Dunkle Wolken über Schloß Trachselwald – Ausstellung zur Täufergeschichte
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Ausstellung »Wege zur Freiheit« öffnet am 1. April
Dunkle, gar rabenschwarze Wolken über Schloß Trachselwald. Die Dauerausstellung zur Täufergeschichte »Wege zur Freiheit« geht in ihr viertes Jahr, nach der Winterpause wird sie am 1. April eröffnet, doch vom Bundeshaus in Bern ziehen dunkle Wolken über die Täufer:innen in der Schweiz. Der Bundesrat der Schweizerischen Eidgenossenschaft will die Wahlfreiheit zwischen Militär- und Zivildienst zugunsten des Militärdienstes abschaffen, dazu hat er am 1. März 2024 die Vernehmlassung zu einer Änderung des Zivildienstgesetzes eröffnet, die Vernehmlassung dauert bis zum 8. Juni 2024. Sollte die Vorlage des Bundesrates durchkommen, wird es in der Schweiz wieder aktive Täuferverfolgung durch den Staat geben. Menschenrechte kenn der Schweizer Staat nicht.
Noch im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts wurden aus der Schweiz vertriebenen Täufer im Exil von der Schweiz brutal verfolgt. Sie sind bis heute nicht rehabilitiert.
Ausstellung Täufergeschichte auf Schloß Trachselwald
»Wege zur Freiheit«
Die Ausstellung ist im ehemaligen Untersuchungsgefängnis des Amtsbezirks Trachselwald im Schloß Trachselwald untergebracht. Im Bergfried (Turm) des Schlosses kann das ehemalige mittelalterliche und neuzeitliche Gefängnis, in dem sich die Täuferausstellung befindet, besichtigt werden - im Jahr 2024 vom 1. April bis Ende Oktober täglich von 8 bis 18 Uhr.
Die Ausstellung zeigt Geschichte und Gegenwart des Schweizer Täuferbewegung. Man erhält Einblick in das Leben und den Glauben von Frauen und Männern aus dem Emmental, die wegen ihrer nonkonformistischen Überzeugungen in Konflikt mit »Kirche und Staat« gerieten. Man erfährt von ihren Hoffnungen und Ängsten. Und wird staunen, wie aktuell manche Themen bis heute geblieben sind.
Die Ausstellung ist Aufgeteilt in 6 Stationen, Räume, mit Schwerpunkten:
- Geschichte und Gegenwart
- Land und Leute
- Fromm und Frei
- Schimpf und Schande
- Lieben und Loben
- Verfolgt und Vertrieben
- Bleiben und Leiden
- Helfen und Heilen
- Vergeben und Versöhnen
Wie ein »Weg zur Freiheit« wirkt der Rundgang durch das ehemalige Gefängnis nicht. Auf Schritt und Tritt spürt man die Unfreiheit. Aber ist Freiheit nur dort, wo niemand einem Fesseln anlegt, wo man nicht unterdrückt wird? Kann Freiheit nicht auch darin bestehen, sich von Grenzen in Frage stellen und herausfordern zu lassen? Zum einen im Sinne einer selbstkritischen Überprüfung der eigenen Positionen? Zum zweiten, um in aller Freiheit bereit zu sein, für seine Überzeugungen notfalls auch einen hohen Preis zu zahlen? Und drittens, um sich auch für die Freiheit anderer einzusetzen?
Nicht immer waren und sind Täuferinnen und Täufer auf »Wegen zur Freiheit« unterwegs. Manchmal gab und gibt es – wie bei ihren Gegnern! – Irrwege und Sackgassen. In mancher Hinsicht aber gelten ihre Positionen als wegweisend - etwa im Blick auf Glaubens- und Gewissensfreiheit oder in der Friedensfrage. Ihr Zeugnis darf nicht in Vergessenheit geraten.
Weitere Informationen über die Ausstellung zur Täufergeschichte finden gibts auf der Website Wege zur Freiheit:
www.wege-zur-freiheit.ch
Emmental, Kanton Bern, Bern, Schweiz, Täuferbewegung, Anabaptist at 500.