtnfPUVi.1

Meeting-ID: 853 0910 3348
Kenncode: 253039

Zugang frei, Spenden erbeten

25.11.2023: 100 Jahre danach: Hitlerputsch, Zerschlagung der Arbeiterregierungen in Sachsen und Thüringen und Hamburg Aufstand 1923

18.00 Uhr, Bürgerhaus Pfersee, Stadtberger Str. 17, 86157 Augsburg

1923 war ein Jahr, in dem Vorentscheidungen für die weitere Entwicklung in Deutschland fielen. In Sachsen und Thüringen marschierte die Reichswehr ein und stürzte die demokratisch gebildeten Arbeiterregierungen von SPD und KPD. In Hamburg erhoben sich am 23. Oktober 1923 die Arbeiter gegen Inflation und Elend, wurden jedoch geschlagen. In München fühlten sich die Nazis so stark, dass Hitler und Ludendorff am 9. November 1923 einen Putschversuch durchführten. Über die Situation im Jahr 1923 und wie es dazu kommen konnte, dass nur zehn Jahre später die Faschisten in Deutschland an die Macht kommen konnten, diskutieren wir mit Arnold Schölzel, Chefredakteur der Monatszeitschrift „Rotfuchs“ und langjähriger Chefredakteur der Tageszeitung junge Welt.

Veranstalter: Hans-Beimler-Verein e.V., VVN-BdA Kv Augsburg – Eintritt frei, Spenden erbeten

28.11.2023: Nur im Frieden bewahren wir uns selber. Die Bergpredigt als Zeitenwende

19.00 Uhr, Augustanasaal, Im Annahof 4, Augsburg

Vortrag und Diskussion mit Eugen Drewermann
»Mit der Bergpredigt kann man keine Politik machen«, heißt es in der »Zeitenwende«. Doch mit jedem Krieg verlieren wir unsere Menschlichkeit, und solange die Regierenden in Angst voreinander sich in ständiger Aufrüstung wechselseitig bedrohen, um ihre Macht zu behaupten, werden weiter Kriege wüten und ihre Opferzahlen steigen. Statt den Gegner als »Verkörperung des Bösen« zu bekämpfen, müßte man die wahnhafte Angstphantasie einer Sicherheitspolitik durch militärische Einschüchterung und Stärke endlich aufgeben. Es gibt Sicherheit nur als die Sicherheit des anderen. Ihn zu verstehen in seiner Angst ist der Weg der Bergpredigt mit ihrer Botschaft: Bekämpft nicht das Böse mit immer noch schlimmerem Bösen. Das ist die wahre Zeitenwende, meint Eugen Drewermann. Doch wir müssen uns entscheiden, was wir wollen: den ewigen Krieg des Barrabas gegen »die Römer« oder die Erlösung von dem Grauen der Gewalt durch die Friedensbotschaft Jesu.

Veranstalter: AFI, DFG-VK Augsburg, pax christi Augsburg, VVN-BdA Kv Augsburg. In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Augsburg

Eintritt frei, Spenden erbeten

Manche Veranstaltungen werden wieder mit freundlicher Unterstützung des Projektbüros für Frieden und Interkultur (Kulturamt) der Stadt Augsburg und in Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof unterstützt.

Aktualisierungen und Änderungen finden sich auf der Netzseite der Augsburger Friedensinitiative:
www.augsburger-friedensinitiative.de