Die diesjährige europäische ‚church and peace‘-Konferenz ist für 24. bis 27. Oktober 2024 in Brüssel geplant. Die Konferenz bietet Raum für Begegnung und Austausch. Jedes Jahr lädt „church and peace“ Mitglieder und Interessierte ein, Erfahrungen auszutauschen, zu lernen, zu beten und sich gegenseitig zu ermutigen.

In diesem Jahr kehrt ‚church and peace‘ mit dem Konferenzthema zu seien Wurzeln zurück und stellt sich den Fragen: Wie reagieren wir als Christinnen und Christen auf die zunehmende Militarisierung und Kriegsbereitschaft in Europa? Welche Instrumente stehen uns zur Verfügung, welche neuen wurden entwickelt und erprobt und welche Methoden wenden Friedensfachkräfte in ihren Kriegs- und Konfliktkontexten an? in ihren Kriegs- und Konfliktkontexten? Welche Rolle spielt dabei unser Glaube?

Die Mitglieder von ‚church and peace‘ leben den Aufruf zur Gewaltfreiheit, der im Zentrum des Evangeliums steht, auf vielfältige Weise. Sie unterstützen sich gegenseitig darin, im Alltag eine spirituelle Praxis und einen Lebensstil zu entwickeln, die Versöhnung ermöglichen. Ihr Engagement, vor allem in kriegsgeprägten Ländern, verbindet das Bekenntnis zur Gewaltfreiheit und die Verbindung von Friedenstheologie und Friedenspraxis. Dies zeigt sich im gemeinsamen Bemühen um Versöhnung, Dialog, Friedenserziehung und Konfliktbearbeitung sowie im Einsatz für Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Während des Krieges hat die Gemeinschaft ihre Fähigkeit zur Selbstorganisation gestärkt, ähnlich einer Ameisenkolonie, wie es der ukrainische Community-Organisator Pavlo Kaliuk in seiner Studie „Gewaltfreier ziviler Widerstand im Angesicht des Krieges“ beschreibt. Mit dem Krieg in der Ukraine hat der Militarismus in Europa wieder an Bedeutung gewonnen, als gäbe es keine Alternative zur Gegengewalt. Die Geschichte lehrt uns jedoch, dass Kriege mehr Leid, Tod und Ungerechtigkeit bringen.

Als Christ:innen sind wir aufgerufen, uns gemeinsam gegen Ungerechtigkeit und Gewalt zu wehren und dem Beispiel Jesu zu folgen. Wie sieht das in den heutigen Kontexten von Krieg und eskalierenden Konflikten aus? In den vergangenen Jahrzehnten wurden zahlreiche Formen des zivilen Widerstands erforscht, die heute aktueller denn je sind und als Grundlage für strategische Überlegungen dienen sollten.

Auf der Konferenz werden wir den Zusammenhang von Glauben und ziviler Verantwortung im Kontext von Krieg untersuchen. Wir lernen aktuelle Beispiele von Widerstand gegen Krieg und gewaltfreie Bewegungen wie Kriegsdienstverweigerung kennen. Wir entdecken Methoden und Ansätze, wie gemeinschaftliches Engagement bestehende Machtstrukturen herausfordern kann. Außerdem vernetzen wir uns mit Partnerorganisationen in Brüssel, die sich für ein friedliches und solidarisches Europa einsetzen.

Machen Sie mit bei der Förderung von kollektivem Bewusstsein und proaktivem Engagement, denn wir wissen: Sonst kommt das „bittere Ende nachkommen wird“ (2. Sam 2,26).

• WS 1: Internationale Zivile Verteidigung. Wie funktioniert sie?
  François Marchand, Nonviolent Peaceforce, Frankreich
• WS 2: Erfahrungen und Herausforderungen in gewaltfreier ziviler Verteidigung.
  Roman Sigov, Ukraine
• WS 3: In Russland dem Krieg widerstehen.
  Natalia Morozova, Memorial France; Bérangère Savelieffe, Pax Christi France
• WS 4: Waffenproduktion und Rüstungsexporte stoppen. Warum und wie?
  Karina Knight-Spencer, Stop Fuelling War, Frankreich
• WS 5: Aus dem Glauben heraus Gemeinschaften bilden – Ein Schlüssel zur Friedensbildung?
  N.N., Refo Moabit Deutschland
• WS 6: Sand im Getriebe sein. Über Kriegsdienst-verweigerung.
  Jean Louis van der Heyden, Agir pour la paix, Belgien
• WS 7: Sicherheit neu denken. Praktische und strategische Ansätze und was daraus folgt.
  Marie-Noëlle Koyara, ehemal. Verteidungs-ministerin der Zentralafrikan. Republik; Republik; Ralf Becker, Sicherheit neu denken, Deutschland.

Die Einladung mit dem offizellen Wortlaut und Anmeldeinformationen zur Konferenz, findet sich auf der Netzseite von ‚church and peace‘:
www.church-and-peace.org

‚church and peace‘ ist das europaweite Netzwerk von Gemeinschaften, Gemeinden, Ausbildungsstätten, Friedensdiensten, Friedensorganisationen und Einzelpersonen aus 14 europäischen Ländern und einer breiten Vielfalt christlicher Traditionen.