church and peace Internationale Konferenz und Mitgliederversammlung 2020
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Am 15. bis 17. Mai 2020, in Schoorl, Niederlande
Das europaweite ökumenisches Netzwerk church and peace trifft sich vom 15. bis 17. Mai 2020 zur Internationale Konferenz (Konferenz abgesagt) und Mitgliederversammlung, die Mitgliederversammlung wird online am 20. Juni 2020 abgehalten.
Konferenzthema: Gottesbilder und Gewaltfreiheit
Die Konferenz beschäftigt sich mit dem Thema „Gottesbilder und Gewaltfreiheit“. Dieses herausfordernde theologische Thema stellt die Frage nach dem (weit verbreiteten patriarchalischen) Gottesbild:
- Gibt es einen unmittelbaren Bezug zwischen Gottesbild und der Befürwortung von Gewalt bzw. Gewaltfreiheit?
- Welche Gottesbilder befördern Gewaltfreiheit?
- Hat die Friedenstheologie das patriarchalische Gottesbild überwunden?
und den auf diesem Hintergrund sich ergebenden Fragen:
- Welches Gottesbild habe ich? Wie rede ich von und mit Gott?
- Wie prägt das mein Engagement für den Frieden?
- Welches Gottesverständnis drückt sich in der liturgischen Sprache und Tradition meiner Gemeinschaft aus?
- Wie wirkt es sich in den Strukturen unserer Gemeinschaften aus?
- Wie tragen wir dazu bei, daß unsere Gruppen, Gemeinschaften und Kirchen eine (geschlechter-) gerechte Friedenstheologie, eine gerechte (liturgische) Sprache und die entsprechenden Haltungen entwickeln?
Das Tagungsthema versteht sich (auch) als einen Beitrag zur UNO-Resolution 1325 (United Nations Security Council Resolution, UNSCR) und späterer Resolutionen im Rahmen der Agenda zu Frauen, Frieden und Sicherheit (Women, Peace and Security, WPS). Diese fordern mehr Schutz für Frauen vor sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt in Konfliktsituationen, die Förderung der politischen Partizipation von Frauen, die Prävention von Gewalt gegen Frauen durch die Förderung von Frauenrechten und Geschlechtergleichstellung sowie die Etablierung der Genderthematik in allen mit Frieden und Sicherheit zusammenhängenden Bereichen.
Die Mitwirkenden Referentinnen und Referenten
- Nach einer Einführung durch Maria Biedrawa, katholische Friedensdiakonin und Mitglied der Arche (Jean Vanier) und der evangelischen Theologin Antje Heider-Rottwilm werden in Workshops weiterführende Themen und Aspekte vertieft.
- So bietet Nina Schroeder, Ph.D., mennonitische Theologin an der Vrije Universität Amsterdam, an, die Zusammenhänge von Gottesbildern und bildender Kunst, z.B. von Gewalt und Opfer, Macht und Martyrium, zu erarbeiten.
- Revd. Beverly Thomas, die seit dreißig Jahren Race-Awareness-Trainings vor allem in christlichen Kirchen in Großbritannien durchführt, wird das Bewußtsein schärfen in Bezug auf die Zusammenhänge von Macht, Patriarchat und Rassismus.
- Renato Lings, Ph.D. aus Màlaga, Autor von ,Love Lost in Translation: Homosexuality and the Bible‘, wird in seinem Workshop die radikale Gleichstellung von Mann und Frau anhand von Genesis 1 und 2 begründen.
- Anja Vollendorf, Kirchenrätin der evangelischen Kirche im Rheinland, die zuvor in der Friedensarbeit mit Frauen im Kongo engagiert war, wird den Zusammenhang von Sprache, Gottesbildern und Gewaltfreiheit thematisieren.
- Erschreckend deutlich ist geworden, daß es auch in Gemeinschaften, die aus der Suche nach einer glaubwürdigen Friedenstheologie und –praxis entstanden sind, zu sexualisierter Gewalt kommt. Die Frage, warum das Gottesbild, die (Friedens-)Theologie und die Strukturen der konkreten Gemeinschaften Übergriffe nicht verhindert haben und inwieweit auch in Theologie und Kirche eine Trennung zwischen Person und Werk möglich ist, soll in einem weiteren Workshop erarbeitet werden.
- Die deutsch-niederländische Nonne und Friedensaktivistin Yosé Höhne-Sparborth hat jahrzehntelange Erfahrungen mit körperorientierter, seelsorgerische Arbeit mit traumatisierten Menschen in Europa, Lateinamerika und im Irak. Sie bietet einen Workshop zum Zusammenhang von Macht, Sexismus und Patriarchat an.
- Josephine Azama und Steward Muhindo Kalyamughuma sind Aktivist*innen der Friedensorganisation LUCHA, die 2020 für ihre Arbeit im Kongo mit dem Michael-Sattler-Friedenspreis ausgezeichnet werden. Sie werden über ihre Erfahrungen mit gewaltfreien Aktionen in einem Kontext von Gewalt, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Frauen, berichten.
- Besonders freuen wir uns, daß Revd. Nicole Ashwood von der Vereinigten Kirche auf Jamaika und den Cayman-Inseln und Programmreferentin für Gerechte Gemeinschaften für Frauen und Männer des Ökumenischen Rats der Kirchen in ihrem Workshop einladen wird, uns der weltweiten Kampagne ‚Donnerstags in Schwarz‘ gegen geschlechtsbezogene Gewalt anzuschließen und auch im Gottesdienst am Samstagabend predigen wird,“ unterstreicht Antje Heider-Rottwilm.
church and peace e.V. ist der ökumenische Zusammenschluß von Friedenskirchen und friedenskirchlich orientierten Gemeinden, Kommunitäten und Friedensorganisationen in Europa.
Weitere Auskünfte, Flyer und Anmeldung unter: www.church-and-peace.org
"church & peace", „church and peace“, Kirche und Frieden.