Peace Sunday 2024, Friedenssonntag 2024
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Kintsukuroi: Das zerbrochene Gefäß ist oft schöner als das Original
Peace Sunday 2024, 22 September
Ein Fest des Friedens zur Förderung und Stärkung der Gemeinschaft und des Friedens: Auch in diesem Jahr lädt die Mennonitische Weltkonferenz alle Gemeinden ein, den Friedenssonntag, dies Jahr am 22. September, gemeinsam mit den mennonitischen Geschwistern in aller Welt zu feiern. Das diesjährige Thema des Friedenssonntags lautet:
„Kintsukuroi:
Das zerbrochene Gefäß ist oft schöner als das Original“
Warum dieses Thema gewählt wurde: In 2. Korinther 4,7 wird das Evangelium als „Schatz“ in „zerbrechlichen Gefäßen“ beschrieben. Diese zerbrechlichen Gefäße erinnern an die japanische Tradition des Kintsugi, bei der Keramik aus Scherben hergestellt wird. Beschädigte Gefäße werden wieder zusammengesetzt, oft mit Goldbändern, um einen nützlichen Gegenstand zu erhalten. Das neue Stück erzählt eine Geschichte aus der Vergangenheit und erstrahlt in größerem Glanz als das alte, wie in Haggai 2,9.
Täuferisch-Mennonitischer Friedenssonntag 2024
Gebetsanliegen für den Friedenssonntag 2024
- Wir trauern mit unseren Brüdern und Schwestern in Myanmar über die Verluste, die sie im Bürgerkrieg erlitten haben, und über das anhaltende Trauma. Wir trauern um alle, die Opfer von Krieg und Gewalt geworden sind. Wir beten, dass der Geist* des Trostes und der Kraft die Gemeindemitglieder umgibt, damit sie für ihre Mitmenschen ein Leuchtfeuer des Lichtes und des Friedens Christi sein können.
- Wir beten für die Mennonitische Kirche in Südkorea, die sich in einer militarisierten Gesellschaft gegen den Krieg einsetzt. Wir beten um Mut und Kreativität, wenn sie gemeinsam mit den Anwohnern gegen den Bau einer Waffenfabrik und gegen den Krieg eintritt. Wir beten für ihre Arbeit an der Seite von "The Frontiers", die sich für den Frieden einsetzen, mit dem Ziel, den Militärstützpunkt auf der Insel Jeju in eine Universität für den Weltfrieden umzuwandeln.
- Wir beten für die Bauernfamilien im ländlichen Kolumbien, die um ihre Existenz und ihr Leben fürchten. Mögen sie in Sicherheit auf ihr Land zurückkehren können. Wir beten für die Friedensprozesse, die noch nicht in allen Teilen der kolumbianischen Gesellschaft Fuß gefaßt haben. Mögen Geduld und Gewaltlosigkeit siegen. Wir beten für die Menschen in der mennonitischen Brüdergemeinde "La Samaritana". Mögen sie die Ausgießung des Heiligen Geistes empfangen, damit sie mit Mut und Liebe handeln, um Gewalt in Gerechtigkeit, Wahrheitssuche und Frieden zu verwandeln.
- Wir bringen vor Gott* unsere Sorge über die zunehmende Klimakrise zum Ausdruck. Die daraus entstehenden extremen Wetterereignisse bedrohen die Tier- und Pflanzenwelt, beeinträchtigen die Nahrungsmittelproduktion, führen zu Vertreibungen und fördern die Entstehung von Gewalt. Wir beten, daß die Kirche durch den Geist Christi befähigt wird, ein Leuchtfeuer des Friedens in einer Zeit der Unruhe zu sein. Mögen wir in Einfachheit und Großzügigkeit leben. Mögen wir unsere Hoffnung auf den Schöpfer* setzen und dem Ruf folgen, Schalom mit der ganzen Schöpfung zu suchen.
Gedanken zu Kintsugi (Kintsukuroi)
Kintsukuroi ist eine traditionelle japanische Technik, bei der Keramik mit Urushilack und Gold repariert wird. Bei uns wird es Goldverbindung oder Goldflicken gennant. Dabei werden Schäden als Teil der Geschichte eines Objekts betrachtet, anstatt sie zu verstecken oder wegzuwerfen. Die beschädigten Stellen werden identifiziert und mit kostbarem Gold repariert. Das Ergebnis sind einzigartige Stücke, die das Kaputte mit dem Prachtvollen verbinden und den Wert und die Schönheit des Objekts steigern.
Im Bereich der internationalen Beziehungen können Unrecht und Ungerechtigkeit zu Konflikten und Kriegen eskalieren und Familien durch mangelnden Respekt und Rücksichtnahme auseinanderreißen. Durch einen Dialog, der einem Töpfer gleicht, der die zerbrochenen Ecken betrachtet und die Wunden mit Liebe, Verständnis, Toleranz und Mitgefühl heilt, können Beziehungen wiederhergestellt und Frieden geschaffen werden. Zerbrochenes in Gutes zu verwandeln bedeutet, Unvollkommenheit nicht länger als Makel zu betrachten, sondern als Symbol für Wachstum und Widerstandskraft. Die Verwendung von Gold unterstreicht die Schönheit des Zerbrochenen und erhöht seinen Wert und seine Bedeutung.
Während des Friedenssonntags wurde ein symbolischer Akt mit einem Papierbaum durchgeführt, bei dem die Teilnehmenden ihre „Töpfer“ nannten, an die sie sich in schwierigen Zeiten wenden würden, um Unterstützung zu erhalten. Dies förderte eine Kultur der Liebe und Freundlichkeit unter den Teilnehmenden. Trotz der Konflikte, Spaltungen und Ungerechtigkeiten in der Welt gibt es einen Weg zu Frieden und Heilung, indem man die Rolle des Töpfers in den Händen Gottes* verkörpert und anderen mit Liebe und Mitgefühl begegnet, so wie Gold Risse füllt, um Schönheit und Ganzheit zu fördern. Alle können zu einer harmonischeren und besser vernetzten Welt beitragen.
Begründung für den Friedenssonntag: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat 1981 den 21. September als ständiges Datum für den Internationalen Tag des Friedens festgelegt. In der entsprechenden Resolution wird betont, dass die Begehung dieses Tages dazu dienen soll, die Ideale des Friedens zu stärken und Spannungen sowie Konfliktursachen abzubauen. Es wird ein „Tag des weltweiten Waffenstillstands und der Gewaltlosigkeit“ ausgerufen und alle Nationen sowie Menschen sind eingeladen, an diesem Tag die Feindseligkeiten ruhen zu lassen. Diese Botschaft ist heute wichtiger denn je! Die Mennoniten setzen sich kontinuierlich für neue Wege des Friedens ein. Der Friedenssonntag ist eine weltweite täuferische Veranstaltung, organisiert von der Anabaptist-Mennonite World Conference (Congreso Mundial Menonita, Conférence Mennonite Mondiale). Peace Sunday 2024 oder Friedenssonntag 2024. Kintsukuroi, Kintsugi oder auch Goldreparatur: The broken vessel is often more beautiful than the original. Goldflicken