Besuch vom Elonwabeni Child & Family Centre Projekt Südafrika

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Elonwabeni Child & Family Centre Südafrika
Elonwabeni Child & Family Centre

In der Mennoniten Gemeinde Augsburg, während der farbenfrohen Afrikanischen Wochen in Augsburg, fand sich am 1. Oktober bei der Sonntagsversammlung (Gottesdienst) ein besonderer Gast aus Afrika ein. Es war nicht von langer Hand geplant, aber er konnte aber rechtzeitig angekündigt werden, die Freude und das Interesse war groß. Nach der Predigt kam er zu Wort. So saß ich als anonymer Beobachter in der Menge und lauschte gespannt den Worten von Rolf Landes, der über ein bemerkens­wertes Projekt sprach, das in den Herzen vieler verankert ist: das Elonwabeni Child & Family Centre.

Rolf begann mit der Entstehungsgeschichte des Arbeitskreises Südafrika und Aids, den er und seine Frau Denise im Oktober 2001 in Regensburg gründeten. Später wurde daraus die Stiftung KinderAIDShilfe Südafrika. Die Motivation war eine ganz persönliche: Denise, gebürtige Südafrikanerin, wurde bei ihren Heimatbesuchen immer wieder mit der verheerenden AIDS-Problematik konfrontiert. Dies veranlasste das Ehepaar, in Deutschland eine Brücke der Solidarität zu den von Aids betroffenen Menschen in Südafrika zu schlagen und Unterstützung für Projekte zu mobilisieren.

Nachdem Denise und Rolf von 1996 bis 2007 in Deutschland gelebt hatten, kehrten sie 2008 endgültig nach Kapstadt zurück. Hier übernahm Denise die Leitung von Elonwabeni, was auf Xhosa „Ort des Glücks“ bedeutet. Der Name steht nicht nur für die Hoffnung und Zuversicht, die das Zentrum seinen Schützlingen vermitteln möchte, sondern auch für den Gemeinschaftssinn, der dort gepflegt wird.

Im Jahr 2006 konnte der Arbeitskreis, ausschließlich durch Spenden finanziert, ein Haus in Kapstadt erwerben, das das erste Zuhause des Kinderzentrums werden sollte. Elonwabeni ist als Zufluchtsort für Kinder aus Familien gedacht, die direkt oder indirekt von HIV/AIDS betroffen sind und deren Familien sich nicht mehr um sie kümmern können. In einer Atmosphäre der Fürsorge und Unterstützung bietet das Zentrum den Kindern nicht nur Unterkunft, sondern auch emotionale und psychologische Unterstützung, medizinische Versorgung und Bildungsmöglichkeiten.
Die Kinder sollen in Elonwabeni eine warme und herzliche Atmosphäre erleben, einen Ort der Geborgenheit, Zeit und Gelegenheit, ihre Erlebnisse und Traumata zu verarbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen es als ihre Aufgabe an, eine liebevolle und fürsorgliche Atmosphäre zu schaffen. Für jedes Kind gelten eigene Regeln des Umgangs und der Zuwendung, die sich an den spezifischen Bedürfnissen des Kindes orientieren. Das Mitarbeiterteam wird kontinuierlich in den Bereichen HIV/AIDS, Kinderpflege, Ernährung und Entwicklung von Kindern geschult.
Nach einer durchschnittlichen Verweildauer von 2 - 3 Jahren sollen die Kinder in Familien oder Pflegefamilien aufgenommen werden können. Der KinderAidshilfe ist es wichtig, dass die Kinder in Familien aufwachsen und so familiären Rückhalt erhalten.

Während Rolf diese Details erzählte, konnte ich die bewegten Gesichter der Zuhörerinnen und Zuhörer sehen, die auf die Erzählungen reagierten. Viele waren sichtlich berührt von der Entschlossenheit und Hingabe, mit der die Landeses und ihr Team diesen Kindern ein besseres Leben ermöglichen.

Elonwabeni ist inzwischen auf vier Häuser angewachsen, in denen die Kinder in kleinen, familienähnlichen Gruppen leben. Jedes Haus wird von einer Hausmutter geleitet, die den Kindern Stabilität und ein liebevolles Umfeld bietet. Bildung ist ein zentraler Pfeiler des Projekts, denn sie ist der Schlüssel zur Überwindung der Armut und schafft neue Perspektiven für die Kinder.

Als Rolf seinen Vortrag beendet hatte, war die Stimmung in der Gemeinde eine Mischung aus Bewunderung und einem neu erwachten Bewusstsein für die Dringlichkeit und Wichtigkeit der Unterstützung solcher Projekte. Der herzliche Applaus am Ende spiegelte die tiefe Verbindung wider, die die Zuhörer mit der Mission von Elonwabeni fühlten.

Mehr zu dem Projekt gibt es auf der Netzseite vom Elonwaben Child & Family Centre: www.elonwabeni.org

Aufgemerkt:
Wer für das Projekt spenden möchte, kann dies über unser Gemeindekonto tun, Ende Woche wird das Gesammelte dann an den Träger des Elonwabeni Child & Family Centre überwiesen.

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