Begegnungsreise nach Lesbos im Juni 2025, um verkehrte Welt inmitten von Europa kennenzulernen
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Kriminalisierung von Migration
9. - 15. Juni 2025
Das Mennonitische Friedenskomitee weist auf eine Studienreise hin, eine Begegnungsreise in eine verkehrte Welt mitten in Europa. Auf dieser Reise lassen wir uns informieren und inspirieren von dem Beispiel der Aktivist:innen auf der Insel Lesbos. Eine andere Welt ohne Gewalt ist möglich! Die Insel Lesbos war schon immer ein Kreuzungspunkt der Kulturen. Noch heute kann man auf der Insel eine bunte Vielfalt an Sprachen, Künsten und Lebensweisen erleben. Leider experimentiert das europäische Grenzregime mit verschiedenen Methoden der Grenzmilitarisierung, um Migrantinnen und Migranten durch Einsperren, Panikmache und illegale Zurückweisungen von der EU fernzuhalten.
Die Kriminalisierung von Migration ist ein drängendes Thema in Griechenland und Europa. Anstatt Schutzsuchende und Migrant:innen als Menschen auf der Suche nach Sicherheit oder besseren Lebensbedingungen zu betrachten, werden sie zunehmend wie Straftäter behandelt. Besonders in Griechenland, das seit der sogenannten "Flüchtlingskrise" 2015 ein wichtiger Zugangspunkt nach Europa ist, hat diese Entwicklung stark zugenommen.
Die Begegnungsreise setzt sich mit verschiedenen Aspekten der „Kriminalisierung von Migration“ auseinander:
- Rechtlicher Rahmen: Strenge Gesetze führen zu Inhaftierung und Abschiebung von Migrant:innen. Auch Personen und Organisationen, die Unterstützung leisten, können strafrechtlich verfolgt werden.
- Haftbedingungen: Die oft schlechten Zustände in den Haftzentren sind eine erhebliche menschenrechtliche Herausforderung. Es mangelt an angemessener Gesundheitsversorgung, Hygiene und rechtlicher Unterstützung.
- Polizeiliche Maßnahmen: Die verstärkte Polizeipräsenz an den Grenzen und in urbanen Gebieten soll irreguläre Migration verhindern.
- Politische Rhetorik: Die Darstellung von Migration als Sicherheitsrisiko rechtfertigt harte Maßnahmen und führt zur Stigmatisierung von Migrant:innen.
- Asylverfahren: Langwierige und komplizierte Verfahren verschärfen die Unsicherheit und Verwundbarkeit von Schutzsuchenden.
- Menschenrechtsverletzungen: Berichte von NGOs weisen auf eingeschränkten Zugang zum Asylsystem, mangelnde rechtliche Vertretung und unmenschliche Behandlung hin.
Die Begegnungsreise umfasst Besuche wichtiger Einrichtungen des Migrationsmanagements auf Lesbos, Treffen mit Partnerorganisationen sowie Workshops zur Diskussion dieser Herausforderungen.
Die Reise wird von Aegean Migrant Solidarity (AMS) organisiert, einem Programm der Community Peacemaker Teams (CPT) auf der Insel Lesbos, Griechenland. Jakob Fehr und das Team von Aegean Migrant Solidarity begleiten die Reise. Das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee (DMFK) unterstützt die Begegnungsreise und stellt regelmäßig aktualisierte Informationen zur Einladung bereit. Die Anmeldung erfolgt über CPT.
Die Teilnahme steht allen Interessierten offen. Die Sprache der Begegnungsreise ist Englisch. Hier der Link zum DMFK, wo auch der Anmeldelink zum Anmeldeformular zu finden ist: www.dmfk.de