Mennonitische Uhrmacher, Johann-Jacob und Joseph Möllinger

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Mennonitische Werkstatt für Familienforschung, Thema: Die mennonitischen Uhrmacher Johann-Jacob und Joseph Möllinger.

Die mennonitischen Uhrmacher Jacob und Joseph Möllinger.

Familienforschung–Werkstatt des Mennonitischen Geschichtsvereins

Der Termin ist am Montag, den 03.06.2024, 19.30 Uhr, online.

Vortrag und Austauch, online per Zoom.
Referentin: Iris Merkel

Die Uhrmacher Jakob und Joseph Möllinger, Brüder der Agrarreformer David und Martin Möllinger.

Johann-Jacob Möllinger (genannt Jakob), geboren am 4. Dezember 1695 in Dühren (Sinsheim), war der älteste Sohn von Vincenz Möllinger (1668-1748) und Veronika Nagelin oder Maylin (1674-1753). Sein Bruder Joseph, geboren am 7. November 1715 in Eppstein, war ebenfalls Uhrmacher. Beide arbeiteten zeitweise in Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße).

Jacob Möllinger erlernte das Uhrmacherhandwerk in Frankenthal und ließ sich nach 1721 auf dem Branchweilerhof nieder. 1727 erwarb er ein Anwesen in Neustadt, das noch heute existiert. Trotz der üblichen Restriktionen für Mennoniten erhielt er eine Sondergenehmigung zur Ausübung seines Handwerks.

Johann-Jacob war zweimal verheiratet, zuerst mit Margaretha Würtz und nach deren Tod mit Elisabeth Sintzenisch. Aus diesen Ehen gingen acht Söhne und eine Tochter hervor, die ebenfalls das Uhrmacherhandwerk erlernten. Johann-Jacob starb am 17. Januar 1763, seine zweite Frau führte das Geschäft bis 1787 weiter und übergab es dann ihrem Sohn Elias. Zwischen 1763 und 1787 signierte Elisabeth die Uhren mit „Jacob Möllinger Wittib“.

Joseph Möllinger war von 1753 bis 1756 Hofuhrmacher, Mechaniker, Klavierbauer und Münzmeister des Herzogs Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken. Er heiratete 1745 Judith Sintzenich und zog um 1770 nach Frankenthal. Joseph starb am 27. April 1772.

Johann-Jacob Möllinger beschäftigte in seiner Werkstatt bis zu zehn Gesellen. Seine Uhren waren weit verbreitet und wurden sogar nach Nordamerika exportiert. Er bildete mehrere bedeutende Uhrmacher aus, darunter Friedrich-Carl Möllinger, der später Stadtuhrmacher in Frankfurt wurde, sowie die Brüder Ludwig und Friedrich Knaus, die in Darmstadt arbeiteten.

Aus Möllingers Werkstatt stammen auch mehrere Turmuhren, darunter die des Altpörtels in Speyer, der Dreifaltigkeitskirche in Worms, der Georgskirche in Wachenheim und des Schwetzinger Schlosses. Diese Uhren waren bekannt für ihre robuste Bauweise, der Verwendung der Amant- oder Scherenhemmung die für hohe Ganggenauigkeit sorgte.

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Mennonitischer Geschichtsverein Veranstaltung, Ahnenforschung, Genealogie. Mellinger