Neue Archivsammlung hebt die Arbeit von Community Peacemaker Teams in Palästina hervor

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Community Peacemaker Teams, Hebron.
Foto: CPT Hebron

Mennonite Church USA hat eine neue Sammlung in ihrem Archiv, die die jahrzehntelange Arbeit der Community Peacemaker Teams (CPT) in Hebron, einer Stadt im Westjordanland, dokumentiert. Die Sammlung umfaßt Tagebuchaufzeichnungen, Fotos, E-Mails und andere Dokumente, die von CPT-Mitgliedern während ihrer Einsätze in Palästina erstellt wurden. Seit fast 30 Jahren sind die Community Peacemaker Teams, die vor ihrer Umbenennung als Christian Peacemaker Teams bekannt waren, in Hebron aktiv. Sie engagieren sich für Gewaltfreiheit und Frieden, mitten in der angespannten politischen Situation zwischen Palästinenser:innen und israelischen Siedler:innen.

Die Ursprünge von CPT gehen auf das Jahr 1984 zurück, als der Theologe Ron Sider auf der Mennonitischen Weltkonferenz in Straßburg eine neue Form der Friedensarbeit vorschlug. Er forderte die Kirchen auf, sich aktiv an der Entwicklung "neuer gewaltfreier Methoden der Konfliktbearbeitung" zu beteiligen und betonte die Bereitschaft, für den Frieden auch das eigene Leben zu riskieren. Dieser Aufruf wurde von der Church of the Brethren, den Quäkern und verschiedenen mennonitischen Denominationen aufgegriffen, die 1986 CPT gründeten. Seitdem ist CPT weltweit in Konfliktgebieten tätig, wobei Hebron ein zentraler Einsatzort ist.

Die Friedensarbeit von CPT in Hebron konzentriert sich auf vier Hauptbereiche: Begleitung, Interessensvertretung, Beobachtung und Berichterstattung sowie Solidarität. Im Gegensatz zu vielen internationalen Organisationen, die in Hebron aktiv sind und ihre Rolle als neutrale Beobachter verstehen, stellt sich CPT bewußt solidarisch an die Seite der palästinensischen Bevölkerung. Ihr Ziel ist es, die ungleiche Machtverteilung zwischen den Palästinenser:innen und den israelischen Siedler:innen sowie Soldat:innen sichtbar zu machen und auf Mißstände hinzuweisen.

Ein besonders eindrückliches Beispiel aus der Arbeit von CPT, das nun im Archiv dokumentiert ist, ist die Kampagne "Rebuilders Against Bulldozers" von 1997. Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, um die Zerstörung palästinensischer Häuser durch die israelische Regierung zu verhindern. In einem dokumentierten Fall wurden CPT-Mitglieder:innen nach Beit Omar, einem Dorf in der Nähe von Hebron, gerufen, wo die Zerstörung eines Hauses bereits begonnen hatte. In früheren Fällen kletterten CPT-Mitglieder:innen auf Häuser und weigerten sich, das Gelände zu verlassen, um die Zerstörung der Gebäude zu verhindern, was zu ihrer Verhaftung führte. Dieses Mal wurden sie jedoch von Soldat:innen daran gehindert. Aufgrund dessen dokumentierten sie die Ereignisse, um diese Politiker:innen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zusätzlich trafen sich die Mitglieder:innen mit Familien, deren Häuser zerstört worden waren, um ihnen zuzuhören, mehr über die Zerstörung zu erfahren und diese zu dokumentieren.

Die neue Archivsammlung gibt Einblick in die Friedensarbeit von CPT und dokumentiert die Bemühungen, das Leben und die Herausforderungen der palästinensischen Gemeinschaft zu begleiten. Interessierte finden die Sammlung im Online-Archiv der Mennonite Church USA oder können sich direkt an das Archiv wenden, um mehr über das Engagement der Community Peacemaker Teams zu erfahren.