Familienforschungswerkstatt im Oktober: Erzählabend I: 2024

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Die Familienforschung Werkstatt des Mennonitischen Geschichtsvereins eröffnet mit diesem ersten Erzählabend eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Wider das Vergessen“. Im Mittelpunkt stehen persönliche Erinnerungen an eine der dunkelsten Epochen der deutschen Geschichte, die faschistische Diktatur. Menschen berichten über ihre Erlebnisse und die ihrer Eltern und leisten damit einen Beitrag zur Aufarbeitung dieser Zeit.

Mennoniten Familienforschung

Erinnerungen, Leiden, Erzählungen

Familienforschung–Werkstatt des Mennonitischen Geschichtsvereins

Der Termin ist am Montag, den 07.10.2024, 19.30 Uhr, online.

Vortrag und Austauch, online per Zoom.
Referenten: Team

Geschichten aus zwei Ländern

Ein 1936 geborener aus Frankreich, Mennonit, erzählt, wie er ab 1942 für zwei Jahre die deutsche Schule im besetzten Elsass besuchte. Er erinnert sich nicht an Judenverfolgungen oder Euthanasie während dieser Zeit. Allerdings wurden drei seiner Brüder zur deutschen Wehrmacht eingezogen und die Landwirtschaft im Weiler musste mit Hilfe von Schülern aus Wissembourg und Kriegsgefangenen aufrechterhalten werden.

Der Erzählabend wurde von einer Person angeregt, die an diesem Abend über Euthanasie in ihrer Familie berichtete: Lydia, 1892 in Salem am Bodensee geboren, 1940 in Grafeneck bei Münsingen ermordet. Ihr Vater, ebenfalls Württemberger, war um 1885 mit der Familie nach Palikura in Mazedonien (damals Osmanisches Reich) gezogen und war dort ein erfolgreicher Landwirt. Durch die Balkankriege und den Ersten Weltkrieg verlor die Familie ihr Hab und Gut und insbesondere die beiden Töchter hatten traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Lydia erkrankte aufgrund dieser Erlebnisse psychisch und wurde mehrmals in die Heil- und Pflegeanstalt Reichenau am Bodensee eingewiesen, bis sie 1940 dem Euthanasieprogramm der Faschisten zum Opfer fiel.

Weiteres zu der Vortragsreihe und den Zugangsdaten, hier ...