Reinhardsbrunner Gespräche 2023
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Gedenkveranstaltung 2023, für sechs im thüringischen Reinhardsbrunn hingerichtete Täuferinnen und Täufer
»gewaltlos leben« Friedenskirche – Widerstand – Versöhnung
Reinhardsbrunner Gespräche 2023
Gedenken an sechs hingerichtete Täuferinnen und Täufer in Reinhardsbrunn bei Friedrichroda in Thüringen. Als Hybrid-Veranstaltung, nachmittags vor Ort und abends online per Zoom.
Programm, am 18.01.2023:
- 12.00 Uhr: Pilgerweg zur Richtstätte am Igelsee, Klosterpark, Reinhardsbrunn 5, 99894 Friedrichroda
14.00 Uhr: Gedenken und Andacht an der Stele, Klosterpark, Reinhardsbrunn 5 - 19.30 Uhr: Impuls & Gespräch - online über Zoom
Der Impuls: Andrea Lange, mennonitische Theologin und Supervisorin aus Mainz, startet das Zoomgespräch mit einem Impulsreferat zu den Friedenspositionen der Kirchen und deren Herausforderung durch den Krieg in der Ukraine.
Das Gespräch: Danach ist Raum für ein offenes Gespräch, es wird geleitet von Pfarrerin Charlotte Weber vom Ökumenereferat der EKM.
Zoom Zugangsdaten für die Onlineteilnahme werden hier ab 15 Minuten vor Beginn eingeblendet.
Jesus verdeutlicht das Tötungsverbot in Richtung Feindesliebe
Jesus verdeutlicht das Tötungsverbot in Richtung Feindesliebe. Mit den in Reinhardsbrunn 1530 getöteten Täufern stellt sich bis heute die Frage nach der Legitimität des Tötens in staatlichem Auftrag. Für Luther und Melanchthon war die Mitwirkung von Christen an der Schwertgewalt des Staates erlaubt, ja notwendig. Für viele Täufer war Gewalt nicht mit der Nachfolge Jesu vereinbar. In den evangelischen Kirchen in der DDR wurde intensiv über die Gewaltfrage nachgedacht. 1989 trugen Gebete und Kerzen zur gewaltfreien Revolution und zum Fall der Mauer bei. Auch angesichts heutiger Kriege ist die Frage, wie Christen und Kirchen der Gewalt begegnen, virulent.
Die Reinhardsbrunner Gespräche
Vier Täuferinnen und zwei Täufer wurden am 18.01.1530 in Reinhardsbrunn hingerichtet. Vor zehn Jahren widmeten die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Freistaat Thüringen das Themenjahr „Reformation und Toleranz“ ihrem Gedenken. Seitdem trägt eine Stele ihre Namen und der Jahrestag führt zu ökumenischer Erinnerung zusammen. Die Ausstellung „Die Täufer in den Widersprüchen der Zeit“ wurde 2015 eröffnet. Das Zentrum fördert Pilgerwege. Auf dem Hintergrund der lutherisch-mennonitischen Versöhnung in Stuttgart 2010 entstand der Versöhnungsweg zwischen Zella-Mehlis und Reinhardsbrunn.
Die derzeitigen Gespräche stehen auch im Rahmen der fünf Themenjahre 2020 bis 2025 der Aktion „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung“. Unter der Überschrift „Gewaltlos leben! – Du sollst nicht töten! Matthäus 5,21“ widmet sich das Reinhardsbrunner Gespräch 2023 mit Impulsreferaten und Diskussion dem Jahresthema „gewaltlos leben“.
Pilgerzentrum und Ausstellung
Im Jahr 2015 wurde die Ausstellung „Die Täufer in den Widersprüchen der Zeit“ im „Informationszentrum Spiritueller Tourismus Reinhardsbrunn“ eröffnet. Das Zentrum fördert Pilgerwege, auch den Versöhnungsweg zwischen Zella-Mehlis und Reinhardsbrunn. Er ist auf dem Hintergrund der lutherisch-mennonitischen Versöhnung in Stuttgart 2010 entstanden.
Anmeldung und Kosten für die vor Vor-Ort-Teilnahme
Teilnahmebeitrag: 10 € (Mittagessen, Kaffee/Kuchen)
Anmeldung bis 10.1.2023, bei der Geschäftsstelle Kirche und Tourismus Reinhardsbrunn
Für die Onlineteilnahme am abend (19.30 Uhr) braucht es keine Anmeldung, die Teilnahme an dieser ist kostenlos, sprich es wird keine Teilnahmegebühr erhoben.
Flugblatt zum Herunterladen
(Aktualisiert 7.12.22)
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