Reinhardsbrunner Gespräche 2025

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Gedenkveranstaltung 2025 für sechs im thüringischen Reinhardsbrunn hingerichtete Täufer:innen

»gewagt! Bibel. leben. – bewahren – entfalten – gestalten«

Reinhardsbrunner Gespräch 2025
Reinhardsbrunner Gespräche 2025, 18. Januar

Reinhardsbrunner Gespräche 2025, am 18. Januar

gewagt! Bibel leben. – bewahren – entfalten – gestalten

Am 18. Januar 1530 wurden in Reinhardsbrunn bei Eisenach die Täuferinnen Katharina Kolb, Katharina König, Elsa Kunz und Barbara Unger sowie die Täufer Andreas Kolb und Christoph Ortlepp hingerichtet. Dieses Ereignis ist ein tragisches Kapitel der Reformationsgeschichte und zeigt, zu welchen Auseinandersetzungen unterschiedliche religiöse Überzeugungen führen konnten. Seit 2013 führt der Jahrestag der Hinrichtung an der Gedenkstele in Reinhardsbrunn Menschen verschiedener Konfessionen zu einer ökumenischen Begegnung zusammen.

Im Jahr 2025 wird mit dem Täufergedenken weltweit das 500-jährige Bestehen der Täuferbewegung (1525-2025) begangen. In Europa führte eine fünfjährige Vorbereitungsphase, eine halbe Dekade mit jährlich wechselnden thematischen Schwerpunkten, zu diesem „Jubiläum“. Das Täufergedenken würdigt die historische Bedeutung der Bewegung für das Glaubensleben, ihre Impulse für Demokratie und Menschenrechte und beleuchtet ihre bis heute andauernden gesellschaftlichen Auswirkungen auf Gegenwart und Alltag. Die Reinhardsbrunner Gespräche 2025 greifen das Motto des Täuferjahres »gewagt! Bibel. leben. – bewahren – entfalten – gestalten« auf, um es zu reflektieren, kritisch zu hinterfragen und Anregungen für das Leben heute zu geben. Dieser Tag ist nicht nur ein Anlass zum stillen Gedenken, sondern auch eine Einladung zum Dialog über die bleibende Bedeutung von Glaube, Versöhnung und Hoffnung

Die Täuferinnen und Täufer von Reinhardsbrunn verkörpern den Mut, an der Vision eines freien und persönlichen Glaubens festzuhalten – eine Vision, die sie ihr Leben kostete. Heute, 495 Jahre später, sind viele der Themen von damals immer noch aktuell: Krisen, Kriege und gesellschaftliche Spannungen verunsichern uns, und auch wir suchen nach Antworten und festem Halt. In Zeiten der Orientierungslosigkeit und Verunsicherung stellt sich die Frage, welche Bedeutung die biblische Hoffnung für die Gegenwart hat und inwiefern sie uns Inspiration und Orientierung geben kann.

Vor diesem Hintergrund wollen die 12. Reinhardsbrunner Gespräche 2025 den historischen Kontext mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen verbinden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die ökumenische Begegnung und die Frage, wie Versöhnung heute gelebt werden kann. In einer Welt, die immer komplexer und polarisierter erscheint, bietet die Erinnerung an die Täufer auch einen Anknüpfungspunkt für den Dialog zwischen verschiedenen Konfessionen und Kulturen. Es geht darum, Brücken zu bauen und voneinander zu lernen – ein Ziel, das sich auch in der lutherisch-mennonitischen Versöhnung widerspiegelt, die 2010 in Stuttgart einen wichtigen Schritt vorangekommen ist.

Ein weiterer Beitrag zur Erinnerungskultur ist die Ausstellung „Täufer in den Widersprüchen der Zeit“, die 2015 im Pilgerzentrum eröffnet wurde. Sie zeigt die Herausforderungen, mit denen die Täuferbewegung konfrontiert war, und lädt dazu ein, die historischen Widersprüche aus heutiger Perspektive zu betrachten. Die Ausstellung macht deutlich, dass das Leben und der Glaubenskampf der Täufer nicht nur eine historische Randnotiz ist, sondern eine Inspirationsquelle für den Umgang mit den Widersprüchen unserer Zeit sein kann.

Der Versöhnungsweg von Zella-Mehlis nach Reinhardsbrunn, der vor dem Hintergrund der Versöhnung zwischen Lutheranern und Mennoniten entstanden ist, bietet die Möglichkeit, sich auf ganz persönliche Weise mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Der Weg symbolisiert die Reise zur Versöhnung, sowohl im äußeren Sinn als auch im eigenen Inneren. Gemeinsam unterwegs sein, die Vergangenheit reflektieren und über eine friedliche Zukunft nachdenken - das sind die Gedanken, die die diesjährigen Reinhardsbrunner Gespräche inspirieren.

Reinhardsbrunner Gespräche laden alle ein, die sich mit der Geschichte der Täufer, mit Fragen des Glaubens und mit der Suche nach Frieden und Versöhnung beschäftigen. Sie bieten Raum für Gespräche, Fragen und gemeinsames Nachdenken darüber, wie wir in unserer Welt Zeichen der Hoffnung setzen können. Möge die Erinnerung an die Täufer:innen von Reinhardsbrunn uns alle ermutigen, unseren Beitrag zu einer gerechten und friedlichen Welt zu leisten.

Programm für das Reinhardsbrunner Gespräch am 18. Januar 2025

Das Programm des Reinhardsbrunner Gesprächs 2025 wird rechtzeitig bekannt gegeben. Vor Ort sind verschiedene Programmpunkte geplant, unter anderem ein Pilgergang zur Hinrichtungsstätte am Igelsee. Am Abend werden sich voraussichtlich Menschen aus aller Welt online zu einem Impulsvortrag und zur Gesprächsdiskussion zuschalten können.

Für die Teilnahme vor Ort wird um Anmeldung möglichst bis zum 10. Januar 2025 im Büro Kirche und Tourismus Reinhardsbrunn gebeten. Die Teilnahmegebühr vor Ort beträgt 10 Euro.
Für die Online-Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich, es wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Die Zugangsdaten zur Online-Teilnahme werden hier rechtzeitig vor Beginn veröffentlicht.

Der Kurzlink hierher ist:

https://mennonitengemeinde.de/reinhardsbrunn

Weitere Auskünfte bei den Veranstaltenden:

Geschäftsstelle Kirche und Tourismus Reinhardsbrunn
Christfried Boelter
Reinhardsbrunn 5
99894 Friedrichroda
Tel.: 03623 303 085
Kirche-und-Tourismus@t-online.de
www.kirche-und-tourismus.de

Die andere Reformation, Mennonitengemeinde Augsburg
Wolfgang Krauß
Lindenstraße 2
86153 Augsburg
0152 21627812
E-Mail: wolf@loewe-und-lamm.de
www.mennonitengemeinde.de

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