The Anarchist Anabaptist

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Ein Buch über radikales Christentum und Freiheit

The Anarchist Anabaptist.
Book: The Anarchist Anabaptist

Buchbeschreibung.
Fast zweihundert Jahre bevor die liberale Tradition von Religionsfreiheit, Toleranz und Zustimmung im Westen ihren Durchbruch erlebte, hatte eine Gruppe radikaler Christ:innen in Nordeuropa diese Gedanken bereits im Neuen Testament wiederentdeckt. Sie wurden Täufer:innen genannt.

Westlicher Protestantismus und Katholizismus griffen diese Ideen später auf, doch in der Geistesgeschichte jener Gedanken, die die liberale Tradition, den Libertarismus und den philosophischen Anarchismus prägten, fand die Täuferbewegung kaum Beachtung. Dabei hatte sie diese Entwicklung entscheidend mitgeprägt. „The Anarchist Anabaptist” will der Täuferbewegung ihren Platz in dieser Geschichte zurückgeben. Dabei soll deutlich werden, dass Menschen mit klassisch-liberaler Orientierung die Bedeutung der christlichen Theologie für unsere Vorstellungen von Freiheit und Zustimmung besser verstehen. Ebenso sollen diejenigen, die sich zur Täuferbewegung hingezogen fühlen, erfahren, dass sie im klassischen Liberalismus Antworten auf manche der Fragen finden können, die schon die frühen Täufer:innen bewegten.

Offensichtliche Spannungen zwischen Täuferbewegung und Libertarismus, beispielsweise Pazifismus gegenüber dem Nichtangriffsprinzip oder Gütergemeinschaft gegenüber dem freien Marktkapitalismus, werden behandelt und in einer Weise aufgelöst, die zeigt, wie das Christentum libertäre Ideale ergänzt.

„The Anarchist Anabaptist” ermutigt Libertäre, sich erneut mit dem Täufertum auseinanderzusetzen, und erinnert gleichzeitig heutige Täufer:innen an ihr Erbe und dessen Einfluss.

The Anarchist Anabaptis
Autor: Cody Cook
Verlag: Libertarian Christian Institute Press
Sprache: Englisch
Seiten: 148
ISBN: 978-1733658461

Cody Cook ist Theologe und Autor mehrerer Bücher, in denen er Glaubensfragen mit politischer Philosophie ins Gespräch bringt. Er beschreibt sich selbst als libertärer Christ und setzt sich dafür ein, Brücken zwischen klassischem Liberalismus, christlicher Theologie und radikalen Traditionen wie dem Täuferbewegung zu schlagen.


Jeff King schreibt über das Buch:

Cook verfolgt einen interessanten Ansatz: Er legt die Linien der Täuferbewegung und des Libertarismus nebeneinander und zeigt, wo sie sich berühren und wo sie auseinandergehen. Dabei bleibt er in seiner Darstellung der Täufer:innen stark bei der frühen Bewegung des 16. Jahrhunderts und erwähnt nur am Rande Gruppen wie die Amischen oder die Hutterer. Dadurch tritt die Tatsache, dass es heute weltweit eine große Vielfalt täuferischer Gemeinden gibt, kaum in Erscheinung.
Seine Überlegungen zum Libertarismus wirken dagegen feiner ausdifferenziert. Er macht deutlich, dass Anarchismus nicht zwingend die Ablehnung jeglicher Ordnung bedeutet, sondern vor allem die Ablehnung von Zwang gegenüber friedlichen Menschen. Zugleich grenzt er sich klar von radikalen Varianten ab, die auf Gewalt setzen oder anarcho-kommunistische Modelle vertreten.
Besonders anregend sind die Vergleiche, die er zieht. Während Täufergemeinschaften oft von Einfachheit und starkem Zusammenhalt geprägt sind, betonen libertäre Stimmen die individuelle Freiheit stärker und setzen auf Marktmechanismen als Problemlöser. Hier zeigt sich eine Spannung, die Cook nicht verschweigt, sondern zu überbrücken versucht. Seine sehr positive Sicht auf den Kapitalismus wirkt dabei allerdings einseitig, da ökologische Belastungen oder soziale Brüche durch wirtschaftliche Dynamik weitgehend außen vor bleiben.
Das Buch bringt Täufer:innen zwar keine neuen Einsichten, ist aber trotzdem lesenswert. Es eröffnet einen Blick auf die Verbindung zweier ungewöhnlicher Traditionen und bietet Denkanstöße für alle, die sich für Fragen nach Freiheit, Glauben und gesellschaftlichem Zusammenleben interessieren.


The Anarchist Anabaptist bietet unserer polarisierten Welt eine radikale politische Vision, die von den Worten und Taten Jesu von Nazareth geprägt ist.

David Ritchie

Ein wichtiger Beitrag zur laufenden Debatte über die Rolle des Staates, sein Verhältnis zur Kirche und letztlich über das Wesen menschlicher Gesellschaften selbst.

Jon Carlson

The Anarchist Anabaptist does remarkable work identifying the resonances as well as the tensions that exist between Anabaptism and anarchism. While few people might naturally associate the two schools of thought, Cook demonstrates how anarchists and Anabaptists alike prioritize freedom of conscience and voluntarism. Although not universally held within either tradition, nonviolence and non-aggression represent key dimensions within anarchic and Anabaptist practice—which Cook recognizes as a source of both convergence and divergence. In this book, Cook offers an important contribution for the ongoing conversation about the role of the state, its relationship with the church, and ultimately the nature of human societies themselves.

Jon Carlson. Mennonite Pastor

When most people hear the word anarchy they think 'chaos, free for all.' But in this collection of essays Cody Cook offers a different perspective, closer to 'freedom from coercion.' In matters of Christian faith, and how we relate to the world around us, he draws from the best of the Anabaptist tradition to encourage a better way forward, one that indeed calls on us to be peaceable to others, and to learn that coercion rarely accords with the way of Jesus.

Matthew E. Ferris. Author of If One Uses It Lawfully: The Law of Moses and the Christian Life