Drei Digitale Donnerstage im Oktober 2024, einer davon live vor Ort

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Digitaler Donnerstag unterwegs

Digitale Donnerstage von Mennonit:innen

Am 3. Oktober 2024 gibt es am Digitaler Donnerstag eine Liveübertragung aus St. Peter im Schwarzwald. Wolfgang Krauß und Astrid von Schlachta begleiten die vom Verband deutscher Mennonitengemeinden (VdM) organisierte Täufertour „Michael Sattler: Vom Benediktiner zum Täufer“. Die historische Reise, die sich vom 3. bis 5. Oktober erstreckt, folgt den Spuren vom Sattler Michl, einst Prior des Klosters St. Peter im Schwarzen Wald, der durch seine Zweifel an der Kirche zu einer zentralen Figur der Täuferbewegung wurde. Über seine spätere Frau Margaretha, die ebenfalls als Märtyrerin starb, ist wenig bekannt. Auf einer Täuferversammlung in Schleitheim im Jahr 1527 protokollierte er die Schleitheimer Artikel, eine bis heute maßgebliche Zusammenfassung ihrer Überzeugungen und der Herausforderungen, mit denen sie zu ihrer Zeit konfrontiert waren. Dieses Dokument gilt als ein wertvolles historisches Zeugnis. Einiges aus ihrem Leben sowie ein Sendbrief Michael Sattlers, den er aus dem Gefängnis an die Gemeinde Gottes in Horb schrieb, finden sich im Märtyrerspiegel.

Am 24. Oktober folgt dann der nächste Digitaler Donnerstag mit einem Vortrag über die Anfänge der Täuferbewegung. Im Mittelpunkt steht die Gründung einer neuen Kirche im Jahre 1525 durch eine kleine Gruppe von Freund:innen.
In einer Winternacht des Jahres 1525 versammelt sich im Haus der Mutter von Felix Manz in Zürich eine Gruppe von Menschen, die schon lange miteinander unterwegs sind im Ringen um die Frage, wie der Glaube an Jesus heute gelebt werden kann/soll/muss. Wie immer beten und diskutieren sie miteinander – doch plötzlich kommt der Wunsch nach Taufe auf, und sie taufen sich gegenseitig. Der Neuanfang, den sie wagen, ist außergewöhnlich: Es gibt kaum ähnliche Schilderungen in der Geschichte. Aber haben Menschen überhaupt das Recht, aus eigenem Entschluss eine Kirche neu zu gründen? Und wie geschieht das?
Die Beschreibung des Ereignisses durch Caspar Braitmichel im Jahr 1542 scheint sich dieser und anderer Spannungen und Fragen bewusst zu sein – und gibt überraschende Antworten. Braitmichel, Chronist und Mitglied der Hutterer, einer täuferischen Glaubensgemeinschaft, hielt in seiner „Großen Chronik der Hutterischen Brüder“ die Geschichte und Verfolgung dieser Gemeinschaft fest. Er war tief in die theologischen Auseinandersetzungen der Zeit eingebunden und dokumentierte die Entstehung und die Herausforderungen der Täuferbewegung mit scharfem Blick für die inneren und äußeren Konflikte.

Am Donnerstag, den 31. Oktober, wird Marius van Hoogstraten einen Vortrag über die Schleitheimer Artikel von 1527 halten. Im Fokus stehen dabei insbesondere überraschende Argumente zum siebten Artikel, die Ablehnung des Schwörens.
Nicht schwören: Die überraschenden Argumente gegen den Eid in der Bekenntnisschrift der "Brüderlichen Vereinigung etlicher Kinder Gottes" (1527), wie die Schleitheimer Artikel auch genannt werden. Im siebten und letzten Artikel der Schleitheimer Artikel wird erklärt, weshalb sich für getaufte Christ:innen das Ablegen von Eiden verbietet. Die Begründung überrascht. Schwören sei nicht nur unnötig, da Christ:innen ohnehin immer die Wahrheit sagen sollten – ein Gedanke, den später auch der niederländischer Theologe Menno Simons betont. Die Ablehnung des Eides beschränkt sich aber nicht auf seine politische Bedeutung, etwa als Zeichen des Gehorsams gegenüber der weltlichen Obrigkeit. Vielmehr sei das Schwören aus grundlegenden Gründen unmöglich: Weil die Welt nicht unter der Herrschaft menschlicher Worte ist.


Zugangsdaten zum Digitalen Donnerstag:

Der ZoomLink ist: https://us02web.zoom.us/j/81537097907
Kennwort ist das Wort mennos, kleingeschrieben.

Sollten die Zugangsdaten für den „Digitaler Donnerstag“ kurzfristig geändert werden, so würde dies auf der Netzseite der AMG bekannt gegeben: www.mennoniten.de

Die Infos zum Digitaler Donnerstag im September 2024, finden sich hier ...

Veranstalterin des Digitalen Donnerstags ist die Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) Mennoniten