Schöpfung – Gewaltfreiheit – Widerstand
Erstellt am:
Jahrbuch Friedenstheologie 2024
Das Jahrbuch Friedenstheologie 2024 des Ökumenischen Instituts für Friedenstheologie (OekIF) präsentiert sich unter dem Titel „Schöpfung – Gewaltfreiheit – Widerstand“. Der Titel geht zurück auf das Friedenstheologische Sommerseminar 2022, die in Kooperation mit der Melanchthon-Akademie und dem Katholischen Bildungswerk in Köln durchgeführt wurde. Das Jahrbuch versammelt Beiträge dieser Veranstaltung sowie weitere ergänzende Texte und eröffnet damit einen fundierten Diskurs zu den zentralen Themen Frieden, Schöpfung und Widerstand.
Das Jahrbuch ist in verschiedene Rubriken gegliedert. Neben Beiträgen zum Schwerpunktthema „Schöpfung – Gewaltfreiheit – Widerstand“ und zur allgemeinen Friedenstheologie finden sich in diesem Jahr zwei Kommentare zum neuen Friedenswort der Deutschen Bischofskonferenz. Eine neue Rubrik „Zur Debatte“ lädt zu kontroversen Diskussionen über einen christlich begründeten Pazifismus ein. Zudem gedenkt das Jahrbuch dem 20. Todestag der feministischen und pazifistischen Theologin Dorothee Sölle mit einer eigenen Rubrik.
Höhepunkte der Beiträge
Jörg Alt eröffnet das Jahrbuch mit seiner gerichtlichen Einlassung zum zivilen Widerstand gegen die Klimakatastrophe und Benjamin Isaak-Krauß beleuchtet die Theologie von Ched Myers, die zum aktiven Widerstand aufruft. Jannik Schäfer stellt die Bewegung „Christen für die Zukunft“ vor und betont die Dringlichkeit von Klimagerechtigkeit.
Ein weiterer herausragender Beitrag stammt von Georg Steins, der eine politisch-ethische Lektüre der Schöpfungserzählung vorstellt und ihre Relevanz für aktuelle ökologische und anthropologische Debatten herausarbeitet. Stefan Voges setzt sich anhand der Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus mit dem Begriff der epistemischen Gewalt auseinander.
Stefan Federbusch widmet sich in zwei Beiträgen der „Großen Transformation“ aus franziskanischer Perspektive und der theologischen Zoologie im Kontext des „Kriegs gegen die Tiere“. Stefan Silber verbindet in seinem Beitrag „Die verletzliche Welt“ Schöpfungs- und Kreuzestheologie und betont deren Bedeutung für die Gewaltfreiheit.
Johannes Weissinger knüpft an seinen früheren Beitrag über Samson Raphael Hirsch an und stellt die Kommentare von Hirsch und seinem Sohn Mendel im Kontext christlicher Leser:innen vor. Zwei Beiträge erinnern an Dorothee Sölle und würdigen ihre vielfältige Theologie.
Friedenstheologie und aktuelle Debatten
Detlev Bald zeichnet die Entwicklung Dietrich Bonhoeffers zu einem konsequenten Pazifisten nach und Matthias-W. Engelke untersucht die Gewaltfreiheit in Homers „Ilias“. Gudula Frieling denkt über Jesus von Nazareth als gewaltfreien Friedenskönig nach und Ursula Silber beleuchtet die Geschichte der Frankfurter Frauenfriedenskirche.
Egon Spiegel und Thomas Nauerth kritisieren aus unterschiedlichen Perspektiven das neue Friedenswort der Deutschen Bischofskonferenz und betonen die Notwendigkeit einer klaren Positionierung der Kirche.
Die neue Rubrik „Zur Debatte“ eröffnet Muhammed Sameer Murtazza mit einem Artikel über die Grenzen der Gewaltlosigkeit im Islam.
Projekte und Ausblick
Annette und Thomas Nauerth berichten über den „Kreuzweg für die Schöpfung“ und den Widerstand gegen Kohle und Kernkraft. Anja Vollendorf fasst ein Online-Gespräch mit John Dear in zehn Thesen zusammen.
Das Jahrbuch schließt mit Rezensionen und einer Predigt anstelle eines Nachwortes. Michael Schober verabschiedet sich als Herausgeber und die OekIF dankt ihm für seine wertvolle Mitarbeit.
Das Jahrbuch Friedenstheologie 2024 bietet Einblicke in aktuelle friedens- und schöpfungstheologische Diskurse und lädt zur kritischen Reflexion und engagierten Diskussion ein. Die Herausgeber:innen wünschen allen Leser:innen Gottes Segen auf dem Weg des Friedens und der Gewaltfreiheit.
Schöpfung – Gewaltfreiheit – Widerstand
Paperback: 320 Seiten
Verlag: BoD - Books on Demand
ISBN-13: 9783759758132
Weiter Auskünfte, auf: www.oekum-institut-friedenstheologie.de