Empört über die Hetze gegen Menschen
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Das Übel der Hetze: Wie Hass die Gesellschaft spaltet
Was gestern, am 13. Februar, in München passiert ist, wird noch untersucht. Doch bereits jetzt ist klar, dass wir es mit einer viel tieferliegenden und gefährlicheren Dynamik zu tun haben beziehungsweise bestätigt wurde: der Hetze gegen Migrant:innen. Als wäre jede einzelne verletzte Person nicht schon eine zu viel, wurde von der Landesregierung bis hin zum Bundeskanzler… Diese Hetze vergiftet die Atmosphäre in unserer Gesellschaft und stellt ein eigenständiges Übel dar – eines, das gezielt geschürt wird, um die Gesellschaft zu spalten.
Politiker:innen beschwören Ängste herauf und nutzen sie aus, um Hass gegen Migrant:innen zu schüren – Menschen, die oft seit Generationen ein Teil von uns sind. Die öffentliche Debatte verroht und immer wieder wird Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, das Menschsein abgesprochen. Was uns in „wir“ und „sie“ trennt, ist nicht nur ein moralisches Versagen, sondern eine bewusste Politik, die Menschenrechte dem eigenen Machterhalt opfert. Der Graben wird immer tiefer, die Spirale der Intoleranz und des Misstrauens immer enger.
Die Schatten der Ausgrenzung: Generationen von Menschen, die nie dazugehören.
Es sind nicht nur neu zugewanderten Menschen, die betroffen sind. Auch jene, die schon seit Generationen in Deutschland leben, sehen sich immer wieder mit Ausgrenzung und Hass konfrontiert. Menschen, die sich längst als Teil der Gesellschaft verstehen, müssen sich immer wieder rechtfertigen und erleben, wie ihnen der Zugang zu einer „echten“ Zugehörigkeit verweigert wird. Trotz ihrer Geschichte, ihrer Werte und all dem, was sie über Jahrzehnte aufgebaut haben, schlagen ihnen Verachtung und Abwertung entgegen.
Diese Menschen gehören längst zu uns, sie sind wir. Sie leben hier, sie arbeiten hier, sie haben Familien gegründet. Doch die ständige Diskriminierung, das nie „richtig“ Dazugehören, vertieft die Spaltung. Diese Wunde, die nie heilt, wird durch Hetze immer wieder aufgerissen.
Dieser Hass ist kein Randphänomen oder eine unbedeutende Begleiterscheinung. Er ist das eigentliche Übel, das unser friedliches Zusammenleben bedroht. Es ist ein Gift, das immer tiefer in die Gesellschaft eindringt, das Vertrauen zerstört und die Gemeinschaft zerreißt. Politiker:innen, die sich dieser Rhetorik bedienen, missbrauchen die Ängste der Bevölkerung innen- wie außenpolitisch, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. In einer derart zerrissenen Gesellschaft ist es leicht, polarisierende Maßnahmen durchzusetzen.
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22,39)
Dieser Hass richtet sich nicht nur gegen einen großen Teil unserer Gesellschaft, sondern auch gegen die Werte, die unsere Gesellschaft ausmachen. Wir dürfen uns nicht von Angst und Hass treiben lassen. Im Gegenteil, es ist an der Zeit, sich dem entgegenzustellen. Wir müssen begreifen, dass nicht der Migrant oder die Migrantin das Problem ist, sondern die Rhetorik, die uns trennen will.
Die Herausforderung ist, eine Gesellschaft zu schaffen, die sich nicht von diesem Gift des Hasses infizieren lässt. Eine Gesellschaft, die sich auf das besinnt, was uns zusammenhält: Respekt, Solidarität und der feste Wille, allen Menschen gleiche Rechte und Chancen zu garantieren.
„Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9)
Nur so können wir verhindern, dass dieser Hass weiter gesät wird. Nur so können wir verhindern, dass unsere Gesellschaft in den Abgrund einer noch tieferen Spaltung stürzt. Es ist an der Zeit, gemeinsam für eine Zukunft der Empathie und des Verständnisses einzutreten.
Die Bundestagswahl ist eine gute Gelegenheit, Hass und Ausgrenzung aus Parlament und Regierung zu verbannen. Macht Frieden.
Martin Müller