Max Josef Metzger Gedenken

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Die von pax christi Augsburg geplante Gedenkveranstaltung für Max Josef Metzger an der Max Josef Metzger (Gedenk)Stelle, Am Domplatz, am 17. April 2020, 17 Uhr, mußte abgesagt werden.

Am 17. April 1944 wurde der katholische Priester Max Josef Metzger in Brandenburg-Görden vom NS-Regime als Pazifist und Gegner Hitlers hingerichtet, verurteilt wegen Hochverrats. In einem Abschiedsbrief vom 14.4.1944 wählt Metzger ähnliche Worte wie Hans Leupold im April 1528 „Ich gehe mit frohem Herzen in den Tod – nein, ins Leben!

„Man hat den Völkern einzureden versucht, sie seien gegenseitig von Natur aus Feinde, während das Gegenteil der Fall ist. Alle Völker haben einen Feind, der ist ihnen allen gemeinsam: Es ist der Krieg!“ (Max Josef Metzger, Rede im Dezember 1921, Paris)

Den bischöflicher Auflagen zuwider, arbeitete Metzger aktiv in der Friedensbewegung. 1932 veröffentlichte Metzger einen Artikel gegen die nazistische Judenhetze und stand damit (ab 1933) außerhalb der Auffassung der deutschen Bischöfe. Voraussehend schreibt Max Josef Metzger 1939 an Papst Pius XII. und macht ihn auf die Gefahr eines Weltkriegs aufmerksam. Metzger predigt Völkerverständigung und verurteilt jede Art von Rassismus. Fordert freiwillige Abrüstung und Verurteilung aller Kriegstreiber. „Menschen aller Staaten vereinigt euch gegen den Krieg.“ Seine Suche nach dem Frieden in der Welt läßt ihn erkennen, daß auch die Spaltung der Christenheit den Frieden stört. Mit Gleichgesinnten gründet er die Una-Sancta-Bewegung, die sich um Versöhnung unter den Kirchen müht. Max Josef Metzger wird zum Wegbereiter einer internationalen ökumenischen Friedensarbeit.

Seine Friedensaktivitäten machten ihn in den Augen der Nationalsozialisten verdächtig. Metzger wurde am 23.1.1934 erstmals verhaftet und saß 4 Tage im Gestapo-Gefängnis „Am Katzenstadel“ in „Schutzhaft“. Er verläßt später das schwäbische Meitingen, zieht in der hoffnung nach Berlin, daß seine Tätigkeit in der Großstadt weniger auffällt. Nachdem eine Mitarbeiterin Metzgers der Una-Sancta-Bewegung, ein von Metzger erstelltes Memorandum zu den künftigen demokratischen Strukturen Deutschlands, das an Erzbischof Eidem von Uppsala/Schweden weiterzuleiten war, an die Geheime Staatspolizei weitergeleitete. Wurde er im Pfarrhaus der Gemeinde St. Joseph in Berlin-Wedding verhaftet. Der Volksgerichtshof verhängt die Todesstrafe. Am 17. April 1944 stirbt Max Josef Metzger im Gefängnis Brandenburg-Görden unter dem Fallbeil.