Europäisches Friedensprojekt; European Peace Project; 9. Mai, 17 Uhr

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Ein Kunstprojekt nimmt Gestalt an – als öffentlicher Ausdruck eines kollektiven Anliegens: dem Streben nach Frieden. Im Zentrum steht die Überzeugung, daß Konflikte nicht durch Aufrüstung oder Konfrontation gelöst werden, sondern durch Verständigung, Dialog und die ernsthafte Auseinandersetzung mit ihren Ursachen.

Die politische Entwicklung in Europa wirft grundsätzliche Fragen auf. Wenn militärische Eskalation an die Stelle diplomatischer Bemühungen tritt, wenn zentrale Werte wie Freiheit, Demokratie und Völkerverständigung auf dem Spiel stehen, wird es notwendig, öffentlich Stellung zu beziehen.

Das European Peace Project versteht sich als Einladung, diese Haltung gemeinsam sichtbar zu machen. Am 9. Mai 2025 um 17 Uhr sind alle Menschen auf dem europäischen Kontinent aufgerufen, sich an einem dezentralen, performativen Sprechakt zu beteiligen - von Fenstern, Balkonen oder öffentlichen Plätzen aus.

Das Manifest, das dabei laut verlesen wird, ist mehr als ein Text. Es ist ein Zeichen der Aneignung in Zeiten zunehmender Sprachlosigkeit zwischen den Nationen - und ein Versuch, den Begriff „Europa“ wieder mit friedlicher Bedeutung zu füllen.

European Peace Project
European Peace Project, Европейский проект мира, Projet européen pour la paix

Am 9. Mai, 17 Uhr, ein Zeichen für die friedliche Zukunft Europas setzen!

Die Teilnahme am European Peace Project steht allen offen – einzeln oder gemeinsam, als Gruppe, Initiative oder Organisation. (Wer sich einträgt, wird sogar online sichtbar: Auf einer interaktiven Europakarte erscheint eine Friedenstaube am jeweiligen Ort.) So entsteht ein wachsendes Bild der Beteiligung – von Dublin bis Thessaloniki, von Lissabon bis Helsinki, über Städte, Dörfer und Grenzen hinweg, bis nach Moskau und darüber hinaus.

Wir in Europa. Was wir zum Frieden zu sagen haben.

Das Manifest – European Peace Project

Heute, am 9. Mai 2025 – genau 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der 60 Millionen Menschen das Leben kostete, darunter 27 Millionen Sowjetbürgern, erheben wir, die Bürgerinnen und Bürger Europas, unsere Stimmen! Wir schämen uns für unsere Regierungen und die EU, die die Lehren des 20. Jahrhunderts nicht gelernt haben. Die EU, einst als Friedensprojekt gedacht, wurde pervertiert und hat damit den Wesenskern Europas verraten! Wir, die Bürgerinnen und Bürger Europas, nehmen darum heute, am 9. Mai, unsere Geschicke und unsere Geschichte selbst in die Hand. Wir erklären die EU für gescheitert. Wir beginnen mit zivilgesellschaftlicher Diplomatie und verweigern uns dem geplanten Krieg gegen Rußland! Wir erkennen die Mitverantwortung des „Westens“, der europäischen Regierungen und der EU an diesem Konflikt an.

Wir, die Bürger:innen Europas, treten mit dem European Peace Project der schamlosen Heuchlei und den Lügen entgegen, die heute – am Europatag – auf offiziellen Festakten und in öffentlichen Sendern verbreitet werden.

Wir strecken den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine und Rußlands die Hand aus. Ihr gehört zur europäischen Familie, und wir sind überzeugt, daß wir gemeinsam ein friedliches Zusammenleben auf unserem Kontinent organisieren können.

Wir haben die Bilder der Soldatenfriedhöfe vor Augen – von Wolgograd über Riga bis Lothringen. Wir sehen die frischen Gräber, die dieser sinnlose Krieg in der Ukraine und in Rußland hinterlassen hat. Während die meisten EU-Regierungen und Verantwortlichen für den Krieg hetzen und verdrängen, was Krieg für die Bevölkerung bedeutet, haben wir die Lektion des letzten Jahrhunderts gelernt: Europa heißt „Nie wieder Krieg!“

Wir erinnern uns an die europäischen Aufbauleistungen des letzten Jahrhunderts und an die Versprechen von 1989 nach der friedlichen Revolution. Wir fordern ein europäisch-russisches Jugendwerk nach dem Vorbild des deutsch-französischen Jugendwerks von 1963, das die „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich beendet hat. Wir fordern ein Ende der Sanktionen und den Wiederaufbau der Nord Stream II-Pipeline. Wir weigern uns, unsere Steuergelder für Rüstung und Militarisierung zu verschwenden, auf Kosten von Sozialstandards und Infrastruktur. Im Rahmen einer OSZE-Friedenskonferenz fordern wir die Schaffung einer europäischen Sicherheitsarchitektur mit und nicht gegen Rußland, wie in der Charta von Paris von 1990 festgelegt. Wir fordern ein neutrales, von den USA emanzipiertes Europa, das eine vermittelnde Rolle in einer multipolaren Welt einnimmt. Unser Europa ist post-kolonial und post-imperial.

Wir, die Bürger:innen Europas, erklären diesen Krieg hiermit für beendet! Wir machen bei den Kriegsspielen nicht mit. Wir machen aus unseren Männern und Söhnen keine Soldaten, aus unseren Töchtern keine Schwestern im Lazarett und aus unseren Ländern keine Schlachtfelder.

Wir bieten an, sofort eine Abordnung europäischer Bürgerinnen und Bürger nach Kiew und Moskau zu entsenden, um den Dialog zu beginnen. Wir werden nicht länger zusehen, wie unsere Zukunft und die unserer Kinder auf dem Altar der Machtpolitik geopfert wird.

Es lebe Europa, es lebe der Friede, es lebe die Freiheit

Weitere Informationen zum European Peace Project finden Interessierte auf der Netzseite der Initiator:innen unter: www.europeanpeaceproject.eu.

 

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