Augsburger Friedenswochen 2024
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45. Friedenswochen in Augsburg
Vom 30. Oktober bis 29. November 2024 gibt es wieder die Augsburger Friedenswochen, organisiert von der Augsburger Friedensinitiative (AFI). Die Friedenswochen in Augsburg vom 30. Oktober bis 29. November bieten ein vielfältiges Programm zu den Themen Frieden, Gerechtigkeit und Erinnerungskultur. Zahlreiche Organisationen und Vereine gestalten die Veranstaltungen und schaffen so vielfältige Möglichkeiten, sich intensiv mit historischen und aktuellen Friedensfragen auseinanderzusetzen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, wertvolle Impulse für eine friedlichere Zukunft zu erhalten und die Diskussion über Gerechtigkeit und ein friedliches Zusammenleben zu vertiefen. Den Auftakt bildet die Ausstellung „Geliebte Gabi“, die das Leben eines Mädchens aus dem Allgäu zeigt, das in Auschwitz ermordet wurde. Neben Fotos und Exponaten veranschaulichen Zeitzeugenberichte das Schicksal der Opfer des Holocaust.
Besonders hervorzuheben sei der Vortrag von Andreas Zumach am 26. November. Der Journalist und Experte für internationale Politik spricht über die Rolle Deutschlands in der Weltpolitik seit der Wiedervereinigung. Er geht der Frage nach, ob die Entspannungspolitik tatsächlich gescheitert ist oder ob sie langfristig zu Frieden und Stabilität führen kann.
Wie das Programm zeigt, bieten die Augsburger Friedenswochen zahlreiche Gelegenheiten, sich intensiv mit historischen und aktuellen Friedensfragen auseinanderzusetzen und Impulse für eine friedlichere Zukunft zu erhalten.
Vorläufiges 45. Augsburger Friedenswochen Programm:
30.10.2024: Eröffnung der Ausstellung „Geliebte Gabi“
18.00 Uhr, S-Forum in der Stadtbücherei, Ernst-Reuter-Platz 1, Augsburg
Die Wanderausstellung vom 30.10.bis 23.11.2024 „Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu – ermordet in Auschwitz“ gibt Einblick in das kurze Leben von Gabi und in die Hintergründe ihres frühen Todes. In der Ausstellung werden Fotos und Exponate von Gabi gezeigt. Hör- und Videostationen mit Zeitzeugen vertiefen die Beschäftigung mit ihrem Schicksal. Mit dem Autor Leo Hiemer.
Veranstalter: ErinnerungsWerkstatt Augsburg e.V.
Eintritt frei.
Begleitprogramm mit Veranstaltungen am 5., 12. und 19.11.
31.10.2024: Für Sama“ – Film von Waad al-Kateab
19.00 Uhr, Zeughaus, Filmsaal, Zeugplatz 4, Augsburg
Die syrische Journalistin Waad al-Kateab berichtet aus dem syrischen Bürgerkrieg im belagerten Aleppo. Mittendrin ihre kleine Tochter Sama. Albtraumartige Szenen der Brutalität und Grausamkeit stehen im harschen Kontrast zu Bildern des Familienalltags und Momenten voller Humor und Zärtlichkeit. Den Wirren des Krieges steht ein eindringlicher Appell an die Menschlichkeit und Hoffnung auf ein Leben in Frieden gegenüber. Der Film wurde 2020 für einen Oscar nominiert. Großbritannien/Syrien 2019.
Veranstalter: attac-augsburg - Eintritt frei
02.11.2024: Palästinensischer Kulturabend im Grandhotel
19.00 Uhr: Grandhotel Cosmopolis e.V., Springergässchen 5, Augsburg
Erleben Sie mit uns die palästinensische Kultur. Wir führen Sie mit kleinen kulinarischen Spezialitäten, Tee und Erzählungen zu Palästina durch den Abend. Erkunden Sie die Schönheiten des Landes in einer Ausstellung. Erfahrt mehr zum Leben der Palästinenser*innen in der momentanen Situation. Eine musikalische Begleitung lädt zum gemütlichen Beisammensein ein.
Veranstalter: Augsburg für Palästina
Eintritt: 5 Euro Unkostenbeitrag, Spenden erbeten
04.11.2024: Pax Romana oder Pax Christi?
10 Uhr, Treffpunkt: Rathaus Haupteingang
Spuren des Friedens und der Gewaltfreiheit in der Friedensstadt. Stadtführung mit Wolfgang Krauß.
Veranstalter: Die andere Reformation
05.11.2024: Gabis jüdische Familie in Augsburg
18.00 Uhr, S-Forum in der Stadtbücherei, Ernst-Reuter-Platz 1, Augsburg
Eine Familie zwischen Tradition und Moderne. Mit dem Autor Leo Hiemer..
Veranstalter: Erinnerungswerkstatt Augsburg e.V.
Eintritt frei
19.00 Uhr, St. Anna, Im Annahof 2, Augsburg
30 Minuten innehalten für die Nöte der Welt. Herr Andre Bücker (Intendant des Augsburger Staatstheaters) wird am 7. November über seinen und des Theaters Beitrag zum Frieden in unserer Gesellschaft berichten.
Nähere Informationen zum Thema des Abends sind online zu finden unter: punkt7.info
Veranstalter: Punkt 7
09.11.2024: Jüdisches Leben in der Stadtgesellschaft, Synagoge und Ghettohäuer
11.00 Uhr, Treffpunkt vor dem Rathaus
Erinnerungsbänder und Stolpersteine erinnern an Menschen, die Opfer der NS-Gewaltherrschaft wurden. Sie lebten hier in Augsburg, sie waren Nachbarn und Kollegen von nebenan. Die Nazi-Ideologie machte sie zu Fremden und zu Feinden, versuchte ihnen das Menschsein zu rauben. Nur wenige überlebten oder konnten fliehen. Anhand ihrer Biographien wird Zeitgeschichte deutlich und erkennbar, werden Hintergründe zu Widerstand und Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung dieser Augsburger Bürger erfahrbar.
Stadtrundgang (ca. 2 % Stunden)
Die Anmeldung erfolgt über die Volkshochschule, Kursnummer XH11688.
Teilnahme 5 Euro.
Veranstalter: ErinnerungsWerkstatt Augsburg, Evangelisches Forum Annahof, Initiativkreis Stolpersteine für Augsburg und Umgebung, VHS Augsburg
09.11.2024: Einmal und nie wieder - Dokumentarfilm mit und über Marianne Wilke
16.00 Uhr, Thalia-Kino, Obstmarkt 5, Augsburg
Nach dem Film Gespräch mit dem Regisseur Johannes Hör. Platzreservierung unter 0821/153078.
Veranstalter: VVN-BdA KV Augsburg, Hans-Beimler-Zentrum
Eintritt frei, Spenden erbeten
12.11.2024: Multireligiöses Friedensgebet „Religion verbindet“
18.00 Uhr, Technische Hochschule, Campus Rotes Tor, Foyer des KLM Gebäudes, Friedberger Str. 4, Augsburg
Unter dem Motto „Religion verbindet“ laden Gläubige aus dem Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam zu Gebet und Musik ein. Bereits ab 17:30 Uhr kann man zu Musikklängen ankommen. Aufgrund der zahlreichen Kriege und Konflikte soll ein klares Zeichen für Frieden und Zusammenhalt gesetzt werden. Im Anschluss Austausch bei Getränken und Snacks.
Veranstalter: Evang. Studierendengemeinde (ESG), Kath. Hochschulgemeinde (KHG), Junger Dialog der Religionen
12.11.2024: Gabi (1937-1943)
18.00 Uhr, S-Forum in der Stadtbücherei, Ernst-Reuter-Platz 1, Augsburg
Lesung und Gespräch mit Leo Hiemer und Musik von Schülerinnen des Stetten-Gymnasiums.
Veranstalter: ErinnerungsWerkstatt Augsburg e.V.
Eintritt frei
13.11.2024: Massenvertreibung, Hungertote, internationale Machtspiele – Warum uns der Krieg im Sudan interessieren sollte
19.30 Uhr, Hollbau, Im Annahof 4, Augsburg
Vortrag und Diskussion mit Marina Peter
Über das Kriegsgeschehen in der Ukraine und im Gazastreifen hat die westliche Welt den Krieg im Sudan fast vergessen. Der Konflikt destabilisiert eine ganze Großregion und treibt Millionen Menschen in die Flucht - innerhalb des Sudan und vor allem in die Nachbarländer. Der Sudan versinkt unaufhaltsam im Chaos. Die internationale Gemeinschaft versagt. Marina Peter ist Beraterin für zivilgesellschaftliches Engagement, Konfliktprävention und Konfliktbearbeitung sowie Versöhnung am Horn von Afrika. Ehrenamtlich ist sie Vorsitzende des Sudan und Südsudanform e.V. Veranstalter: Augsburger Friedensinitiative (AFI), Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Gruppe Augsburg, Transferzentrum Frieden Augsburg, VVN-BdA KV Augsburg, Werkstatt Solidarische Welt e.V. In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof. Gefördert durch das Kulturamt der sim Aufisauo
Stadt Augsburg - Eintritt frei, Spenden erbeten
14.11.2024: Zwangsarbeiter aus Ungarn in der Halle 116 in den Jahren 1944-1945
19.00 Uhr, Hollbau, Im Annahof 4, Augsburg
Vortrag und Diskussion mit Katalin Szegö
Ende 1944 wurden mehrere hundert politische Häftlinge aus Ungarn in das KZ Dachau deportiert. Sie waren aus anderen Gefängnissen zusammengezogen und unter grausamen Verhältnissen festgehalten worden. Wenigen gelang die Flucht, alle anderen wurden nach Dachau verfrachtet.
Am 14. November wurden die Häftlinge in Dachau registriert. Die Frauen verschob man nach Bergen-Belsen, Ravensbrück oder Allach, alle in ein ungewisses, aber meist tödliches Schicksal.
Hundert Kameraden, vorwiegend Metallarbeiter, kamen von Dachau in die Halle 116, um bei Messerschmidt und MAN Zwangsarbeit zu leisten. Über deren Schicksal wird berichtet.
Die Referentin Katalin Szegö ist die Tochter eines ungarischen Zwangsarbeiters der Halle 116.
Veranstalter: ErinnerungsWerkstatt Augsburg e.V., Evangelisches Forum Annahof, Forum Erinnerungskultur Augsburg, Lagergemeinschaft Dachau e.V.
Eintritt frei, Spenden willkommen
15.11.2024: Wer hat Angst vor Braunau? - Dokumentarfilm von Günter Schwaiger
19.00 Uhr: Thalia-Kino, Obstmarkt 5, Augsburg
Nach dem Film Gespräch mit dem Filmemacher. Platzreservierung unter 0821/153078.
Veranstalter: VVN-BdA KV Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Thalia-Kino
Eintritt 7 Euro
17.11.2024: Seligsprechung des katholischen Priesters und Pazifisten Max Josef Metzger aus Meitingen aus dem Freiburger Dom.
10.00 Uhr, Livestream aus dem Freiburger Münster
Max Josef Metzger wurde vor 80 Jahren wegen seines Widerstandes gegen die Nazis durch den „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und hingerichtet. Bei der Porträtstele vor dem Augsburger Dom gibt es jeweils am 17. April, dem Jahrestag seiner Hinrichtung, eine Andacht. Im Kino Meitingen wird die Seligsprechung live übertragen. Livestream : https://tinyurl.com/MJMetzger
17.11.2024: Der Rhein fließt ins Mittelmeer - Dokumentarfilm von Offer Avnon
19.00 Uhr: Thalia-Kino, Obstmarkt 5, Augsburg
Nach dem Film Gespräch mit dem Filmemacher. Platzreservierung unter 0821/153078.
Veranstalter: VVN-BdA KV Augsburg, Jüdisches Museum
Eintritt 7 Euro
18.11.2024: Palästinensischer Filmabend
18.00 Uhr: Grandhotel Cosmopolis e.V., Springergässchen 5, Augsburg
Mit Tee und Za'atarpopcorn schauen wir gemeinsam den Film „Roadmap to Apartheid“ von Ana Nogueira und Eron Davidson an. Im Anschluss gehen wir mit Ihnen in den Austausch zu dem Film und der aktuellen Situation in Palästina. Der Film zeigt erstmals in einem sehr genauen und auf Fakten basierenden Vergleich Parallelen und Unterschiede zwischen dem südafrikanischen System der Rassentrennung und Diskriminierung, das 1994 mit der Wahl von Nelson Mandela offiziell endete, und der aktuellen Situation der Palästinenser heute. Er lässt namhafte Experten zu Wort kommen und ist damit ein gelungenes Lehrstück für den Geschichtsunterricht. Die mit Apartheid bezeichnete rassistische Segregation gilt inzwischen als Straftat im Sinne des Völkerrechts.
Veranstalter: Augsburg für Palästina
Eintritt frei, Spenden erbeten
Laut AFI abgesagt, bzw. auf einen unbekannten Termin verschoben
19.11.2024: Leni muss fort
18.00 Uhr, S-Forum in der Stadtbücherei, Ernst-Reuter-Platz 1, Augsburg
Film von und Gespräch mit dem Regisseur Leo Hiemer.
Veranstalter: ErinnerungsWerkstatt Augsburg e.V.
Eintritt frei
21.11.2024: Wie Lichter in der Nacht. Menschen, die die Welt verändern
19.30 Uhr, Hollbau, Im Annahof 4, Augsburg
Lesung und Diskussion mit Jürgen Grässlin zu seinem neuen Mutmachbuch
Der Bestsellerautor Jürgen Grässlin präsentiert an diesem Abend sein neues Werk Wie Lichter in der Nacht. Menschen, die die Welt verändern. Ein Mutmachbuch. In thematisch höchst abwechslungsreichen Kapiteln werden z.B. Margot Käßmann, Gerhard Trabert und Vandana Shiva vorgestellt. Der Autor erkunden ihre mutmachenden Aktionen, Projekte und Organisationen. Unter den vielfältigen Themen werden gerade auch Fragen von Krieg und Frieden angesprochen.
Bei seiner Lesung legt der Autor einen besonderen Schwerpunkt auf die Rolle Deutschlands bei Waffenexporten in kriegsführende Staaten (Israel/Palästina und Russland/Ukraine). Auch geht er der Frage nach, ob und wie in diesen Konflikten eine Versöhnung möglich wäre. Jürgen Grässlin ist Aktivist, Friedenskämpfer, Optimist - und ein hartnäckiger Stachel im Fleisch der Rüstungsindustrie.
Veranstalter: AFI, DFG-VK Gruppe Augsburg, pax christi Augsburg, VVN-BdA KV Augsburg. In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof. st.id Augsomcj
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Augsburg
Eintritt frei, Spenden erbeten
22.11.2024: Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg
19.30 Uhr, Bürger:innenhaus Pfersee, Stadtberger Str. 17, Augsburg
Vortrag mit Dr. Florence Herve
Frauen aus mehr als zwanzig europäischen Ländern, aus besetzten und nicht besetzten Regionen widersetzten sich der Terrorherrschaft des deutschen Faschismus und dem Krieg.
Sie kämpften für die Werte der Freiheit, des Friedens, der Menschenwürde und Solidarität, riskierten ihr Leben und trugen zur Befreiung vom deutschen Faschismus bei. Dabei lösten sich viele unter ihnen von den traditionellen Geschlechterrollen. Diese Frauen machen Mut für das dringend nötige Auftreten gegen Neofaschismus, Rechtspopulismus, Fremdenhass, Sexismus und Krieg.
Dr. Florence Herve, französisch-deutsche Autorin, stellt ihr neues Buch vor: „Ihr wisst nicht, wo mein Mut endet“ (2024). Sie war auch Herausgeberin von „Mit Mut und List“. Mit beiden Werken erinnert sie an den oft unsichtbaren Frauenwiderstand in Europa und stellt einige dieser couragierten Widerstandskämpferinnen vor.
Veranstalterin: VVN-BdA KV Augsburg in Kooperation mit dem Frauenzentrum Augsburg e.V.
Eintritt frei
23.11.2024: Brecht zum Krieg
19.00 Uhr: Cafe Neruda, Alte Gasse 7, Augsburg
Was macht ihr, Brüder? — Einen Eisenwagen.
Und was aus diesen Platten dicht daneben?
Geschosse, die durch Eisenwände schlagen.
Und warum all das, Brüder? — Um zu leben Kriegsfibel,
B. Brecht
Politische Collage und Betrachtungen zu Mutter Courage, die Gewehre der Frau Carrar und der Kriegsfibel. Rezitation und Gesang: Martin Mantel, Schauspieler, Sprecher und Musiker.
Veranstalter: DKP Augsburg
Eintritt frei
24.11.2024: Wilde Kirche, Alles, was atmet ...
16.00 Uhr, Wittelsbacher Park
Seit 2021 versammelt sich die Wilde Kirche am letzten Sonntag im Monat meist in einer der Parkanlagen Augsburgs. Bei jedem Wetter feiern wir Gottesdienst nicht nur in sondern mit der Schöpfung. Die einfache experimentelle Liturgie stellt sich der ökologischen Krise und hört auf die Predigt der Schöpfung. Dies geschieht im Schweigen und Hören, in einer Phase des Wanderns und Wunderns. So erdet die Schöpfung selbst unseren Glauben und motiviert zum Handeln für einen umfassenden Frieden und die Befreiung der Schöpfung.
Genauere Angaben zum Ort: Nähe Rudolf-Diesel-Gedächtnis-Hain (Japanischer Garten) am Südende des Wittelsbacher Parks bei der Erhard-Wunderlich-Sporthalle, Straßenbahn Linie 1, Haltestelle Kongress am Park oder Polizeipräsidium
Veranstalter: Wilde Kirche, c/o Mennonitengemeinde Augsburg
26.11.2024: „Pazifistisches Wolkenkuckucksheim“ ade?
19.30 Uhr, Augustanasaal, Im Annahof 4, Augsburg
Deutschlands (Irr)weg in die internationale Verantwortung von der Wiedervereinigung bis zur „Kriegstüchtigkeit“ Vortrag und Diskussion mit Andreas Zumach
Die westdeutsche Ost- und Entspannungspolitik seit Ende der 1960er Jahren hat den Menschen in der damaligen DDR humanitäre Erleichterungen gebracht, sie ermöglichte die Anerkennung der deutsch-polnischen Grenze, die Aussöhnung mit den Völkern der Sowjetunion sowie den Beitritt beider deutscher Staaten zur UNO. Schließlich führte diese Politik zum Fall der Berliner Mauer, zum Ende der globalen Blockkonfrontation und zur deutschen Wiedervereinigung. War das auf einmal alles falsch und naiv? Ist die Entspannungspolitik tatsächlich gescheitert, wie seit dem Überfall Putin-Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 fast unisono in Politik und Medien behauptet wird? Und ist die (Wieder)Herstellung deutscher „Kriegstüchtigkeit“ die einzig mögliche Antwort auf die russische Aggression und die angeblich neue „Unordnung“ in der Welt? Wie ließe sich die internationale Verantwortung Deutschlands stattdessen auf friedensfähige Weise wahrnehmen? Und wie könnte die Friedensbewegung effektiver als bislang dazu beitragen?
Andreas Zumach, geboren 1954 in Köln, ist freier Journalist und Buchautor und war von 1988 bis 2020 UNO-Korrespondent mit Sitz in Genf für die Berliner "tageszeitung" (taz) und andere Zeitungen sowie für Rundfunksender. Seine Themen sind internationale Konflikte, Sicherheitspolitik, Rüstungskontrolle, Welthandelspolitik sowie UNO, NATO und andere multilaterale Institutionen. Er hat sich als exzellenter Kenner der Materie einen Namen gemacht.
Veranstalter: AFI, DFG-VK Gruppe Augsburg, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung der Uni Augsburg, pax christi Augsburg, VVN-BdA KV Augsburg. In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof.
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Augsburg
Eintritt frei, Spenden erbeten
Hier das Video mit Andreas Zumachs Vortrag:
https://www.youtube.com/watch?v=pR73EW-al68
27.11.2024: Friedensstadt Augsburg, Mehr als ein Mythos?
19.30 Uhr, Projektraum, Wolfgangstr. 2, Augsburg
Vortrag und Gespräch
Das Militärlager Augsburg (15 v. Chr.) sollte den römischen Eroberungsfrieden sichern. Mit Gegnern war das Imperium nicht zimperlich. Die frühe Christin Afra wird 304 verbrannt. Die gewaltfreien Täufer werden 1528 aus der Stadt gepeitscht, ein Prediger enthauptet. „Wegmarken zum Frieden“ werden näher besehen fragwürdig. Das Augsburger Bekenntnis (1530) verdammt die Täufer. Der Augsburger Religionsfriede (1555) galt nicht für Juden, Reformierte, Täufer u.a. Das Augsburger Friedensfest (seit 1650) war lange antikatholisch. Nimmt die Friedensstadt mit dem neuen „Selbstverständnis der Friedensstadt Augsburg“ und dem „Bekenntnis zu einer wertegeleiteten Sicherheitspolitik“ diese Tradition wieder auf?
Referent: Wolfgang Krauß, Mennoniten Gemeinde Augsburg
Veranstalter: Die andere Reformation
29.11.2024: Die Linke, die Friedensbewegung und der Krieg
19.00 Uhr, Zeughaus, Reichlesaal, Raum 116, Zeugplatz 4, Augsburg
Referent: Peter Wahl, Sozialwissenschaftler, Publizist und Mitbegründer von Attac-Deutschland.
Ganz verschwunden waren Kriege auch nach Ende des Kalten Kriegs nicht, wenn wir z.B. an die Kriege gegen Jugoslawien 1999, oder den Irak 2003 denken. Jetzt erschüttern der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten die Welt und führen auch bei uns - Stichwort „Zeitenwende" - zu dramatischen Umbrüchen. Auch in der gesellschaftlichen Linken und der Friedensbewegung haben beide Kriege zu heftigen Kontroversen geführt.
Veranstalter: attac-augsburg
Eintritt frei
Einige Veranstaltungen werden mit freundlicher Unterstützung des Projektbüros für Frieden und Interkultur (Kulturamt) der Stadt Augsburg und in Kooperation mit dem Evangelischen Forum Annahof durchgeführt.
Aktualisierungen und Änderungen finden sich auf der Netzseite der Augsburger Friedensinitiative:
www.augsburger-friedensinitiative.de
Bis zum 30. November 2024 können sich Einzelpersonen und Verbände der Popularklage gegen das Gesetz zur Förderung der Bundeswehr in Bayern als Mitklagende anschließen.