Solidarität darf nicht sterben – CPT Aegean Migrant Solidarity
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CPT Aegean Migrant Solidarity, Gebet für Friedensstifter:innen, Solidarität bewahren
In den vergangenen Monaten haben sich die Fluchtrouten in der nördlichen Ägäis verändert. Die Boote, in denen einst Hunderte ankamen, voller Furcht, voller Hoffnung, mit Erinnerungen an das, was sie zurücklassen mussten, sind verschwunden. Die griechische Küstenwache setzt ihre systematischen Pushbacks fort. Eine Überfahrt ist kaum noch möglich. Wer es dennoch wagt, riskiert nicht nur sein Leben, sondern wird häufig kriminalisiert, inhaftiert und zu jahrzehntelangen Haftstrafen verurteilt. Oft geschieht das, weil Schlepper sie zur Bootsführung zwingen – unter Drohungen, unter Erpressung.
Die Routen haben sich verschoben. Viele versuchen nun, über den Süden des Landes, über Kreta zu fliehen. Riesige Schiffe, überfüllt mit erschöpften Menschen, legen weite Strecken über unsichere Gewässer zurück, getragen von nichts als der Hoffnung, irgendwo Schutz zu finden.
Doch das System bleibt dasselbe. Die Gewalt bleibt. Die Verfolgung bleibt. Die Grenzen verschieben sich, doch die Verachtung gegenüber Menschen auf der Flucht bleibt bestehen. Kriege werden weitergeführt. Ausgrenzung wird weiter institutionalisiert. Der Zwang zur Flucht – er hört nicht auf.
Was uns bleibt, ist die Verantwortung, einander nicht zu vergessen. Die Verpflichtung, solidarisch zu bleiben – mit den Menschen, die an den Rändern Europas um ihr nacktes Überleben kämpfen. Es braucht keine heroischen Gesten. Aber es braucht Klarheit. Es braucht Standhaftigkeit. Es braucht das Wissen: Unsere Stärke liegt in der Solidarität. Und diese darf nicht sterben.
Quelle: https://cpt.org/2025/08/20/keep-solidarity-alive