AW Podiumsdiskussion mit Organisatoren/Organisatorinnen von Mennonite Action
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Ein Blick auf die Arbeit von Mennonite Action: Friedensarbeit im Mittelpunkt
Die englischsprachige Podiumsdiskussion von Anabaptist World mit Mitgliedern von Mennonite Action Nortdamerika, im oben verlinkten Video.
Die Podiumsdiskussion drehte sich um die Arbeit von Mennonite Action. Diese Gruppe von engagierten Täufer:innen setzt sich für Frieden und Gerechtigkeit ein – besonders im Hinblick auf den Konflikt in Gaza und Palästina. Das Gespräch gibt einen Einblick in die Motivation, die Geschichte und die aktuellen Projekte dieser bemerkenswerten Bewegung.
Mennonite Action ist eine Bewegung, die von Täufer:innen in den USA und Kanada ins Leben gerufen wurde. Ihr Ziel? Durch kreative, gewaltfreie Aktionen auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und konkrete Veränderungen zu bewirken. Aktuell ist der Einsatz für einen Waffenstillstand und ein Ende der Besatzung Palästinas besonders stark ausgeprägt.
Was an dieser Gruppe besonders beeindruckt, ist ihre tiefe Verwurzelung in den traditionellen mennonitischen Werten - Frieden, Gerechtigkeit, Gemeinschaft und gegenseitige Hilfe. Diese Werte sind für sie keine leeren Worte, sondern Leitlinien, die ihr Handeln bestimmen.
Zu Beginn der Diskussion stellten sich vier Personen von Mennonite Action vor:
- Anna Johnson ist Doktorandin in Friedensforschung und Soziologie an der Universität von Notre Dame. Sie hat sieben Jahre in Palästina gelebt und gearbeitet, davon drei Jahre als Koordinatorin für Connecting Peoples beim Mennonite Central Committee.
- Michael George ist Sozialkundelehrer an der Lancaster Mennonite School und besucht die Landisville Mennonite Church. Er ist Absolvent der Lancaster Mennonite School und der Eastern Mennonite University und unterrichtete zuvor Sozialkunde an der Philadelphia Mennonite High School und der Dock Mennonite Academy. Michael unterstützt derzeit die Initiative „Twinning with Gaza“ von MennoPIN und hat an mehreren Protesten von Mennonite Action für einen Waffenstillstand in Gaza teilgenommen. Michaels Vater, Elias George, wurde 1942 in Lydda, Palästina, geboren und besucht die Landisville Mennonite Church.
- Sarah Nahar ist Doktorandin in Syracuse, New York (Haudenosaunee Land) und studiert Religion und Umweltwissenschaften. Von 2011 bis 2012 arbeitete sie mit dem Mennonite Central Committee in Jerusalem zusammen und war bei Sabeel tätig. Seitdem ist sie regelmäßig dorthin zurückgekehrt und hat die Leitung des Community Peacemaker Teams übernommen. Sie ist Mitglied der Prairie Street Mennonite Church in Elkhart, Indiana, und hat eine Ordinationslizenz der Central District Conference der MCUSA. Sie ist Gründungsmitglied von Tzedek Chicago und Vorstandsmitglied der Buddhist Peace Fellowship.
- Nick Martin ist Organisator und Mitbegründer der Mennonite Action. Er lebt in Lancaster, Pennsylvania, im Susquehannock County. Er wuchs in der Community Mennonite Church in Lancaster auf und hat eine Karriere als Community Organizer.
Jede dieser Personen hat ihre eigene Geschichte und Motivation, was die Diskussion unglaublich bereicherte.
Ein zentrales Thema war die aktuelle Situation in Gaza. Die Schilderungen waren erschütternd – persönliche Berichte über die Verwüstung, die die Menschen dort täglich erleben, machten die Dringlichkeit der Situation deutlich. Es ist spürbar, wie sehr diese Krise die Mitglieder der Mennonitischen Aktion bewegt. Immer wieder betonten sie, wie wichtig es ist, international Aufmerksamkeit zu schaffen und zu handeln.
Besonders faszinierend ist die Art und Weise, wie Mennonite Action ihre Proteste organisiert. Sie setzen auf gewaltfreien Widerstand, oft in Form von Gesangsaktionen. Ein Beispiel ist eine Aktion im Kapitol, bei der 135 Menschen verhaftet wurden, weil sie Hymnen gesungen hatten. Für Mennonite Action ist das Singen nicht nur Ausdruck des Glaubens, sondern auch ein Mittel, um öffentlich Präsenz zu zeigen und auf Missstände aufmerksam zu machen.
Diese Form des Protests ist tief in ihrer religiösen Identität verwurzelt und zeigt, dass man seine Überzeugungen öffentlich und mutig leben kann.
Interessant ist, wie stark Mennonite Action mit anderen Organisationen zusammenarbeitet. Sie kooperieren mit verschiedenen Glaubensgemeinschaften wie Jewish Voice for Peace und If Not Now, um ihre Botschaft zu verbreiten. Gleichzeitig arbeiten sie eng mit mennonitischen Organisationen wie dem Mennonite Central Committee und den Christian Peacemaker Teams zusammen. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig es ist, in der Friedensarbeit gemeinsame Sache zu machen.
Die Podiumsdiskussion zeigt, wie Mennonite Action versucht, durch ihre Arbeit echte Veränderungen zu bewirken. Sie zeigt, dass der Glaube eine starke Triebkraft für soziales Engagement sein kann und dass auch kleine, engagierte Gruppen einen Unterschied machen können, wenn sie mutig und entschlossen handeln.
Es ist inspirierend zu sehen, wie Menschen ihren Glauben nutzen, um für das einzustehen, woran sie glauben – und das auf so friedliche und kreative Weise.