Erster Jüdischer Antizionistischer Kongress, 13.-15. Juni 2025 in Wien
Erstellt am:
„Nicht in unserem Namen!“
Erster Kongress zum jüdischen Antizionismus
Vom 13. bis 15. Juni findet in Wien ein Ereignis statt, das noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar war: Ein vielstimmiger jüdischer Kongress, bestehend aus Rabbiner:innen, Shoah-Überlebenden, Intellektuellen, Aktivist:innen mit Mizrachim-Hintergrund sowie linken Stimmen aus der Diaspora, tritt entschlossen und öffentlich mit Kritik am Zionismus auf. Dabei geht es weder um Provokation noch um Selbsthass, sondern um eine ethisch motivierte Auseinandersetzung, die sich in die lange Geschichte jüdischer Gewissenshaltung einschreibt. Der Erste Jüdisch-Antizionistische Kongress versteht sich nicht als Randerscheinung, sondern als Ausdruck eines tiefgreifenden Wandels und als Anstoß, politische Begriffe, die lange als unantastbar galten, neu zu durchdenken.
„Judentum ist nicht Zionismus – Schluss mit der Instrumentalisierung jüdischer Identität für Völkermord und Unterdrückung.” Diese Aussage steht im Zentrum der jüdisch-anti-zionistischen Erklärung, die von 31 jüdischen Erstunterzeichner:innen unterstützt wird. Ihr Anliegen ist es, die Vereinnahmung jüdischer Identität für staatliche Gewalt und koloniale Politik entschieden zurückzuweisen.
Der Erste Jüdisch-Antizionistische Kongress setzt ein klares Zeichen gegen die politische Vereinnahmung jüdischer Identität und fordert eine offene Debatte über lange tabuisierte Begriffe.
Die Presseerklärung zum Kongress:
https://www.youtube.com/watch?v=y3zQhQB1GLY
Weitere Infos dazu und Links zu Livestreams, auf der Netzseite der Veransalter:innen: www.juedisch-antizionistisch.at
Der Kongress vereint weltweit Stimmen gegen die Verbrechen des zionistischen Siedlerkolonialismus, der im Westen vielfach praktiziert und unterstützt wird – zulasten der Palästinenserinnen und Palästinenser sowie ihrer Unterstützerinnen und Unterstützer. Die Veranstaltung wird von jüdischen und palästinensischen Personen organisiert und richtet sich an alle. Man muss nicht jüdisch sein, um Zionismus abzulehnen.
Bei dieser Veranstaltung kommen antizionistische Jüdinnen und Juden, Israelis, Palästinenserinnen und Palästinenser sowie zahlreiche weitere Gruppen – darunter Schwarze, Araber, Musliminnen, Feministinnen, Umweltschützer und viele andere – zusammen, um sich den schwerwiegenden Verstößen des Zionismus gegen die Menschlichkeit, das Völkerrecht, die Umwelt, die politische Gerechtigkeit und religiöse Werte zu widersetzen. Dieses Unrecht richtet sich auch gegen die palästinensische Bevölkerung. Darüber hinaus ist es ein Angriff auf das Judentum selbst, da die jahrhundertelange Koexistenz in Palästina negiert wird – eine Geschichte, die bis zur Ankunft der zionistischen Kolonialbewegung zurückreicht.
Der Kongress versteht sich als eindringlicher Appell an alle Menschen – unabhängig von politischer Haltung, Religion oder Herkunft –, sich gegen einen toxischen Zionismus zu stellen: gegen seine Gesetzesverachtung, seine Brutalität, seinen Suprematismus, seinen Rassismus und seine Grausamkeit.
Die antizionistische jüdische Stimme steht dabei für moralische Integrität, eine fortschrittliche Tradition, rechtliches Engagement und das Prinzip des friedlichen Zusammenlebens. Sie kämpft an der Seite der Palästinenserinnen und Palästinenser für deren Freiheit und die Befreiung des Judentums vom Zionismus.
First Jewish Antizionist Congress in Vienna