Mit dem historischen 3D-Stadtmodell „Zürich um 1500“ können Interessierte die Stadt aus der Vogelperspektive im Kreisflug erleben, wie sie vor über 500 Jahren ausgesehen hat.

Das 3D-Modell zeigt die Altstadt von Züri zu einer Zeit, als die Stadt 5000 bis 6000 Einwohner zählte. Zu sehen die geschlossenen Häuserzeilen entlang der schmalen Gassen. Die hohen markanten Wohntürme wohlhabender Familien, der Grimmenturm am Neumarkt, die mit ihrer typischen Architektur das Stadtbild prägten. Das historische Rathaus und die ehemalige Gemüsebrücke, die als zentraler Marktplatz diente. Limmataufwärts, kurz vor dem See, erkennt man einen hölzernen Fußgängersteg, der erst rund 300 Jahre später zur Münsterbrücke umgebaut wurde. Diese Brücken und Plätze waren Dreh- und Angelpunkte des städtischen Lebens und Handels. Die Stadmauer.

Auch Dörfer außerhalb der Stadtmauern sind im Modell dargestellt. Hier dominieren Holzbauten die Szenerie. Die umgebende Landschaft ist geprägt von weiten Wiesen, Feldern und bewaldeten Hügelkuppen, die einen idyllischen Kontrast zur städtischen Enge bilden.

Nur wenige Jahre später sollte Zürich Schauplatz eines wichtigen religiösen Wandels werden. Die erste täuferische Glaubenstaufe im Jahr 1525 war das Ergebnis eines jahrelangen Ringens um Glaubensfragen, das keine andere Wahl ließ, und markiert rückblickend die Geburtsstunde der Täuferbewegung. Zürich war dabei nur einer von vielen Orten, an denen täuferisches Gedankengut aufkeimte. Die Bewegung entstand aus der Unzufriedenheit mit den reformatorischen Bestrebungen, die Kirche als „Obrigkeitskirche“ zu reformieren, wie es Zwingli in Zürich, Luther in Wittenberg und andere Reformatoren wollten. Die Täufer:innen entschieden sich für Restitution in Form eines völligen Neuanfangs. Für eine Gewaltfreie Kirche in der Nachfolge Jesu. Bekannte Namen aus der frühen Zürcher Täuferbewegung sind neben ungenannten Frauen unter anderen Konrad Grebel, Georg Blaurock und Felix Mantz.