Menno‐Simons‐Predigtpreis 2024 geht an Riki Neufeld

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Riki Neufeld, Menno‐Simons‐Predigtpreis 2024.

Am 1. September 2024 wird der Internationale Menno-Simons-Predigtpreis an Riki Neufeld, Pastor in Mennonitengemeinde Schänzli, Schweiz, verliehen. Der Preis wird gemeinsam von der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg und der Mennonitengemeinde Hamburg-Altona vergeben.

Die Preisverleihung ist im Anschluss an den Gottesdienst in der Mennonitenkirche Hamburg-Altona, bei dem Neufeld seine prämierte Predigt erneut halten wird, und wird im Internet übertragen.

Prämierte Predigt

Die Prämierte Predigt wurde am Sonntag, den 26. Februar 2023, dem Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine, in der Mennoniten Gemeinde Schänzli gehalten. Grundlage der Predigt ist das „Siegeslied“ einer Frau aus der Hebräischen Bibel (Altes Testament): das Lied der Debora (Richter 5). Es gehört wohl zu den ältesten Texten der Bibel, über die nur selten gepredigt wird. Verständlich, denn in diesem Kriegslied geht es um Mord, Vergewaltigung und Unterdrückung. In der Predigt wird diese Kriegsszenerie auf die aktuelle Situation in der Ukraine bezogen. Braucht Gott auch hier die Hilfe von mutigen Streiter:innen und Waffen, um Gerechtigkeit zu schaffen?

„Es ist einer dieser Texte, die man in einer Friedenskirche nicht lesen möchte“, gesteht der Prediger. Dennoch stellt sich die Predigt ehrlich den ambivalenten Gefühlen gegenüber den anhaltenden Waffenlieferungen westlicher Regierungen an die Ukraine zur Verteidigung gegen einen ungerechtfertigten militärischen Angriff. Im Lied der Debora kommt es schließlich zum Tyrannenmord - durch eine Frau. Befreiung ist die Folge. Jubel.

Überraschend bringt die Predigt dann einen „zweiten Blick“ ein, reflektiert die „Versuchungen Jesu“ (Lukas 4) und fragt nach den aktuellen Erfahrungen von Pavlo in der Ukraine.

Zur Person

Riki (Bernd Fredrik) Neufeld, geboren 1984 in Asunción, Paraguay, ist seit zwei Jahren Pastor mit dem Schwerpunkt auf junge Erwachsene in der Evangelischen Mennonitengemeinde Schänzli in Muttenz, Schweiz. Er ist mehrsprachig und hat seit 2011 verschiedene Bildungsaufgaben bei den Mennoniten in der Schweiz übernommen sowie internationale ehrenamtliche Tätigkeiten für die Mennonitische Weltkonferenz ausgeführt.

Aufgewachsen in Paraguay und teilweise in der Schweiz, absolvierte Riki Neufeld sein Bachelor-Studium in Theologie am Steinbach Bible College in Kanada. Seit 2020 verfolgt er ein berufsbegleitendes Masterstudium an der CVJM Hochschule in Kassel, mit dem Schwerpunkt auf Transformationsstudien: Öffentliche Theologie und Soziale Arbeit. Seine berufliche Laufbahn begann er als Schulpastor und Religionslehrer an der Deutschen Concordia Schule in Asunción. Riki ist mit Mirjam Neufeld-Rich verheiratet und die junge Familie hat zwei Kinder.

Ziel des Menno-Simons-Predigtpreises

Der Preis fördert Predigten, die biblische Botschaften im Licht der täuferisch-mennonitischen Tradition vermitteln, friedenskirchliche Orientierung bieten und aktuelle gesellschaftliche Fragen ansprechen. Gestiftet wurde er von Annelie Kümpers-Greve und ist mit 2.000 Euro dotiert, die Hälfte davon geht an die Preisträger:in, die andere Hälfte an ihre Heimatgemeinde.

Jury

Die Jury besteht aus internationalen mennonitischen Theolog:innen unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Fernando Enns von der Universität Hamburg.

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