Onlinediskussion über „Bereitschaft zum Leiden“

Diskussion über „Bereitschaft zum Leiden".

Olaf&Wolfgang diskutieren, am So 21.03.21, 18 Uhr

Bitte beachten, der Termin ist auf 18. Uhr verschoben!

Herzliche Einladung zum Gespräch am Sonntagabend! Onlinegespräch mit Hilfe der Videokonferenzplattform Zoom-Meeting.

Thema: über die „Bereitschaft zum Leiden“

Und so funktioniert unser online-Treff: Olaf & Wolfgang machen zunächst eine Einleitung aus Quäker- & Mennosicht. Dann dürfen und sollen alle mitreden.

Beschreibung

Wir sind in der Passionszeit. Doch ist nicht immer Leidenszeit?  Zumindest wenn wir das Wort Jesu ernstnehmen "Wer mir nachfolgen will,  ... der nehme sein Kreuz auf sich" Mt 16, 24. Für die frühen Täufer im 16. Jahrhundert war das Teil ihrer Glaubenserfahrung. Mehrere Tausend  Geschwister wurden um ihres Glaubens willen hingerichtet. Viele  erlebten Gefangenschaft, Körperstrafen, Ausweisung ... In  Märtyrerliedern, dem Märtyrerspiegel und anderen Geschichtsbüchern  wurden die Geschichten vom Leiden der täuferischen Väter und Mütter  erzählt und in Beziehung zum Leiden Jesu gebracht.

Auch die frühen Quäker im England des 17. Jahrhundert wurden verfolgt.  Ihr Verzicht auf gewaltsamen Widerstand war für sie integraler Teil  der Nachfolge Jesu. Das damit verbundene Leiden sahen sie als  heilsnotwendig. Es war aber kein stilles Erdulden und Rückzug ins  Private, sondern öffentliches Leiden. England und Teile Europas wurden  regelrecht mit Flugblättern überflutet, in denen die Greuel der  Verfolgung bekannt gemacht und angeklagt wurden. Das sog. „Meeting for  Sufferings“ war die erste Institution, die sich bei den Quäkern  etablierte, noch vor den  Monats- und Jahresversammlungen.

Im 20. Jahrhundert prägte die Bereitschaft zum "freiwilligen Leiden"  gewaltfreie Begegungen wie den indischen Unabhängigkeitskampf  (Gandhi), die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung (Martin Luther  King) oder den aktiven Widerstand gegen nukleare Aufrüstung in den  1980ern. Für das Konzept "Ziviler Ungehorsam" war sie konstituitiv.  Auch heute werden Gläubige und/oder gewaltfreie Aktivistinnen in  manchen Ländern verfolgt.

Wie verarbeiteten Täufer, Quäker und andere ihre Leidenserfahrung  theologisch und psychisch? Wie wird ihre Identität und ihr  Gemeinschaftsbewusstsein bis heute davon geprägt? Weitere Fragen, auch  Antworten erwarten wir aus dem Gespräch miteinander.      

Gäste sind bei unseren Veranstaltungen erwünscht und herzlich willkommen!