Kein Land für Niemand. Dokumentarfilm, den muss man gesehen haben. Kino
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Ein Muss für alle Demokrat:innen – für alle, die nicht zulassen wollen, dass sich die Schatten einer dunklen Vergangenheit noch mehr ausbreiten.

Ein Film, der hinschaut, wo andere wegsehen
Abschottung eines Einwanderungslandes
Im Jahr 2025 verabschiedet der Bundestag einen migrationspolitischen Antrag, der unter anderem die vollständige Schließung der deutschen Grenzen vorsieht. Eingebracht wurde er von Parteien, die sich selbst als Hüterinnen demokratischer Grundwerte inszenieren und sich als politische Mitte verstehen. Unter dem Deckmantel von Vernunft und Ordnung verabschieden sie Maßnahmen, die in ihrer Härte teils weit rechts der unter Beobachtung stehenden AfD stehen. Die AfD stimmt dem Antrag zu, wie man sich denken kann. Der Schulterschluss ist real – und gefährlich: Rechte Positionen werden zum politischen Konsens, während die humanitären Grundsätze des Asylrechts und der Schutzauftrag des Grundgesetzes systematisch ausgehöhlt werden. Die Lehren aus der Geschichte wirken, als seien sie getilgt – ignoriert, verdrängt, übergangen.
Trailer
„Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes“ dokumentiert, was dieser politische Richtungswechsel bedeutet. Der Film beginnt an den Außengrenzen Europas, wo anhaltende humanitäre Katastrophen stattfinden und staatliche Gleichgültigkeit auf ziviles Engagement trifft. Eine Rettungsmission im Mittelmeer gibt Einblick in die Realität von Flucht – aus der Luft, aus den Lagern und aus der Sicht der Überlebenden.
Während sich Deutschland an der Abschottung Europas beteiligt, verlagert sich der öffentliche Diskurs spürbar. Die Medien reproduzieren angstgetriebene Narrative und politische Entscheidungsträger verschärfen das Klima. Migration wird nicht als Teil der gesellschaftlichen Realität behandelt, sondern zur Bedrohung stilisiert.
Die Dokumentation legt offen, wie diese Dynamiken wirken. Sie zeigt Flucht nicht als abstrakte Statistik, sondern als Folge konkreter politischer Entscheidungen. Stimmen von Betroffenen, Aktivist:innen, Wissenschaftler:innen und Publizist:innen zeichnen das Bild einer systematisch entgrenzten Menschenrechtskrise.
„Kein Land für Niemand“ benennt die Radikalisierung in der Migrationspolitik unmissverständlich. Der Film verzichtet auf Pathos – er dokumentiert, was ist. Und er stellt die Frage, ob sich ein Europa, das sich derart abschottet, noch glaubhaft auf seine eigenen Werte berufen kann.
Produziert wurde die Dokumentation von Nashorn Film in Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen wie dem Mennonitischen Hilfswerk, United4Rescue, Sea-Watch, Pro Asyl, Sea-Eye und German Doctors.
Nach der Deutschlandpremiere am Montag, dem 16. Juni 2025 in der Astor Filmlounge in Frankfurt am Main, folgt die Kinotour in folgender Reihenfolge:
- Dienstag, der 17. Juni: Berlin, Colosseum
- Mittwoch, der 18. Juni: München, Rio Filmpalast, Rosenheimer Straße 46
- Donnerstag, der 19. Juni: Hamburg, Astor Filmlounge HafenCity
- Freitag, der 20. Juni: Köln, Filmforum NRW im Museum Ludwig
- Freitag, der 27. Juni: Leipzig, Cinémathèque Leipzig
- Mitwoch, der 2. Juli: Heidelber, Gloria Kino
- Donnerstag, der 20. Juli: Kiel, Kulturzentrum HANSA48
Einzelne der aufgeführten Vorstellungen werden von einem Empfang oder einem Publikumsgespräch mit Filmemacher:innen und/oder Vertreter:innen von Hilfsorganisationen begleitet. Details sind beim jeweiligen Kino zu erfragen.
Weiter Termine und Infos auf: kein-land-fuer-niemand.de
Online-Filmvorführung inklusive Fragerunde mit den Regisseuren
Datum: 24. Juni 2025
Uhrzeit: 18.30 -21.00 Uhr
Weitere Infos zur Anmeldung für die Onlinefilmvorführung auf der Seite von sea-eye:
https://sea-eye.org/veranstaltungen/keinlandfuerniemand-24-06-2025-670/
Nach dem Film haben die Zuschauer die Möglichkeit, Fragen an die beiden Regisseure Maik Lüdemann und Max Ahrens sowie an den Vorsitzenden von Sea-Eye e.V., Gorden Isler, zu richten.
Maik Lüdemann ist Regisseur, Kameramann und Geschäftsführer der Filmproduktion Nashorn Filmhaus. 2016 nahm er im Zuge der Dreharbeiten zu seinem Dokumentarfilm Minden Replying an einem Rettungseinsatz im Mittelmeer teil und wurde dort erstmals unmittelbar mit dem Ausmaß der humanitären Krise an Europas Außengrenzen konfrontiert.
Max Ahrens arbeitet als freier Kulturwissenschaftler, Autor, Musiker und Regisseur. Von 2014 bis 2017 studierte er Film und Fernsehen in Hamburg. Seither ist er an verschiedenen Projekten in den Bereichen Werbung, Fiktion und Dokumentation beteiligt – als Autor, Komponist und Regisseur.
Gorden Isler setzt sich seit seinem ersten Einsatz in der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer intensiv mit den Zuständen an Europas Außengrenzen auseinander. Seit mehreren Jahren engagiert er sich im Vorstand von Sea-Eye e.V.
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https://sea-eye.org/keinlandfuerniemand/
https://sea-watch.org/
https://www.proasyl.de/
https://www.german-doctors.de/
https://www.menno-hilfswerk.de/kein-land-fuer-niemand-ein-film-der-hinschaut-wo-andere-wegsehen/
Seenotrettung, Pflichtprogramm, Kino neu, Politik und Aufklärung, Zivilgesellschaft