An den vier „Digitalen Donnerstage“ im April 2022 beschäftig sich der Digitale Donnerstag (DigiDo) mit dem aktuellen Jahresthema des Täufergedenken Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525-2025, „gewagt! konsequent leben“.

Orientiert an Jesus — nonkonform · bekennen · Martyrium — „gewagt! konsequent leben“. Christen der täuferischen Tradition schwimmen nicht mit dem Strom, sondern entwickeln aus der Bindung an Jesus neue und ungewöhnliche Perspektiven auf ihr Leben und die Strukturen der Gesellschaft.
Die Täuferinnen und Täufer der Reformationszeit waren davon überzeugt, daß die Botschaft des Evangeliums und die Verkündigung des nahen Reiches Gottes zu einer radikalen Erneuerung der Kirche und der Gesellschaft führen müßten. Aufgrund der konsequenten Orientierung an der Botschaft Jesu entschieden sich viele für einen einfachen unangepaßten Lebensstil und standen für die eigenen Überzeugungen gegen die Mehrheitsmeinung ein.
Im Themenjahr „gewagt! konsequent leben“ soll darüber nachgedacht werden, was es heute bedeutet, sich an Jesus und seinem Evangelium zu orientieren. Was bewirkt ein „unangepaßtes“ Lebenszeugnis persönlich und gesellschaftlich? Wo haben Christen heute aus ihrer Orientierung an Jesus Christus und seinem Evangelium in Wort und Tat Einspruch zu erheben? Inwiefern können aber auch eine radikale Nachfolge und eine Verabsolutierung ethischer Normen zu Exklusivität und zur Verweigerung der Mitgestaltung der Gesellschaft führen?

Digitaler Donnerstag Termine im April 2022:

07.04.2022, 19.30 Uhr: Ziviler Ungehorsam (Erich Geldbach).
Ziviler Ungehorsam ist ein bewußter, gewaltfreier und öffentlicher Verstoß gegen Gesetze, die als ungerecht eingestuft werden. Wie äußert sich ziviler Ungehorsam und wie weit darf er gehen? Ein Blick in die Geschichte und auf das Heute.

14.04.2022, 19.30 Uhr: Der Pankower Friedenskreis - politische Selbstbehauptung und öffentlicher Widerspruch (Marie Anne Subklew).
Christlich begründete Friedensarbeit als Sprachschule der Freiheit und Übung des aufrechten Ganges: Der Pankower Friedenskreis gründete sich 1981 unter dem Eindruck der atomaren Hochrüstung in Ost und West. Über 40 Jahre arbeitete der Kreis, bis zum Oktober 2021. Die christlichen Friedenszeugnisse dieses Kreises sind wesentlich mehr als interessante Vergangenheit; sie können auch zur Orientierung in der gegenwärtigen friedensethischen Debatte dienen.

21.04.2022, 19.30 Uhr: Auf den Spuren der Täufer in Nord- und Südtirol (Robert Hochgruber und Edi Geissler).
In Nord- und Südtirol fanden die Täufer im 16. Jahrhundert viele Anhänger; hier liegt das Gebiet, aus dem viele Hutterer kamen und wo die Verfolgung der Täufer/innen besonders heftig war. Mittlerweile sind in Nord- und Südtirol zahlreiche Orte der täuferischen Geschichte ausgeschildert. Eine Reise durch Nord- und Südtirol mit den Augen der Täufer, zu den Stätten von Gemeindeentstehung, Verfolgung und Migration.

28.08.2022, 19.30 Uhr: Erinnerungskultur und Traumata. Das Beispiel der Rußlanddeutschen (Kornelius Ens im Gespräch).
Die alltäglich erlebte kommunistische Diktaturerfahrung von Aussiedlerinnen und Aussliedlern prägte die Erinnerungskultur der Zugewanderten derartig, daß auch nachfolgende Generationen durch diese Erfahrungen, Rituale, Traditionen oder Traumata ihrer Eltern und Großeltern geprägt und beeinflußt werden. Durch die Bevölkerungspopulation von etwa vier Millionen Deutschen mit rußlanddeutschem Migrationshintergrund stellt dies einen erheblichen Teil gesamtdeutscher Erinnerungskultur dar. Der Vortrag gibt Einblicke in den Umgang mit der Vergangenheit und in ihre Aufarbeitung.

Veranstalterin ist die Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG)

Der ZoomLink ist: https://us02web.zoom.us/j/81537097907
Kennwort ist das Wort mennos, kleingeschrieben.

Sollten die Zugangsdaten für den „Digitaler Donnerstag“ kurtzfristig geändert werden, so würde dies auf der Netzseite der AMG bekannt gegeben: www.mennoniten.de

Die Infos zum Digitaler Donnerstag vom März 2022, finden sich hier ...