Christlicher Friedensruf Hannover 2025
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Christlicher Friedensruf Hannover 2025: Ökumenische Friedenssynode setzt starkes Zeichen gegen Militarisierung
Am 1. Mai 2025 tagt in Hannover eine unabhängige ökumenische Friedenssynode, die parallel zum Deutschen Evangelischen Kirchentag den „Christlichen Friedensruf Hannover 2025“ verabschiedet. Mit theologischer Tiefe und politischer Klarheit richtet sich die Initiative gegen die zunehmende Militarisierung von Politik und Gesellschaft. Der Friedensruf greift historische Stimmen wie Erasmus von Rotterdam und Michael Sattler auf und bringt sie in einen aktuellen friedensethischen Dialog. Eine starke christliche Stimme für Abrüstung, Gewaltverzicht und Versöhnung – getragen von Hoffnung und Entschiedenheit.
Ein Ruf zum Frieden: Die unabhängige Friedenssynode in Hannover setzt ein Zeichen gegen Militarisierung

Am 1. Mai 2025 tritt in Hannover eine unabhängige ökumenische Friedenssynode zusammen, um den „Christlichen Friedensaufruf Hannover 2025“ zu verabschieden. Parallel zum Deutschen Evangelischen Kirchentag – dessen Veranstaltungen bereits am Vortag beginnen und darüber hinausgehen – versteht sich diese Synode, die Teil des „Ökumenischen Friedenszentrums“ ist, als eigenständige Initiative, die dem biblisch begründeten Friedensauftrag im öffentlichen Diskurs und dem Auftrag Jesu neue Aufmerksamkeit verschaffen will.
Eingeleitet wird die Synode mit einer Bibelarbeit zu Matthäus 5,38-48 („Liebet eure Feinde!“), gestaltet von Margot Käßmann, ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, und Susanne Büttner, Dekanin und Mitglied des bundesweiten Initiativkreises. Anschließend wird der Entwurf des Friedensaufrufs vorgestellt und in einer ersten Konsultationsrunde in Gruppen diskutiert. Am Nachmittag folgt eine zweite Beratung im Plenum, bevor die öffentliche Verabschiedung des Friedensrufs mit einer „Friedensprotestation“ den inhaltlichen Abschluss bildet.
Der „Christliche Friedensruf Hannover 2025“ wendet sich gegen die zunehmende Akzeptanz militärischer Gewalt in Politik und Gesellschaft. Er ruft zur Umkehr auf - theologisch, ethisch und politisch. Dabei knüpft er bewusst an die lange Tradition christlicher Friedensethik an. Schon Erasmus von Rotterdam mahnte 1517 eindringlich:
„Ich appelliere an euch, ihr Theologen! Predigt das Evangelium des Friedens! Verkündigt den Ohren des Volkes immer wieder die Friedensbotschaft! [...] Versucht darzulegen, wie mächtig sich die Eintracht der Masse gegen die Tyrannei der Gewalthaber erweist!“
Auch in der reformatorischen Bewegung finden sich deutliche Stimmen gegen religiös und politisch motivierte Gewaltanwendung. Michael Sattler, ein führender Vertreter der Täuferbewegung, schrieb 1527 angesichts der heranrückenden osmanischen Heere und der gewaltsamen Verfolgung seiner Glaubensgeschwister durch sogenannte Christen:
„Es steht geschrieben: ‘Du sollst nicht töten!’ Wir sollen uns des Türken und anderer Verfolger nicht erwehren, sondern in strengem Gebet zu Gott anhalten, dass er wehre und Widerstand leiste. [...] Wenn Kriegen gerecht wäre, wollt ich lieber wider die angeblichen Christen ziehen, welche die frommen Christen verfolgen, fangen und töten, als wider den Türken.“
Diese historischen Stimmen treten mit dem Friedensaufruf in einen aktuellen Dialog. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, kurz vor dem 8. Mai, erinnert die Synode daran, dass Frieden kein Luxus, sondern ein Auftrag ist. Als eine Stimme unter vielen, aber mit klarem theologischen Profil will der Friedensruf dazu beitragen, die christliche Friedensverantwortung im öffentlichen Bewusstsein wachzuhalten.
Inmitten globaler Unsicherheiten und wachsender Aufrüstung will diese Initiative der Versuchung zur Resignation eine andere Haltung entgegensetzen – eine Haltung des Mutes, der Entschiedenheit und der Hoffnung auf eine Welt, in der Frieden möglich bleibt.
Hier gehts zum Friedensruf „Friedensfähig werden!“ im Worlaut, der in Hannover auf der Friedenssynode verabschiedet wurde.
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